Beides Trompetenpfifferlinge?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 2.486 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (26. Oktober 2021 um 21:01) ist von Beorn.

  • Hallo Donna Wetter,

    die dunkleren links sind "gewöhnliche" Trompetenpfifferlinge (Craterellus tubaeformis) und die rechts mit den helleren Stielen werden von manchen Autoren als Gelbstielige Trompetenpfifferlinge (Craterellus tubaeformis var. lutescens) abgegrenzt. Im Grunde genommen könnte man beide schlichtweg einfach als Trompetenpfifferlinge bezeichnen.

    Im Übrigen machen die linken Exemplare schon einen etwas älternen Eindruck, während die auf der rechten Seite noch etwas jünger sind.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Das geht bei Craterellus tubaeformis wirklich so fließend ineinander über...

    Die gelbe Farbe der jungen fruchtkörper hier ist eigentlich total typisch für die Art.
    Es gibt ja noch den echten Goldstieligen Leistling (Craterellus aurora, je nach Autoren eben auch als Craterellus lutescens): Der aber untescheidet sich von normalen Trompetenpfifferlingen in allererster Linie durch das anders ausgeprägte Hymenophor. Craterellus lutescens im eigentlichen Sinne hat keine ausgeprägten Leisten, sondern die Hutunterseite ist nur aderig - runzlig.

    Mit massivem Geruch und ausgeprägten Leisten = Craterellus tubaeformis

    Mit leuchtend goldgelbem Stiel und ausgeprägten Leisten = Craterellus tubaeformis

    Mit banalem, unauffälligem Geruch und Hutunterseite nur runzlig, ohne Leisten = Craterellus lutescens

    :wink:


    LG; Pablo.

  • Mit leuchtend goldgelbem Stiel und ausgeprägten Leisten = Craterellus tubaeformis

    Mit banalem, unauffälligem Geruch und Hutunterseite nur runzlig, ohne Leisten = Craterellus lutescens

    Danke für die Infos.

    Bei mir gehts gerade auch mit diesen los.

    Craterellus tubaeformis wachsen hier auf sehr alten toten Fichtenstümpfen oder bei umgefallenen.

    Nun hab ich sie im Buchenwald entdeckt, von Fichte keine Spur.

    Gibt es ein Anhaltspunkt mit wem sie symbiotisch sind, oder sind sie nicht monogam?

    Die Auffälligkeit, dass sie gerne auf Fichten-Totholz siedeln, könnte auch darauf hindeuten, dass sie gerne Totholz und Symbiose haben, sprich sie geben die Abauprodukte des Totholzes wieder an lebendige Bäume ab.

    In der Richtung werde ich mal schauen, ob sie im Buchenwald auf vergrabenen Holz wachsen.

    Das ist für mich ein neuer Gedanke der Verflechtungen.

    schöne bunte Grüße gelBlau

    • Offizieller Beitrag

    MoinMoin!

    So ungefähr kann man sich das vorstellen. Die meisten mykorrhizapilze arbeiten ja nebenher noch den Waldboden durch, setzen Stoffe um und verwerten abgestorbenes Material, davon profitieren selbstverständlich auch die Mykorrhizapartner.
    Trompetenpfifferlinge können meiner Erfahrung nach mit diversen Laub- und Nadelbäumen Mykorrhiza bilden, bevorzugt werden anscheinend aber Fichten, Kiefern und Rotbuchen.


    LG; Pablo.

  • Fichten, Kiefern und Rotbuchen

    Die meisten mykorrhizapilze arbeiten ja nebenher noch den Waldboden durch, setzen Stoffe um und verwerten abgestorbenes Material,

    Da sind meine Überlegungen wohl ganz richtig. Danke Pablo für die Resonanz.

    :cursing:nur sind leider die letzte Woche gesichtigten Trompeten schon wieder weg. Mistige Schnecken, hätte so gerne weiter untersucht:cursing:

    schöne bunte Grüße gelBlau

  • Hallo,

    Mit banalem, unauffälligem Geruch und Hutunterseite nur runzlig, ohne Leisten = Craterellus lutescens

    Ich befürchte da ist etwas durcheinander geraten. :hmmm: Craterellus lutescens hat ja eben diesen deutlichen, fruchtig-süßlichen Geruch. Daher auch der deutsche Name Starkriechender Leistling.

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Thiemo!

    Stimmt, sollte zumindest meistens so sein. Die (wenigen) Kollektionen, die ich von Craterellus lutescens gesehen hatte, waren da allerdings variabel - und rochen oft recht unbedeutend, bzw. auch nicht anders als Craterellus tubaeformis.

    Das stimmt schon so: Das wesentliche Trennmerkmal ist die Ausprägung des Hymenophors, nicht der Geruch. Ich würde sogar die Stielfarbe (ist nämlich wirklich ein recht krasses Goldgelb, kein reines Gelb) als noch konstanteres trennmerkmal bewerten, als den Geruch. Wobei auch das schwanken kann, vor allem bei jungen C. lutescens.


    Lg; Pablo.