Toten- / Herbsttrompeten? (+ ein paar Fragen zu der Art)

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 1.550 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. September 2021 um 19:26) ist von Jöl.

  • Hallo zusammen.

    Pilze faszinieren mich schon länger, was das Wissen angeht bin ich allerdings noch ein ziemlicher Anfänger.

    Ich hab jetzt mal über mehrere Tage an drei unterschiedlichen Stellen die folgenden Pilze gefunden:

    Stiellänge: ca. 2-7 cm

    Stielfarbe: bräunlich grau

    Schirmbreite: ca. 1-6cm

    Schirmfarbe: auch bräunlich grau, zum Rand hin menchmal dunkler bis schwarz

    Keine sichtbaren Leisten

    Die Steile aller Fruchtkörper waren vollständig hohl.

    Alle Fundorte waren unter bzw. in der nähe von Birken in Mischwäldern mit hauptsächlich Birken und Eichen.

    Nachdem ich jetzt eine Weile Recherchiert habe bin ich mir relativ sicher, dass das Totentrompeten sind.

    Trotzdem wolle ich hier nochmal nachfragen ob das auch wirklich so ist.

    Zusätzlich hab ich auch noch einen Haufen Fragen den ich hier jetzt mal noch dazu schmeiß:

    1: Gibt es hier überhaupt wirklich große Verwechslungsgefahr. Ich habe zumindest keine andere hohle Leistlinge gefunden die wie die Totentrompete keine wirklich sichtbaren Leisten haben.

    2: Wie bereitet man Totentrompeten den eurer Erfahrung nach am besten zu?

    3: Ich hab gelesen, das viele Wald Pilzen nicht Roh gegessen werden können, weil sie Giftstoffe enthalten die man erst durchs Erhitzten oder Trocknen aus dem Pilz bekommt. Gibt es solche Stoffe auch in der Totentrompete bzw. gibt es auch hier Sachen die man machen muss bevor man sie essen kann?

    4: Hier im Forum hab ich gelesen, das Totentrompeten anfangen vom Hutrand aus dunkler, elastischer und schleimig zu werden wenn die Zersetzung beginnt bzw. sie anfangen schlecht zu werden. Bei meinem letzten Fund (die letzten beiden Bilder) habe ich deshalb Unterschiedlich alt aussehende Fruchtkörper mitgenommen. Was mich hier ein bisschen verwirrt ist dass hier (und auch bei anderen Funden) auch die kleineren Exemplare zum Hutrand hin elastischer und dunkler werden.

    Heist das verdunkeln und elastischer werden alleine schon, das der Fruchtkörper beginnt sich zu zersetzen und ungenießbar ist oder ist ist das erst so wenn es von elastisch zu schleimig übergeht?

    5: Bei manchen Exemplaren ist mir aufgefallen dass unten am Stielende die Oberfläche weiß und leicht pelzig wird (zB. letztes Bild rechts). Kann das ein Zeichen von Schimmel befall sein oder gehört sowas eher zum Pilz selbst?

    Danke schon mal für eure Hilfe und geteilten Erfahrungen :)

    Güße
    Joel

  • Hallo Joel,

    erstmal Gratulation zum Fund der Totentrompeten.

    1) es können immer auch Graue Leistlinge (Cantharellus cinereus) zwischendrin sein. Das ist kein Schaden, die sind genau so gut wie die eigentlichen Totentrompeten.

    2) alle Zubereitungsarten gehen - frisch oder getrocknet und wieder eingeweicht. Die getrockneten haben ein etwas stärkeres Aroma.

    3) normale Mindestgarzeit 10 Minuten; TT enthalten wie fast alle Wildpilze hitzeinstabile Giftstoffe

    4) die schwarzen Hutränder an den großen Exemplaren zeigen Alterung an; die würde ich nicht mehr verwenden. Unschädlich dagegen ist der auf Bild 1 und 2 sichtbare gelbe Überzug - das ist ausgefallenes Sporenpulver

    5) das Weiße an der Stielbasis ist Myzelfilz und gehört zum Pilz; die Stielbasis wird beim Putzen abgeschnitten, da viel Dreck anhaftet.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • 2: Wie bereitet man Totentrompeten den eurer Erfahrung nach am besten zu?

    Hallo Jöl, Stephan hat ja schon praktisch alles Wissenswerte geschrieben, und was die Zubereitung angeht ist es schlicht Geschmackssache- Meine (subjektive) Meinung: frisch finde ich sie (natürlich erhitzt) mit wenig Eigengeschmack, Konsistenz ein wenig "gummig". Getrocknet und dann gekocht sind sie mir zu herb- Andere wiederum finden genau das Aroma der getrockneten TT angenehm. Meist wird das Dörren des Pilzes empfohlen, um ihn dann mit stärkeren Aroma weiterzuverwenden. Gruss, Miesmuschel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    ich mag sie nicht frisch und trockne sie Sortenrein. Dann kommen sie meist in ein Geschnetzeltes und haben einen leicht blumigen Geschmack.

    Ich mag sie, aber nicht zuviel davon.

    Herzliche Grüße aus Regen

    Frank

  • Vielen Dank für eure Antworten und Erfahrungen.

    Heute bin ich nochmal zum ersten Fundort gegangen und habe festgestellt dass es da Totentrompeten wie Sand am Meer gibt. Ich hab jetzt also Material um eure Zubereitungstips mal auszuprobieren :)

    Viele Grüße
    Joel