Nadelholzschüppling aufnehmen?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 4.606 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Oktober 2021 um 23:19) ist von Jabaa.

  • Hallo,

    mir ist nicht bekannt, warum und wann der Nadelholzschüppling scheinbar irgendwann umbenannt wurde.

    Ich habe insgesamt zwei Bücher, in denen er erwähnt wird. Der aktuelle Name taucht in diesen Büchern nicht auf.

    Zu Verwirrung trägt für mich als Einsteiger noch mehr bei, dass er viele lateinische Namen hat.

    Wäre es sinnvoll den Namen unter

    Pilzsuche - Pilze bestimmen mit der Pilzsuchmaschine nach makroskopischen Merkmalen - Finde hier deinen Pilz

    zu ergänzen?

    VG

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.


    Eine Frage zum Verständnis: Welche Art ist denn mit "Nadelholzschüppling" gemeint?
    Es gibt ja eine ganze Reihe von Pholiotas, die Nadelholz besiedeln können, wobei strikt an Nadelholz gebunden wohl nur Pholiota flammans (Feuerschüppling) und Pholiota astragalina (Safranschüppling) sind.


    Lg; Pablo.

  • Hallo,

    ich meine damit den Pilz mit dem lateinischen Namen Galerina marginata, der in mehreren meiner Bücher, beispielsweise von Rose M. Dähncke, als Nadelholzschüppling bezeichnet wird, heute aber meist einen anderen Namen trägt.

    Daher fände ich es wichtig, wenn zusätzlich zu der aktuellen Bezeichnung bei der 123 Pilzsuche auch "Nadelholzschüppling" zu finden wäre.

    VG

  • Hallo Hilo,

    ich habe den noch unter Nadelholzhäubling kennengelernt. Da er auch auf Laubholz vorkommen kann, ist heute der Begriff Gifthäubling üblicher (und das finde ich gut so).

    Nadehlholzschüppling für diesen Pilz habe ich noch nie gehört. Aber da Galerina doch allgemein Häublinge sind, ist mir auch etwas unverständlich, wieso der lateinische Name Galerina marginata damals mit Nadelholzschüppling übersetzt worden sein soll. Aber die Umbenennungen verwirren mich ja öfters mal, deshalb soll das nicht heißen, dass es nicht so sein kann. Jedenfalls erkenne ich keinen Mehrwert, diese doch recht obskuren Namen irgendwo als obsolet jetzt noch mit aufzunehmen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo,

    die Bücher von R. M. Dähncke sind auch schon ein paar Jahre alt. Wieder mal ein Beispiel dafür, dass man besser aktuelle Bücher nutzt. So zumindest habe ich es für mich herausgefunden.

    Die Bücher von R. M. Dähncke werden hier oft empfohlen. Ich finde 1200 Pilze auch ziemlich interessant.

    Ich habe mir jedenfalls einige Zeit die Finger wund gesucht, bis mir klar wurde, dass es sich nicht um zwei Verwechslungspilze handelt, sondern das es um ein und denselben geht.

    Erschwert hat es zusätzlich, dass es x verschiedene lateinische Namen gibt.

    Bis dann.

  • Wäre es sinnvoll den Namen unter

    Pilzsuche - Pilze bestimmen mit der Pilzsuchmaschine nach makroskopischen Merkmalen - Finde hier deinen Pilz

    Hallo Hilo,

    in dem 123 Pilzbuch finden sich die Namen Nadel-Schüppling und Nadelwald-Schüppling für Pholiota spumosa. Könntest Du damit weiterkommen?

    LG, Diether

  • Hallo Thilo,

    ich wollte nicht für Verwirrung sorgen. Ich fand nur unter den Schüpplingen die Bezeichnungen Nadel- und Nadelwald. Aber Geleria ist wohl doch im deutschen mit Häupling bezeichnet. (lat.: galeo= Helm). Wie gut, dass ich alle meine Bücher noch nicht weggetan habe. Etymologisches Wörterbuch der Pflanzennamen: pholideus: schuppig von grich.: pholis= Schuppe. - Ich fürchte, da ist einem Buchautor ein Dreher passiert. Das würde natürlich eine Übername in 123Pilze nicht rechtfertigen. Sollte es sich aber herrausstellen, dass G. marginata irgendwo regional so genannt wird, dann schon. Ich kenne mich aber in der Taxonomiegeschichte der Pilze nicht so gut aus, um sagen zu können, ob G. marginata vielleicht mal zu den Pholiotae gezählt wurde. Dann wäre das Beibehalten des Namens nachvollziehbar und die Schreibweise,

    Nadelholzschüppling

    ,nämlich ohne Bindestrich die richtige und eine Erwähnung in Büchern sinnvoll. Ich kann nur Vermutungen anstellen. Pablo, Du kannst eher mit Fakten dienen, vielleicht kannst Du dazu noch mal was sagen.

