Kleine Runde im Hohen Holz bei Magdeburg

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.163 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. September 2021 um 20:00) ist von StephanW.

  • Hallo Pilzfreunde,

    heute war ich mal wieder im Hohen Holz bei Magdeburg unterwegs. Aus speisepilztechnischer Sicht war der Ausflug nicht wirklich ergiebig. Allerdings konnte ich ein par interessante Erstfunde für mich machen und dies machte alles wieder wett. Das Gebiet ist bestimmt durch Rotbuchen, allerdings kommen auch vereinzelt Fichten, Eichen, Lärchen und Birken dort vor.

    1. Möglicherweise A. macrosporus?

    - Hutdurchmesser 17 cm

    - nicht gilbend, wenn dies auch auf den Fotos etwas gelb aussieht, in der Realität war es eher braun

    - Geruch leicht nach Anis

    2. Keine Ahnung

    - schwerer massiver Pilz

    - Hut mit Grautönen

    - Velum universale vorhanden, Flocken leicht ablösbar

    - Velum partiale vorhanden

    - in dieser Form wahrscheinlich nicht bestimmbar

    3. Möglicherweise M. rickenii

    - Hut acht Zentimeter

    - Ring verschiebbar und massiv

    - Stiel genattert

    - bedeutend helleres und filigraneres Erscheinungsbild als M. procera

    4. Möglicherweise A. ostoyae

    - an liegendem Laubholzstamm, wahrscheinlich Buche

    5. Möglicherweise Meripilus giganteus (wenn dann Erstfund)

    - Buchenwald Stumpf

    6. Möglicherweise Pholiota squarrosa (wenn dann Erstfund)

    - direkt auf dem Waldweg

    7. Möglicherweise R. vesca (wenn dann Erstfund)

    - viele Exemplare fast vollständig von Schnecken vertilgt ☹

    8. Möglicherweise A. excelsa (wenn dann Erstfund)

    - Hut sechs cm

    - Ring deutlich gerieft

    - keine Rottöne

    aber die Knolle hatte einen deutlichen scharf abgesetzten Rand !?

    9. Stelle mit leider vergammelten dickblättrigen Schwarztäublingen R. nigricans). Es müssen weit über 50 Exemplare dort gestanden haben (ca. 25 qm) Leider sieht man es auf dem Foto sehr schlecht.

    Viele liebe Grüße, André

  • Hallo,

    Nr. 1 kann auch Agaricus urinascens sein.

    Nr 2 ist ein junger Knollenblätterpilz (Amanita spec.). Für mich zu jung für eine Bestimmung.

    Nr. 3 ist eine Macrolepiota aber nicht Macrolepiota rickenii. Da ist mir die "Zitze" zu klein

    Nr. 4 ist ein Schüppling (Pholiota spec.)

    Nr. 5 Meripilus giganteus stimmt

    Nr. 6 Schüppling stimmt aber für Pholiota squarrosa sind die mir zu hellbraun

    Nr 7 ist schon ein Täubling aber niemals R. vesca. Der hat eine völlig andere Hutfarbe

    Nr 8 Amanita excelsa stimmt

    Nr. 9 so sehen meine Fundorte von R. nigricans derzeit auch aus.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Guten Morgen Jörg,


    vielen lieben Dank für deine Einschätzungen. Nr. 1 ist definitiv kein A. urinascens. Den „durfte“ ich nämlich vor kurzem in einem Kurs erschnüffeln und werde den Geruch mein Leben lang nicht vergessen. Ja, mit den Schüpplingen tue ich mich noch sehr schwer, die sind einfach zu unterschiedlich im Habitus. Die Hüte zu vier hatten übrigens einen Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Waren echte Brummer. Ich wünsche einen schönen Sonntag.


    lg André

  • Hallo Andre,

    hier mein Senf zu deinen Funden:

    2: Amanita strobiliformis (Fransiger Wulstling)

    3: ein durch Trockenheit sehr schmächtig gewachsener gewöhnlicher Parasol

    4: definitiv kein Hallimasch (Armillaria), die hier haben ja gar keinen Ring und dann auch noch braune Lamellen; eher irgendein Schüppling

    6: Pinsel-Schüppling (über den korrekten wissenschaftlichen Namen streiten sich seit Jahren die Experten)

    7: aufgrund der prekären Datenlage unbestimmbar; Täublinge sind es wohl

    8: Grauer Wulstling; die geriefte Manschette gibt den Ausschlag; die von dir angesprochene "Bergsteigersocke" befindet sich beim Pantherpilz am Übergang der Knolle zum schlanken Teil des Stiels

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.