Euer Pilzejahr 2021 von 1-10 ?

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 2.720 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. Oktober 2021 um 19:53) ist von CH-Andy.

  • Hallo Pilzfreunde,

    wie war Euer Pilzejahr 2021 mit der Note von 1-10 ?

    Mein Pilzejahr 2019 bekommt von mir die Note 9-10, weil ich so ein Jahr noch nicht erlebt habe.

    Mein Pilzejahr 2021 bekommt von mir die Note 1-2, weil ich heute NIX gefunden habe, ich habe

    meine besten 4 Stellen abgelaufen und habe eine verwurmte Marone gefunden.

    Wir haben in Nordschwaben jede Nacht mit Bodenfrost oder nahe dem Bodenfrost zu tun, wenn

    kein "goldener November" kommt, dann wars das wohl mit dem Pilzejahr, aber vielleicht kommt

    der noch, ich finde es jedenfalls interessant, wie ein kaltes/nasses Frühjahr, mit verspäteten

    Zugvögeln, und einem lauen Sommer jetzt fast in den Winter über geht, das haut die ganze Bilanz

    der Klimaerwärmung durcheinander.

    Prognose für 2021 (man beachte die schlechten Jahre zuvor)

    merkur

    landundforst

    proplanta.de

    und 2019

    https://www.svz.de/regionales/mec…id25331912.html

    https://www.123pilze.de/000Forum

    https://www.kreis-slf.de/landkreis

    nun, da es Regional verschieden sein kann, möchte ich einfach mal in die Runde fragen, habt ihr euer Lager

    mit getrockneten/eingefrorenen Pilzen auffüllen können, oder Note 1-10.

    Danke

    Porli

  • Hi,

    für mich ist das Pilzjahr eine 6-7. Vielleicht wird es noch besser. Habe heute meine sechste Pfanne mit Edelreizkern gegessen :) . Ich hoffe es ist noch nicht vorbei und ich finde noch ein paar schöne Sachen.

    Viele Grüße

  • Hey Porlli,

    bei mir war's grad so. 2019 war natürlich das Pilz-Hammer-Jahr. So was hat man fast noch nicht erlebt. Dies Jahr mit alll dem Regen ist eher enttäuschend. Da muss man Stunden unterwegs sein und kriegt nur mit Mühe eine knappe Mahlzeit zusammen. Vorgestern fand ich nichts außer Schopf- Tintlingen, aber die waren lecker. Maronen gibt es dies Jahr fast gar nicht. Allerdings habe ich einiges gefunden, womit ich in unserem kleinen Schwarzjurawald garnicht gerechnet hätte. Das waren Amethyst-Pfefferlinge, Herbsttrompeten und schließlich noch Trompeten- Pfefferlinge. Aber ich hatte natürlich in Schweden die volle Steinisession.

    Ich denke, es war ein ganz normales Durchschnittsjahr und das ist im mittleren Nekkarraum halt nicht so besonders. Also ich gebe auch Note 2 :smilec:.

    LG, Diether

  • Hallo Porli,

    das finde ich auch spannend, wie sich das deutschlandweit so darstellt.

    Von mir gäbe es wohlwollende 4 von 10 Punkten, für die paar wundervollen Einzelfunde: Gilbender Weißritterling in Thüringen, Duftstachelinge, Schaf- und Semmelporlinge und Strubbelkopfröhrlinge im Bayerischen Wald, ein Grüner Knolli bei mir vor der Haustür, Saftlinge, eine Erdzunge (nicht von mir selbst entdeckt) und ein Großer Kiefernschneckling auf der Schwäbischen Alb. Und ein beeindruckendes Massenvorkommen von Spitzgebuckelten Rauköpfen im Sommer. Pfifferlinge gab es im Sommer ein paar mehr als ich es gewöhnt bin.