    LG, Diether

    • Offizieller Beitrag

    Tach!

    Also, Galerina marginata als "Schüppling" zu bezeichnen wäre aber erst recht maximal irreführend.

    Mal abgesehen davon, daß Gifthäublinge Laubholz genauso wie Nadelholz besiedeln (darum nenne ich den auch nicht Nadelholz - Häubling!) sind es ja eben die Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis = Pholiota mutabilis), die tatsächlich Schüpplinge sind. Das ist ja sogar das wesentliche und letztlich einzig brauchbare Merkmal, Stockschwämmchen von Gifthäublingen zu unterscheiden:
    Stockschwämmchen = Schuppen. Vor allem am Stiel uunter dem Ring.

    Gifthäubling = nix Schuppen. Niemals und nirgendwo

    Falls das tatsächlich irgendwo so steht, also Galerina marginata = Nadelholzschüppling, dann bitte den Text wie folgt korrigieren:
    Nadelholz (fett durchstreichen!) sowie Schüppling (noch fetter durchstreichen!) und oben drüber GIFTHÄUBLING schreiben.

    Bei dem Patzer soll noch jemand sagen, lateinische Namen wären verwirrender als deutsche. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo,

    ich meine damit den Pilz mit dem lateinischen Namen Galerina marginata, der in mehreren meiner Bücher, beispielsweise von Rose M. Dähncke, als Nadelholzschüppling bezeichnet wird,

    Hallo zusammen,

    Faktencheck:

    in der mir vorliegenden DÄHNCKE/1200 Pilze wird Galerina marginata nicht als Nadelholzschüppling bezeichnet (vgl. S. 833), sondern zutreffenderweise als Gifthäubling. In dem ganzen DÄHNCKE-Buch wird kein Pilz als Nadelholzschüppling bezeichnet, allenfalls als Nadel-Schüppling. Es ist daher nicht sicher, ob diese Diskussion überhaupt einen materiellen Gegenstand hat.

    Freundliche Grüße

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Falls das tatsächlich irgendwo so steht, also Galerina marginata = Nadelholzschüppling, dann bitte den Text wie folgt korrigieren:
    Nadelholz (fett durchstreichen!) sowie Schüppling (noch fetter durchstreichen!) und oben drüber GIFTHÄUBLING schreiben.

    Bei dem Patzer soll noch jemand sagen, lateinische Namen wären verwirrender als deutsche.

    Wieso sollte jemand meinen Text korrigieren? Ich habe nirgends bestritten, dass der Gifthäubling den lateinischen Namen Galerina marginata trägt, wie scheinbar aber auch andere Namen, u.a. „Nadelholzschüppling“. Mir geht es darum, dass andere (Anfänger) das sofort sehen und nicht erst längere Zeit recherchieren müssen.

    Faktencheck:

    in der mir vorliegenden DÄHNCKE wird Galerina marginata nicht als Nadelholzschüppling bezeichnet (vgl. S. 833), sondern zutreffenderweise als Gifthäubling. In dem ganzen DÄHNCKE-Buch wird kein Pilz als Nadelholzschüppling bezeichnet, höchstens als Nadel-Schüppling. Es ist daher nicht sicher, ob diese Diskussion überhaupt einen materiellen Gegenstand hat.

    Das Foto des eigenen Buches nehme ich nachher wieder raus, da es uns, anders als Bundeskanzleranwärtern, nicht erlaubt ist, so etwas von anderen zu zeigen, was ja auch richtig ist.

    Hier also ein Foto aus einem der Bücher:

    img_20211020_171119-evkxv.jpg

    Das ist ja sogar das wesentliche und letztlich einzig brauchbare Merkmal, Stockschwämmchen von Gifthäublingen zu unterscheiden:
    Stockschwämmchen = Schuppen. Vor allem am Stiel uunter dem Ring.

    Gifthäubling = nix Schuppen.

    Ich würde von diesem beiden Pilzen aufgrund der Gefahren immer die Finger lassen, aber ich möchte sie sehr gut kennenlernen, da sie auch mit anderen, beispielsweise Hallimasch verwechselt werden können.

