Könnt ihr mir helfen was für ein Pilz dies ist ?

Es gibt 6 Antworten in diesem Thema, welches 1.709 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. Oktober 2021 um 07:31) ist von Beorn.

  • Hallo !

    Ich sammle Bilder von Pfälzer Pilzen. Mitte Oktober bin ich auf diese Beiden gestoßen.

    Sie standen nebeneinander und scheinen der gleichen Gattung anzugehören.

    Könnt ihr mir bitte helfen was ich da habe ?

    In Pilzbücher oder über die online Bildersuche hab ich nichts konkretes gefunden.

    Vielen Dank !

    Gruß aus Roschbach in der Pfalz

    Janny


  • Hallo Boris,

    danke für deine Antwort.

    Es war ein Mischwald, hauptsächlich Buchen mit einpaar Douglasien. Recht hell.

    Bei dem "Geschmückten Gürtelfuß" war ich auch schon, aber da fehlt ihm etwas an Farbe...

    Es könnten auch Schleierlinge ssein, aber da finde ich im Netzt auch nicht genau den.

    VG Janny

  • Hallo Zusammen

    Warum den nicht Cortinarius caperatus, auf jeden Fall die Hutoberflächestruktur würde passen wie auch die Überresten vom häutigen Ring.

    Ausserdem die Lamellenfarbe im ausgebreiteten Fruchtkörper Richtung Zimtbraun.

    Im Habitat sehe ich auch Nadeln von Kiefern.

    Klar ist das jetzt nur Spekulation, weil man schon zuwenig Merkmale sieht..... Ist nur eine Möglichkeit.

    BG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Das ist zwar ein Schleierling (Cortinarius, subgen. Telamonia), aber es ist weder Cortinarius armillatus noch Cortinarius caperatus.

    Die Douglasien sind nicht Mykorrhizapartner dieser Pilzart, denn Douglasien ködern zwar auch gelegentlich einheimische Mykorrhizapilze, unterdrücken aber deren Fruchtkörperbildung und zerstören dadurch die ursprüngliche Bodenökologie.

    Diese Schleierlinge sind leider nicht bestimmbar, dazu müsste man mehr Fruchtkörper gründlicher untersuchen (Schnittbilder, Sporen, Stielbasis).
    Gürtelfüße (Telamonia) gibt es einige hundert Arten in Europa, Bestimmungen sind da eher schwierig und erfordern viel Erfahrung.


    LG; Pablo.

  • unterdrücken aber deren Fruchtkörperbildung

    Bei Mykorrhiza wird es oft so dargestellt, als sei der Pilz der aktive Partner, während die Pflanze bloß mit Botenstoffen lockt und dann Kohlenhydrate spendiert. Daher wundert mich, dass ein Baum die Fruchtkörperbildung unterdrücken kann. Kannst Du dazu etwas ausführen? Wie macht der Baum das?

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    In dem Fall: Keine Ahnung. Dazu dürfte es wenig Studien geben, denn Douglasien bringen ja ordentlich Geld, da wäre es wenig wünschenswert, wenn allzu viel über deren ökologischen Wert bekannt ist.

    Grundsätzlich reicht aber: Dem Pilz halt weniger Nährstoffe überlassen, als er von seinen gängigen Mykorrhizapartnern bekäme, und schon fehlt ihm die Energie zur Fruchtkörperbildung.

    Anders scheint es aber bei den ursprünglichen mykorrhizapartnern von Douglasien zu laufen, denn die können ja ganz normale Fruchtkörper bilden - setzen sich hier in Europa aber kaum durch, sondern werden nur ganz vereinzelt mal sporadisch beobachtet.

    Das Ding ist: mykorrhizabildung in einem Wald ist extrem komplex. Das ist nicht nur "1 Baum" + "1 Pilz" = "Symbiose", sondern das sind in der Regel Dutzende Pilze (Mycelien verschiedener Arten!!!), die mit einem einzigen Baum und zugleich noch mit anderen Bäumen verknüpft sind. Dazu spielen dann auch Bakterien eine Rolle, diverse weitere Mikroorganismen, andere (nicht symbiotische) Pilze und so weiter und so weiter.
    Damit eine Mykorrhiza funktioniert, wie sie soll, müssen nicht 2 Faktoren zusammen passen, sondern eher so was um die 200000.

    Leider wird da gerne ein starak vereinfachtes, rudimentäres Bild vermittelt, das aber der Wirklichkeit absolut nicht gerecht wird.


    LG; PAblo.