Große Wiesen - keine Pilze

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.431 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. August 2021 um 16:54) ist von pilz_marie.

  • Moin!

    Ich bin in letzter Zeit fast täglich in direkter und manchmal auch weniger direkter Umgebung unterwegs auf der Suche nach Pilzen. Mittlerweile sind mir schon paar Muster aufgefallen wie man Pilze findet.

    Was mich aber immer wieder irritiert ist, wenn ich eine große Wiese (z.B. in einem Park) absuche und abgesehen von paar Exemplaren in direkter Nachbarschaft zu einem Baum keinerlei Pilze finde. Ich habe auch mittlerweile rausgefunden, dass es nicht reicht bloß beim Gehen die Fläche abzusuchen, sondern es nötig ist auch mal ab und zu in die Hocke zu gehen, um mal genauer nachzusehen. Trotzdem finde ich oft nichts.

    So weit so belanglos. Was ich mich nun frage ist, ob das "normal" ist Mitte August (trotzdem es die letzten Tag und Wochen eher nass und kühl war) oder ob das Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Wiese zulässt und Schlussfolgerungen hinsichtlich des mykologischen Potenzials insgesamt. Ich würde erwarten, dass es immer wieder Stellen geben müsste wo man Düngerlinge, Samthäubchen etc finden würde.

    Vielleicht bisschen unklar die Frage, aber eventuell versteht jemand was ich meine und kann mir da was zu sagen.

    Grüße

    Pilsfreund

    Einmal editiert, zuletzt von pilsfreund (19. August 2021 um 21:12)

  • Hallo Pilsfreund

    Es kann sein das du noch nie auf Morchelsuche warst 😉 dort kommt mir das Phänomen wie oberhalb beschrieben sehr bekannt vor. Ich meine auch immer aber jetzt müsste doch das Habitat oder auch die Feuchtigkeit bzw. Wärmeperiode zum wachsen optimal sein. Aber es muss eben nicht in der Welt der Fungi........

    Das Mycel weiss genau wann der ideale Zeitpunkt ist um die Fruchtkörper zu produzieren.

    Ein erfahrenen Pilzler bei uns im Pilzverein sagt immer schau auf die Mondphasen. 😅

    Ich weiss nicht ob ich deine Frage beantwortet habe, aber diese Anekdote kam mir kurzfristig in den Sinn.

    Also macht dir nicht allzu viel Mühe bei (nur) der Suche auf Düngerling oder Samthäubchen 😉

    BG Andy

  • Hallo Andy,

    Ein erfahrenen Pilzler bei uns im Pilzverein sagt immer schau auf die Mondphasen.

    genau die bringen es. Meine Erfahrung in diesem Jahr besagen: abnehmender Mond = viele Pilze, zunehmender Mond = wenig Pilze:wink:. Das ist zwar völlig gegen die allgemeine Meinung aber war wirklich so. Ich habe es aber auch schon andersherum gehabt.

    Hallo Pilsfreund,

    die Frage ist, was willst Du auf den Wiesen finden?

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Pilsfreund,

    die Frage, die du stellst, habe ich mir insbesondere dieses Jahr auch schon gestellt - nicht nur in Bezug auf Wiesen, sondern auch auf die Wälder.

    Auf beiden gibt es schon ein bisschen was. Aber gemessen daran, dass es sonst in den Sommermonaten immer sehr heiß und trocken war und wenig Pilze gab und (ich glaube nicht nur) ich dann phantasiert habe: "Wir bräuchten mal so einen richtig tollen Pilzsommer, wo es alle paar Tage mal regnet, so dass der Boden gut durchfeuchtet ist, und dazu noch schön warm, ja dann wäre was los".

    Tja, jetzt haben wir genau so ein Wetter, und die Ausbeute ist, zumindest in meiner Gegend, derzeit recht bescheiden. Selbst die Rotfußröhrlinge und die Perlpilze, die sonst selbst in den relativ trockenen Sommern immer noch ein bisschen kommen, sind nicht gerade explodiert.

    Ähnlich mit den Wiesen - über die Jahre habe ich beispielsweise in unserem Garten bestimmt 10 verschiedene Pilzarten gefunden. In diesem Jahr bisher: einige Maipilze, ca. 4 Braune Raslinge, einen Rosenroten/Fleischrötlichen Schönkopf, ein Samthäubchen, und einen kleinen Gelben (nicht näher untersucht, den hatte zwar vor dem Rasenmähen zum Bestimmen gepflückt, aber dann draußen vergessen). Seit Wochen trotz des (gefühlt genialen) Pilzwetters gar nichts mehr. Auf einer anderen Wiese, die ich gelegentlich aufsuche, haben sich die Nelkenschwindlinge, die dort im Boden wohnen, mW noch gar nicht blicken lassen. Und das wundert mich genauso wie dich.

    Mein Erklärungsansatz: Jedes Pilzmyzel hat ja nur begrenzte Energievorräte für das Jahr, um Fruchtkörper auszubilden. Wenn den ganzen Sommer über das Wetter prima ist zum Fruchtkörperausbilden verteilt sich das zumindest für die Pilze, die dabei zeitlich flexibel sind, über einen größeren Zeitraum. Vielleicht wäre es dann ja tatsächlich so, dass man in diesem Sommer in einem bestimmten Habitat, wenn man jeden Tag zum Sammeln ginge, insgesamt genausoviele Fruchtkörper (oder mehr) finden könnte wie in trockenen Sommern, wenn alles nach einer ordentlichen Regenphase die Chance nutzt und es eine Pilzexplosion gibt. Aber das macht ja kaum jemand, und dann sieht man bei jedem Besuch nur die wenigeren Exemplare, die dann eben gerade rumstehen.

    Mir scheint, dass manche Pilzarten ihre Präferenz trotzdem deutlich auf September/Oktober haben. Wenn es feucht bleibt, hoffe ich dann noch auf die Explosion ;) - sowohl auf der Wiese als auch im Wald.

    Beste Grüße

    Sabine