    ---

    Ich glaube es ist schwer, sich mit jahrzehntelanger Erfahrung in die Probleme von Anfängern zu versetzen. Wenn jetzt schon darum gebeten wird meinen Text zu zensieren, werde ich hier keine Zeit mehr investieren. Da wäre jedes zensierte Wort verschwendete Zeit.

  • Hallo Hilo,

    Ich glaube es ist schwer, sich mit jahrzehntelanger Erfahrung in die Probleme von Anfängern zu versetzen. Wenn jetzt schon darum gebeten wird meinen Text zu zensieren, werde ich hier keine Zeit mehr investieren. Da wäre jedes zensierte Wort verschwendete Zeit.

    Ich glaube, da hast du Pablo missverstanden.

    Sein Vorschlag bezog sich nicht darauf, dass dein Beitrag hier zensiert werden soll, sondern dass es eine gute Idee wäre, wenn du dein Buch korrigieren würdest (sofern du planst, es weiterhin zu verwenden).

    Zumindest ich mache das tatsächlich so, wenn mir Fehler begegnen, sich der Wissensstand geändert hat (bei neuen lateinischen Namen habe ich kapituliert...), oder wenn mir noch zusätzliche Merkmale auffallen (meistens bzgl. Geruch). Ich vermute, dass Pablo das ähnlich macht und deshalb diese Vorgehensweise vorschlägt.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Thilo,

    auf der von dir gezeigten Buchseite wird in der Tat Galerina marginata falsch als Nadelholzschüppling bezeichnet. Es muss sich um ein anderes Dähncke-Buch handeln als das, welches mir vorliegt (DÄHNCKE, 1200 Pilze, AT Verlag Aargau). Sehr gut, dass du auf den Fehler hinweist. :thumbup:Es handelt sich mMn nicht um eine gewagte Neuinterpretation der Art, sondern schlicht um einen vom Lektor übersehenen Sachfehler. Galerina marginata als Schüppling zu bezeichnen, ist vollkommen abwegig, da dieser Pilz keine Schuppen hat (allenfalls mal ein paar Velumfetzen am Hutrand).

    Aber Pablo hat wirklich nur vorgeschlagen, dass du in deinem Buch den Namen Nadelholzhäubling streichst und Gifthäubling dazu schreibst.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    das Foto stammt aus dem 200-Pilze-Buch.

    Im 1200er Buch habe ich aber auch etwas gefunden:

    img_20211020_174603-edkn3.jpg

    Somit würde ich sagen, dass es sich nicht um einen einfachen Fehler handelt, da der kaum zweimal passieren kann. Vielleicht prüft ein Lektor auch nur auf Rechtschreibfehler und Satzbau, aber selbst da habe ich schon auf der ersten Seite meines aktuellen, liebsten Pilzbuchs von 2020 auf der ersten Seite etwas gefunden.

    Auf verschiedenen Internetseiten habe ich die falsche Bezeichnung Galerina marginata = Nadelholzschüppling ebenfalls gefunden.

    Möglicherweise haben die bei Dähncke abgeschrieben oder es gibt andere Gründe.

    Heutzutage ist es ja etwas außer Mode gekommen, Texte selber zu verfassen, bzw. sich selber etwas zu erarbeiten.

    Eigentlich möchte ich mich mit diesem Giftpilz gar nicht beschäftigen, aber ich habe ziemliche Bedenken, dass er mit beim Hallimasch dazwischen kommt.

    Gruß

    Thilo

  • Hallo Thilo,

    Eigentlich möchte ich mich mit diesem Giftpilz gar nicht beschäftigen, aber ich habe ziemliche Bedenken, dass er mit beim Hallimasch dazwischen kommt.

    Beim Hallimasch - das finde ich ja ungewöhnlich. Die typischen sorgen betreffen ja eher das Stockschwämmchen.

    Generell finde ich zwar, dass bei "möglichen Verwechslungspartnern" in der Literatur viel zu wenig über Gattungsgrenzen hinweg verlinkt wird. Trotzdem wäre ich nicht unbedingt auf die Idee gekommen, den (Gemeinen?) Hallimasch als Verwechslungspartern zum Gifthäubling zu sehen.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Sabine,

    das Stockschwämmchen werde ich komplett außen vor lassen, auch später.

    Das ist mir zu gefährlich.

