Hallo,
heute gibt's man wieder einen schönen Täubling zum kennenlernen.
Es handelt sich um einen rothütigen, mittelgroßen Täubling aus dem Fichtenwald. Die Huthaut wirkt glänzend und lässt sich relativ gut abziehen.
Der Stiel ist auch rötlich gefärbt. Die Geschmacksprobe bringt einen sofortigen bitteren Geschmack, der ein paar Sekunden später in scharf umschlägt. Die Lamellen lassen schon erahnen, dass wir hier einen Creme oder Ockersporer haben.
Der Sporenabwurf bestätigt die Vermutung eines blassen Ockersporers (IIIa). Solche scharfen Ockersporer im Nadelwald mit rötlich-violett gefärbten Stielen gehören zu den Säufernasen Sardoninae.
Von den rothütigen gibt es zwei Arten, den Flammenstiel- und den Bluttäubling, von denen der letztere deutlich häufiger ist. Dieser bevorzugt zwar die Kiefer, dennoch standen da auch einige im Umkreis. Also wie bekommt man sie auseinander?
Zunächst eimal lässt sicht bei diesem Fund die Huthaut gut abziehen. Der Bluttäubling hat eine wenig differenezierte, kaum abziehbare Huthaut, aber auch das kann je nach Durchfeuchtungsgrad schwanken. Daher muss das Mikroskop ran.
Für den Flammenstiel-Täubling sind teilnetzige Sporen das entscheidende Abgrenzungsmerkmal zum weitgehend isoliertwarzigen Bluttäubling.
Durch die Sporen mit den zahlreichen Verbindungslinien im Ornament ist die Sache klar: Flammenstiel-Täubling Russula rhodopus - Eine Art der Roten Liste (3)
Die ziemlich variablen Dermatozystiden sind teilweise am Ende zugespitzt und divertikulieren.
LG Thiemo