Kegliger Rißpilz?

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 1.505 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. September 2021 um 17:23) ist von Beorn.

  • Hallo Pilzler,

    in letzer Zeit finde ich oft Rißpilze. Alle scheinen von derselben Art zu sein: Kegliger Rißpilz. Mich wundert die Bandbreite der Sporenmaße in Literaturangaben. Hat diese Art wirklich solch große Maßdifferenzen oder betreffen die Unterarten?

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Franz!


    Die unterschiedlichen Angaben der Sproengrößen beim "Kegeligen Risspilz" in der Literatur dürfte zum Einen zurückzuführen sein, daß die meisten Autoren absolut keine Ahnung haben, was ein "Kegeliger Risspilz" ist. Oder anders ausgedrückt: der Begriff wird halt mehr so nach Tagesform der Autoren verwendet (es sei denn man hat vereinzelt tatsächlich mal jemanden, die/der sich mit Risspilzen spezieller befasst hat), also für diverse völlig unterschiedliche Arten.

    Zum Anderen ist es aber offenbar wirklcih so, daß die Sporen von >Pseudosperma rimosum< höggschd variabel sind - aber auch das kann ein Merkmal gegenüber anderen Arten sein. Wenn man so ein unregelmäßiges Sporenbild im Mikroskop sieht, kann das ja auch die Eigenschaft einer Art sein gegenüber anderen Arten.

    Ob dein Fund überhaupt in die selbe Gattung (s.str., also ansonsten eben Untergattung, Sektion) gehört wie Pseudosperma rimosum (= Inocybe rimosa), da habe ich makroskopisch schon mal Zweifel. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo guten Morgen,


    ich hab mich jetzt wieder soooo gebogen vor Lachen. Höggschd. Da muß man zweimal lesen, bis ich´s gemerkt habe . Und dann das lachen. Danke Dir dafür. Mein Tag fängt toll an.


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Pilzler,

    übrigens war dieser Fund der einzige an diesem Tag -- unverständlich, denn Regen gab es genug. Allerdings standen diesem Ort weitere derselben(?) Art. Wieviel?

    Gruß - Franz

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Man wird ja auch mal schmunzeln dürfen, finde ich. :wink:

    Es soll ja Spaß machen, und mir kommt es im Wald auch oft so vor, als würde ich von den Pilzen auf die Schippe genommen...

    Übrigens: Bei mir ist das auch ein ziemlich flauer Herbstbeginn bisher. Selbst in den extrem trockenen Jahren zuvor habe ich den eindruck, um diese Zeit mehr Funde gemacht zu haben, als in diesem Jahr. Nun, vielleicht dient das in den betroffenen Gegenden der Mycelregeneration.
    Die Beobachtung von Franz will ich aber nochmal unterstreichen: Insgesamt sieht man zwar wenig, und auch die Artenvielfalt ist zur Zeit gering (in den von mir untersuchten Gebieten), aber dafür hat man stellenweise immer mal wieder solche Massenaspekte an Fruchtkörpern, wo anscheinend eine Art - sogar ein Mycel eine irrsinnige Menge an Fruchtkörpern produziert.

    Kann auch mal ganz nett sein, dann hat man mal die Gelegenheit, eine eher "triviale" Pilzart schick in Szene zu setzen, und ausführlich zu beobachten, von der man sonst nur einzelne, unfotogene Fruchtkörper findet, oder die man sogar bislang ignoriert hat, weil zu viel anderes, spannenderes Zeugs drum herum stand.

    Cortinarius flexipes (Pelargonien - Gürtelfuß):

    Cortinarius subtortus (Weihrauch - Schleimkopf):

    Cortinarius traganus (Lila Dickfuß):

    Tricholoma inamoenum (Lästiger Ritterling):

    Man muss sich damit arrangieren, was die Pilze so machen.

    Es ist aber gut vorstellbar, daß es in diesem Jahr noch ordentlich interessant wird. Aus pilzkundlicher wie auch aus kulinarischer Sicht.

    Wie lange das noch dauert, und ob's dann noch was wird: Keine Ahnung.

    Solange aber die hier:

    ...noch frische Fruchtkörper aus den Böden schieben, haben die meisten anderen Arten noch Sendenpause.
    Steinpilze kommen zB erst dann in relevanten Mengen raus, wenn die Gallenröhrlinge weg sind. Und mit den Steinpilzen geht die Artenvielfalt steil nach oben - ebenso wie der Genuß.


    LG; Pablo.