    Mir gehts um die Verwechselung mit Hallimasch:

    Honiggelber Hallimasch (ARMILLARIA MELLEA)

    Dazu habe ich auch schon öfter etwas gehört.

    Für Experten ist es wahrscheinlich weniger ein Problem.

    Es sind halt für Anfänger viele Dinge, die man auf dem "Schirm" haben muss.

    VG

  • Hallo Thilo,

    danke fürs Verlinken, das war sehr erhellend.

    Denn als ich die Bilder "normal" angeschaut habe, hatte ich sofort die Hallimasch-Haptik in den Fingern, denn das ist, auch wenn er noch klein ist, ein kompakter, relativ schwerer Pilz mit einem relativ dicken, sich wattiert anfühlenden Stiel. Aber als ich dann versucht habe, das Fühlen beiseite zu lassen, konnte ich die Ähnlichkeit besser sehen. Danke dafür!

    Beste Grüße

    Sabine

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Ja, solche kleinen Fehler setzen sich gerne mal fort...

    Kein Buch über Pilze ist fehlerfrei, dazu ist die Thematik einfach zu komplex.

    Was die Lektoren aber hätten durchaus erkennen dürfen, wäre die "Galelina" gewesen. :wink:

    Wirklich, mir geht's net um zensur oder so, sondern einfach darum, sich das Leben bzw. die PIlze nicht schwerer zu machen, als sie sind. Weil das ist echt so schon krass genug, oder?

    Was die Verwechslung Gifthäubling und Hallimasch betrifft:
    Das bekommst du sicherlich bald raus, Hilo.

    Schau dir einfach regelmäßig Kollektionen von solchen Holzewohnern an, versuche dich an Bestimmungen (gerne auch mit Unterstützung aus dem Forum) und vergleiche, was du findest.
    Idealerweise auch Sporenabwürfe, die helfen wirklich enorm, um PIlze kennen zu lernen (Gifthäubling und Stockschwämmchen braun, Hallimasch weiß!).
    Dann auch anfassen, knautschen, riechen und so weiter...

    Lass dir Zeit, und bleib mit Freude bei der Sache, dann lernt sich das wie von selbst. Zumindest in dem Fall.

    So am Rande: Ich habe mir mit Stockschwämmchen auch lange Zeit gelassen. Erkannt habe ich die schon ziemlich früh, aber erst einige Funde von Gifthäublingen brachten auch die entsprechende Sicherheit. Nun sammle und esse ich Stockschwämmchen (und natürlich auch Hallimasch) schon seit einigen Jahren mit durchaus gutem Gefühl.


    Lg; pablo.

  • So am Rande: Ich habe mir mit Stockschwämmchen auch lange Zeit gelassen. Erkannt habe ich die schon ziemlich früh, aber erst einige Funde von Gifthäublingen brachten auch die entsprechende Sicherheit. Nun sammle und esse ich Stockschwämmchen (und natürlich auch Hallimasch) schon seit einigen Jahren mit durchaus gutem Gefühl.

    Hi Beorn,

    ich erkenne auch Stockschwämmchen. Ich hätte durchaus auch ertragreiche Stellen und ich habe auch schon den Gifthäubling gefunden. Totzdem sammele ich keine Stockschwämmchen. Habe auch eigentlich keine Angst welche zu sammeln. Aber tue es irgendwie trotzdem nicht. Auch habe ich mir vor ein 3 oder 4 Jahren wo ich mit Pilzen angefangen habe, Stockschwämmchen von einem Pilzsachverständiger bestätigen lassen. Hatte die trotzdem nicht gegessen. Vielleicht möchte ich die auch einfach noch ein bisschen länger kennenlernen. :)

    Ich mache das auch mit Mehlräslingen so. Obwohl ich meine die zu erkennen, wenn die Pilze ihre Eigenschaften ausgeprägt haben. Ich nehme auch oft welche nach hause und lasse die aussporen und hatte noch nie unrecht, wenn ich mir vorher sicher war.

    Ich finde es auch ein bisschen komisch eine Pilzart nicht zu sammeln von der ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich sie zu 100% kenne, aber irgendwie machen Menschen einfach Fehler. Z.b ist mir letztens ein Flämmling in die Trompetenpfifferlinge geraten. Den habe ich natürlich bei der Hauskontrolle entdeckt.

    Gibt es bei dir/euch irgendeine Grenze, bei der ihr sagt diesen Pilz esse ich nicht obwohl ihr euch sicher seit ? Würde mich interessieren wie es andere machen.

    Viele Grüße

    Jabaa