    Ansonsten bin ich schwer enttäuscht davon, dass dieses in unserer Gegend extrem nass/feuchte Jahr so wenig Pilze hervorgebracht hat. Bisher glaubte ich immer, Pilze bräuchten zuallererst mal Feuchtigkeit, Temperatur wäre zweitrangig, solange es nicht gerade vorzeitigen Bodenfrost gibt. Scheint ja auch plausibel, bei Gebilden, die zu über 90% aus Wasser bestehen und innerhalb weniger Tage sprießen.

    Inzwischen habe ich mir eine andere These zusammengebastelt: Pilze können am besten mit dem Durchschnittswetter, an das sie sich seit hunderttausenden von Jahren angepasst haben, und kommen weder mit Abweichungen nach "oben" (zu feucht und kühl) noch nach "unten" (zu trocken und warm) gut klar.

    Derzeit ist es hier für Mitte/Ende Oktober wirklich erbärmlich. Es gibt praktisch nichts. Ich bin ja nicht mal anspruchsvoll, denn ich brauche für mein Glück keine Speisepilze. Ich würde mich auch mit Färbepilzen zufriedengeben, oder mit unbekannten Pilzen, oder von mir aus auch mit bekannten Pilzen. Aber selbst die Stellen, die sonst auch in den trockensten Jahren Massenvorkommen von Hautköpfen, Hallimasch, Violetten Rötelritterlingen; Krausen Glucken, Fichtenreizkern und Trompetenpfifferlingen hervorgebracht haben, sind wie leergefegt. Selbst Fliegenpilze habe ich erst eine Handvoll gesehen. Ich war schon zweimal an der Glimmerschüppling-Stelle, die ich letztes Jahr entdeckt habe, weil ich sie dieses Jahr gerne frisch erwischen wollte - nichts....

    Schon sehr bemerkenswert (und frustrierend).

    Hoffentlich wird 2022 besser.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Guten Morgen,

    ich würde diesem Jahr durchaus eine 8 von 10 mitgeben, wenn es um Speisepilze geht. Das Aufkommen von Parasol, Maronen und jetzt auch Lepista nuda ist sogar überdurchschnittlich. Leider fehlte mir in diesem Jahr allerdings die Vielfalt. So hatte ich beispielsweise in diesem Jahr nicht eine einzige Krause Glucke und auch keinen einzigen der verschiedenen Steinpilze. Fliegenpilze sind durch mich auch sehr wenige gesichtet worden und diese sind und waren sonst immer ein Anzeiger für ein gutes Pilzaufkommen. Überdurchschnittlich waren dafür gelbe Knollenblätterpilze vertreten. Täublinge und auch Perlpilze lagen im Durchschnitt. Pfifferlinge sind bei uns in der Region sowieso immer mies, einzig bei einem F1 in Oberhof im August gabs mal eine nennenswerte Menge. Momentan gibt es sehr viele der verschiedenen Lacktrichterlinge, kann aber auch sein, dass ich diese früher einfach nicht wahrgenommen hatte. Flockenhexen habe ich auch mehrfach gefunden, habe ich jedoch auch früher nie gesammelt und kann da nichts vergleichen. Edelreizker waren auch gut, allerdings nur max. einer von zehn verwertbar, da immer madig. Perlpilz dito.

    LG André

  • Von mir als relativem Neuling mit 2-3 Jahren Erfahrung, also noch wenigen Vergleichswerten, gibt es für die erste Jahreshälfte hier in Mittelhessen eine 10 und für die zweite Jahreshälfte eine 1. Ich habe hier relativ nah einen großen Mischwald, in dem ich seit dem Frühjahr mind. alle 2 Wochen einmal meine bisherigen Fundstellen und ein paar neue nachsehen konnte.

    Bis zum Frühsommer Täublinge in rauen Mengen, reichlich gemeine Steinis und ein paar Sommersteinis, zum ersten Mal für mich Pfifferlinge nicht üppig aber 2-3 Mahlzeiten, einige Raufüße und Ziegenlippen, darüber hinaus vieles und vielfältiges zum Bestimmen oder nur Bestaunen.

