Mal wieder eine ganze Fuhre spannender Pilze :) (3x Wiese, 6x Laubwald)

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.387 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (5. September 2021 um 09:05) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen

    Ich war vorgestern spazieren und habe da so einiges gefunden :)

    #1-3 habe ich am Wegesrand gefunden (Wiese). Den Rest im Laubwald.

    #1 Maronenröhrling? Habe nicht aufs Blauen getestet

    wachsen die immer so sattelförmig? Den rechten habe ich von "einschnürendem Gras" befreit, aber der linke ist ja auch so gewachsen

    #2 - links fast Handtellergroß. Auf dem Pilz unten rechts habe ich mich ernsthaft gefragt, wie der Pilz SO gewachsen sein kann. Kann das jemand erklären?

    #3 - sehr langer, weicher Stiel, hygrophan

    ------------------------------------------------------------ Ab hier unter Laubbäumen gefunden ------------------------------------------------------------

    #4

    #5

    #6

    #7

    #8 - Scharfer Haselmilchling (giftig)?

    spannende konzentrische Ringe, weiße scharfe Milch

    #9 Wässriger Mürbling?

    #10 Welche Röhrlinge haben extrem dichte Röhren (sieht aus wie eine Fläche), die gelb sind, während der Rest des Pilzes weiß ist? Blauend. Jemand anders hat ein Stück probiert und meinte, schmecke nicht. War relativ dick und es wuchsen 3 direkt zusammen. Für den Wurzelnden Bitterröhrling war mir der Stiel nicht gelb genug. Könnte Rosahütiger Schönfußröhrling sein, aber ich von den Bildern her sieht es nicht so aus, als ob die Röhren wie eine Fläche seien. Sonst kommt's aber vom Aussehen gut hin.

    Zusätzlich nochmal die Frage, wie schnell Riesenboviste wachsen. Habe dort noch 2-3 gefunden und wollte zum richtigen Zeitpunkt ernten, habe mir vorgestern schon ein Riesenbovistschnitzel gemacht :) yamyam

    Liebe Grüße

    Kay

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    #1 ist einer der Filzröhrlinge, der vermutrlich zu den Gartenröhrlingen (Hortiboletus spec.) gehört.

    Für eine einigermaßen zuverlässige Bestimmung ist da ein vollständiges Schnittbild notwendig.

    #2 sind Champignons (Agaricus spec.), da braucht man für eine Bestimmung der Art den Geruch frischer (!) und junger Fruchtkörper, die Stielbasis, ein vollständiges Schnittbild - und etwas Glück, oft geht es damit auch nur auf Aggregatsebene. Was aber ok ist, denn das reicht um zumindest einschätzen zu können, ob's was grundsätzlch Giftiges, oder nur (wie alle Champignons) stark Cadmiumhaltiges ist.

    #3: Vermutlich ein Faserling (Psathyrella)

    #4: lässt sich nicht wirklich einschätzen, auch nicht auf Gattungsebene.

    #5: Einer der rötlichen Lacktrichterlinge (also vermutlich Laccaria pallidospora / affinis / tetraspora)

    #6: Auch ein lacktrichterling, kann aber auch in die Gruppe von Arten um tortilis gehören, wenn Fruchtkörper sehr klein.

    #7: Einer der Erdritterlinge, da müsste man gucken, wie der riecht und wie sich der Fruchtkörper an beschädigten Stellen im Laufe eines Tages so verfärbt.

    #8: Gab's denn an der Stelle Hasel? Oder eher Hainbuche? Weil wie Lactarius pyrogalus (Haselmilchling) sieht der jetzt nicht unbedingt aus.

    #9: Schleierlinge (Cortinarius, subgen. Telamonia).
    Um den Röhrling irgednwie einschätzen zu können braucht es ein Bild. Gelbliche, blauende, feinporige Röhrlinge gibt es eine ganze Menge.


    LG; Pablo.

  • Vielen Dank schonmal. Da die Bestimmung ja teilweise nur grob ausfällt meine Frage: welche davon kann man sicher essen bzw. sicher nicht essen?

    Zu #2 & #9: mal sehen, ob ich das noch organisieren kann oder ob er mittlerweile gar nicht mehr steht.

    #4: was brauchst du zur Einschätzung? Kann da nochmal hin und das herausfinden :)

    #8: ob's genau dort Hasel gab, weiß ich nicht, aber definitiv gibt es in der Gegend einige Haselbäume. Wächst der Pilz ausschließlich bei Haseln?

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Das Thema hatten wir doch schon mal, oder? :wink:
    Ich kann deine erste Frage nicht beantworten. Ich kann übers Netz allenfalls Tips zu Fragen der Bestimmung geben, oder wie Pilze zu beobachten sind, um sie irgendwie einordnen zu können. Ich kann die Verzehrbarkeit von einzelnen Funden nicht einschätzen, ohne die Fruchtkörper in der Hand zu haben, weil das technisch gar nicht möglich ist - und eine derartige Einschätzung demnach komplett unseriös wäre.

    #8: Lactarius pyrogalus ist ein obligater Haselbegleiter, bildet also nur mit Corylus spec. Mykorrhiza.
    Lactarius circellatus sieht sehr ähnlich aus, ist aber im Habitus, Lamellenform und -farbe ein wenig anders und ein obligater Hainbuchenbegleiter, kann also nur mit Carpinus Mykorrhizaverbindungen bilden.

    bei #4 könnte man mal mit einem Blick auf die Lamellen und einem Blick auf den Stiel im Profil anfangen - ideal wäre natürlich jeweils mit einem so scharfen Bild, daß man auch Feiunstrukturen wie Fasern, Natterungen, kleine Tröpfchen und so erkennen kann.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Ja das sieht schon sehr nach WuBis (Caloboletus radicans) aus.

    Die Wuchsform ist etwass ungewöhnlich, weil die ja sonst diese fetten Fruchtkörperbrocken bilden, hier eher schlank und dünn. Bei so jungen Fruchtkörpern wie hier ist das Netz oft nur an der Stielspitze sichtbar und auch da nur sehr fein, das kann unter Umständen auch irritieren.


    LG, Pablo.