Erstfund Boletus pinophilus

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.774 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. September 2021 um 17:06) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen

    Kurzer Wald Rand Check ergab Stoppel, Krause Glucke und…..

    Diesen hier. Denke an erstfund eines Kiefern Steinpilzes …

    Was denkt ihr?

    Buche , Hainbuche und föhre standen dort.


    Schnittbild nicht gemacht, da mir erst zuhause auffiel was das wohl war…. Versuche morgen. War verwurmt …

    Lg Jens


    Lg Jens

  • Hallo Jens,

    ja ich denke, das ist ein Kiefernsteinpilz.

    Der gehämmerte Hut, die Rottöne in dem braunen Hut. Gratulation zum Erstfund.


    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Jens,

    daß das ein Kiefernsteinpilz ist glaube ich dir aber Boleros, wie von dir im Titel geschrieben, ist das nicht. Soviel ich weiß sind Boleros Kurzjacken und eine solche kann ich nicht erkennen:D.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • mutschkela 20. September 2021 um 22:33

    Hat den Titel des Themas von „Erstfund Boleros pinophilus ?“ zu „Erstfund Boletus pinophilus“ geändert.
    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!


    Dann mache ich mal den Spielverderber: Ich erkenne auf dem Bild einen Bronzeröhrling (Boletus aereus). :wink:

    Boletus pinophilus hat schon ein anderes Farbspektrum und ist zudem weitgehend "einfarbig", also die Hutoberfläche wird selten mal so fleckig - bunt wie hier.


    LG; Pablo.

  • Hallo Jens,


    wenn Pablo sagt, dass es ein Bronzeröhrling ist, dann isses einer. Und noch besser ist das auch noch. Soweit ich weiß, findet man nämlich genau jenen nicht an jeder Straßenecke.

    Nochmals herzlich Glückwunsch zu diesem Fund.

    Liebe Grüße


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • Hallo Murmel, hallo Pablo-

    nun, anhand vom Foto und zumal bei einem etwas überständigen Röhrling ist es ja nie 100% wie wir alle wissen. Ein anderer Röhrlingsexperte, den ich kontaktiert habe, sieht er ähnlich:

    Er meint, der Hut spricht für pinophilus, die Poren für aureus, das aktuelle Wetter eher für pinophilus. An eine Eiche kann ich mich gerade weniger erinnern (für aureus wohl recht zwingend), allerdings habe ich nahe der Stelle letztes Jahr dort gelbporige Raufüsse gefunden (dieses Jahr nur in einem andern Wald). Von daher stehen die Chance auf eine Eiche innert 20 m recht hoch. Und ein Erstfund aureus in meinem Wald (bisher nur in Frankreich gefunden, nahe Basel, hier auch gepostet) würde mich auch sehr freuen ;)

    mal schauen, die Stelle bleibt eh unter Beobachtung....

    lg jens

    • Offizieller Beitrag

    Hi.


    Also wenn die Hutoberfläche hier für pinophilus spricht, dann läuft etwas mit der Farbwiedergabe meines Monitors ganz gehörig schief.

    Hier mal Boletus pinophilus mit einigermaßen typischen Farben:

    Wobei es schon wirklich so ist, daß man mit den Pilzen in der Hand nochmal viel besser beobachten kann als nur nach Bildern.
    Darum noch kurz ein paar allgemeine Infos zur Ökologie von Boletus pinophilus und Boletus aereus (aereus übrigens, nicht aureus. Der ist nicht golden :wink: ).

    Leccinellum crocipodium gehört durchaus mit Boletus aereus zusammen, aber keineswegs mit Boletus pinophilus. Das hat aber nichts mit dem Baumpartner zu tun: Boletus pinophilus kann auch mit Rotbuchen und wohl auch mit Eichen, Fichten und einigen weiteren Laub- und Nadelbäumen Mykorrhizaverbindungen bilden; B. aereus bildet sehr gerne mit Rotbuchen Mykorrhiza und wiederstrebend auch mit Weißtanne sowie weiteren Laub- und Nadelbäumen.
    Der entscheidende Punkt ist die Bodenazidität. Boletus aereus benötigt ein +/- basisches Milieu, sobald es dem zu sauer wird, kann er keine Fruchtkörper mehr bilden. Ganz das Gegenteil bei Boletus pinophilus: Der braucht saure Böden, schon im neutralen Niveau wird es für den ganz schwer, Fruchtkörper zu bilden.

    Leccinellum crocipodium ist noch stärker auf basischen Untergrund angewiesen als Boletus aereus, demnach ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering, daß man Fruchtkörper von L. crocipodium und B. pinophilus in unmittelbarer Nähe zueinander findet. Ein paaar weitere Faktoren bei der Bodenzusammensetzung spielen auch noch eine Rolle, erwähnenswert ist vielleicht noch die geringfügig höhere Stickstofftoleranz von Boletus aereus - wobei beide Arten mit Nitraten nicht klar kommen und somit auf stickstoffvergifteten Böden rasch absterben.

    Klimatisch gesehen ist das schon richtig, daß es aereus generell etwas wärmer mag als pinophilus. Aber beide Arten sind da relativ flexibel, bzw. die Temperaturtoleraz der beiden Arten hat einen sehr großen Überschneidungsbereich.


    LG; Pablo.