    Danach: toteste Hose auch an in den bisherigen 2 Jahren verlässlichen Stellen. In nennenswerter Zahl eigentlich nur grüne Knollenblätterpilze und grünblättrige Schwefelköpfe. Eine krause Glucke, die kaum Handtellergroß vertrocknet ist, ein mickriger Parasol, wo ich letztes Jahr noch mehrfach "ernten" konnte.

    Ich hoffe auch noch auf einen goldenen November, aber mental habe ich das Jahr schon abgehakt.

    lg

    Jan

  • Hallöchen Pilzfreunde.

    Da ich aus dem selben Umkreis wie Huehnchen69 komme, kann ich das nur bestätigen, das es dieses Jahr hier nicht viel gab.

    Noch nicht mal die Birnenstäublinge und Flaschenstäublinge die sonst mit der Sense geerntet werden konnten haben sich gezeigt.

    Keine Steinis, Schopftintlinge, Pfiffis, bisher auch keine Maronen haben sich gemeldet.

    Was ich zu einigen Mahlzeiten gefunden habe waren Safrans und Rotfußindianer.

    Muss aber dazu sagen, dass ich aus familieren Gründen nicht so oft wie sonst auf Pilzpirsch war.

    Mein beliebten Sammelwald hat man zur Kiesgewinnung zum Ausbau der A8 Abgeholzt. Dort habe ich auch in Pilzschwachen Jahren einiges gefunden.

    Er sollte wieder aufgeforstet werden, aber heute ist es schon eine Abbaufirma.

    Austausch von CO 2 - binder gegen CO 2 - Stinker.

    Ist das nicht Bescheuert ?

    Aber zur Frage.

    Eine 4 von 10.......leider

    MfG

    Erhard

  • Hallo,

    wie soll ich ein Pilzjahr einschätzen daß doch noch lange nicht vorbei ist. Es fehlt ja noch der ganze Spätherbstaspekt. Das Frühjahr war top mit vielen Verpeln, Morcheln und Lorcheln. Dann zeigten sich viele Mairitterlinge, die von großen Mengen Flockis, Täublingen, Hainbuchenraufüßen und Sommersteinpilzen abgelöst wurden. Fast der ganze August war ein Totalausfall während der September so artenreich war wie schon lange nicht mehr. Der Oktober ist bisher ein ziemlicher Reinfall. Ich laß das Jahr noch zu Ende gehen, bevor es von mir benotet wird.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hi zusammen,

    ich möchte meine Einschätzung auch nochmal präzisieren. Für mich war es ein gutes Speisepilzjahr, aber kein sehr gutes Lernjahr, also ich habe nicht viel neues gesehen. Die einzigen neuen Pilze die mir jetzt auf die schnelle einfallen ich gefunden habe waren: Igelstachelbart, dorniger Stachelbart, rosenroter Gelbfuß und ein Leccinum spec mit grüner Verfärbung im Stiel ( sonst immer nur den normalen Birkenpilz).

    Aber speisepilzmäßig habe ich so gut wie alles gefunden was ich sonst an meinen Stellen auch finden kann. Was ich auch an meinen ertragreichen Stellen nicht gefunden habe waren krause Glucken und Hexenröhrlinge und fast keine essbaren Täublinge. Ich finde Täublinge, aber nie sehr viel sondern immer nur vereinzelt.

    Pfifferlinge und Trompetenpfifferlinge ohne Ende. Da musste ich fast alles stehen lassen. Steinpilze ganz gut und was am besten läuft sind die Edelreizker . Da musste ich dieses Jahr welche in Öl haltbar machen (hoffentlich schmeckt das). Auch noch andere. Also bei mir in Südhessen ist es ein ziemlich gutes Jahr für Speisepilze. Ich war aber auch teilweise im pfälzer Wald und im Schwarzwald an ein paar Stellen die ich kenne.

