Schmier - Röhrlinge, aber welche?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.856 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. September 2021 um 00:31) ist von Miesmuschel.

  • Guten Abend in die Runde

    Gestern wollte ich dem Regen entfliehen und bin Richtung Süden aufgebrochen. Auf dem Rückweg habe ich in Graubünden die Nebenstrecken gewählt und auf ca. 1400m Höhe ein Habitat mit vielen vielen Heidelbeeren entdeckt, dass sich mit einigen Fichten durchsetzt auf moosigen, felsigem Untergrund befindet.

    Unter den Fichten befanden sich diese 3 Röhrlinge unterschiedlicher Grösse / Alters auf dem Nadelsubstrat. Weil es mittlerweile auch dort geregnet hat nur Indoor- Fotos- sorry.

    Hut: schleimig, später beim trocknen klebrig, dunkelbraun mit Sprenkeln

    Stiel: flockige braune Sprenkel, gerieft, innen leicht gelblich, unten an der Basis wird das deutlicher gelb.

    Geruch: unauffällig bis leicht säuerlich/ obstartig (sorry, ich übe das noch).

    Das mit den Sporen muss ich ebenfalls noch lernen.

    Der einzeln fotografierte Röhrling ist ebenfalls schleimig, gelblich im Fleisch, aber deutlich heller in der Farbe der Huthaut, auch lässt diese sich nicht so leicht abziehen.

    Hat jemand eine Idee, was das sein könnte? Danke vielmals und liebe Grüsse, Anja

  • Hallo Anja,

    irgendwie erinnert mich das an Butterpilze. Dieser gesprenkelte Stiel, die Röhren. Kann es sein, dass sie schon älter sind? Irgendeien schaden scheinen sie zu haben. Ich nehme das jetzt so wahr.

    Warten wir, was die anderen dazu sagen. Sabines Vorschlag paßt aber noch besser. Danke Sabine.


    Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße

    Murmelchen

    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Liebe Sabine

    Danke vielmals! (der Gedanke hat mich auch gestreift, vor allem bei dem einzeln fotografierten). Aber da war so keine Zirbe, nur Heidelbeeren. Hast Du einen solchen schon mal gefunden? Könnten das die eingetrockneten Tröpfchen sein? Das wäre für mich ein echter Hit! Danke nochmals und liebe Grüsse, Anja

  • Hallo Murmel

    Auch hier: Danke vielmals! Ich habe keine Ahnung, wie das Wetter dort war in der letzten Zeit, drum habe ich den Kleinen auch noch mit. Butterröhrling würde ja schon auf eine Art passen, vielleicht sind die auch wirklich einfach zu alt oder Witterungsgeschädigt- für mich jedenfalls ein Erstfund und ich freue mich über Eure Vorschläge. Auch wenn ich ein schlechtes Gewissen habe, diese nicht zu verwerten- ich bringe sie wieder in ein ähnliches Habitat- aber zum Lernen musste ich sie mitnehmen. Danke Murmel!

  • Liebe Anja,

    ich kenne den Zirbenröhrling aus eigener Anschauung leider überhaupt nicht.

    Aber bei mir in der Nähe gibt es den Elfenbeinröhrling, den ich etwas ähnlich finde, insbesondere hinsichtlich des gesprenkelten Stiels. Den fand ich immer sehr eigen, deshalb hatte ich es mir gemerkt, als hier im Forum irgendwann mal der Zirbenröhrling mit dem ebenfalls gesprenkelten Stiel erwähnt wurde, der eher in alpinem Gelände vorkommt.

    Beste Grüße

    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Bon Soir!

    Körnchenröhrlinge (Suillus granulatus) kann man hier ausschließen. Die sehen schon deutlich anders aus, haben zB nicht so grobe Tropfpunkte an den Stielen.
    Neben Suillus plorans könnte hier noch Suillus bellinii in Frage kommen. Die Fruchtkörper sind leider ziemlich alt und teils an der Grenze zur Zersetzung, das beeinträchtigt die Einschätzungsmöglichkeiten immens, aber bei den jüngeren, noch einigermaßen passabel aussehenden Fruchtkörpern scheinen die Poren schon recht dunkel zu sein, was gegen S. bellinii und für S. plorans spricht.

    Die 5-nadlige Kiefer zu finden ist ein Problem, das ich von einigen Funden vom Elfenbeinröhrling kenne.

    Manchmal fällt die erstmal gar nicht ins Auge, weil etliche Meter von den Fruchtkörpern entfernt nur drei allenfalls brusthohe Bäumchen hinter einer gruppe junger Fichten stehen. Da muss man mitunter sehr umfassend das Gelände studieren, um einen Mykorrhizapartner ausfindig zu machen.


    Lg; pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hola Pablo, so ist´s recht, bring meine alten, eingerosteten grauen Zellen nur auf Trab!;) Es ist interessant Deinen Überlegungen zu folgen, ich übe mich wieder im GENAU LESEN (:yay:) und lerne dazu- glaube ich mal... Irgendwann hab ich den Fachjargon auch drauf, dauert höchstens noch 12 Jahre, seufz.

    Mal ernsthaft: Ja, ich bin ziemlich sicher nicht in der Lage gewesen auch Jungbäume wahrzunehmen, das Terrain war schwierig, nass und unbekannt. Aber eben drum verlockend. Vielen Dank für die "Blick-schärfenden-Details" und liebe Grüsse, Anja