    Leider hat es gestern Nacht etwas gefrostet bei uns. Mal schauen ob sich die Pilzis davon abschrecken lassen.

    Viele Grüße

    Jabaa

    Einmal editiert, zuletzt von Jabaa (25. Oktober 2021 um 23:01)

  • Vielen Dank für eure ersten Stellungnahmen,

    da das Pilzejahr noch nicht beendet ist, könnten ja auch noch Ergänzungen stattfinden.

    Ich muss meine Stellungnahme auch noch ergänzen.

    Ich gehe mit meinem Pilzefreund eigentlich erst im Herbst auf Pilzsuche, wie jedes Jahr. Im Hochsommer machen wir immer wieder einen Waldspaziergang, wie auch dieses Jahr Mitte Juli. Wir machten dann auch mal einen kurzen Abstecher vom Waldweg ab in den Wald und schauen uns kurz um und konnten auch gleich frisch gewachsene und schon kaputte Rotfußröhrlinge finden, sonst eigentlich nichts am Rand des Waldweges. Also weder Reizker, Schirmlinge, Fliegenpilze, Boviste, Kremplinge, Maronen usw. und auch die robusten Täublinge waren nicht zu sehen.

    Allerdings mussten wir unseren Waldspaziergang für den kompletten Sommer abbrechen, weil die Stechmücken so extrem aggressiv waren, und wir nur noch mit wedelten langen Farnen durch den Wald kamen, die Pilzevielfalt vom Hochsommer können wir also hiermit nicht kommentieren.

    Was mir noch fehlt, sind die Tintlinge am Straßenrand, und die kommen eigentlich jedes Jahr,

    ich finde es jedenfalls spannend bis zum Schuss des Jahres, und ob es noch einen späten goldenen Spätherbst gibt, der in die Geschichte eingeht (oder nicht)

    Grüße

    Porli

  • Das Frühjahr war top mit vielen Verpeln, Morcheln und Lorcheln.

    Oh, jetzt wo du's sagst - die prächtigen Morcheln im Frühjahr (nach zwei Jahren praktisch ohne) hatte ich ganz vergessen. Ich setze noch mal rauf von 4 auf 5.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi,


    man muss hier differenzieren. Frühjahr und Frühsommer waren schon klasse mit Pilzen bestückt. Da konnte man kaum klagen.

    Der Herbst hält bei weitem nicht was man sich erwartet hat. Anfang September gab es noch mal einen Schub diverser Arten dann war bei uns Schluss. So einen pilzarmen Oktober wie dieses Jahr habe ich noch nie erlebt. Der Wald ist leer. Selbst die Trockenjahre waren dagegen besser.


    Meine These ist, dass sich die Geflechte dieses Jahr erholen müssen, nachdem durch das Absterben vieler Baumpartner in den extremen Sommern eine Art Notfall Vermehrung in Form von regelrechten Massenvorkommen hervorgebracht wurde.


    Noch ist das Pilzjahr nicht vorbei. Bis der erste Schnee liegt und der Dauerfrost kommt, kann noch was passieren. Und dann kommen die Winterpilze ;).


    Bis Juli: 8/10

    August bis jetzt: 2/10


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Zusammen

    Was hingegen sehr erfreulich war, sind die verschiedenen Raritäten welche gefunden wurden. Nicht zuletzt dem vielen Regen verschuldet........

    Ich kann nicht klagen, ausser das die Röhrlinge ausblieben und irgendwie auch die Eierschwämme.

    In diesem Sinn für nur reine Speisepilzsammler, wohl eher enttäuschend aber für mich gab es mehr als genügend zum bestimmen und das zählt. 😉🍄😉

    -> jetzt startet die Suche nach den vielen hübschen Baumpilze und mit etwas Glück findet man auch Austernseitling oder Samtfußrübling.

    BG Andy