Schildkröte

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.964 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Januar 2022 um 20:00) ist von Emil.

  • Gesundes Neues Jahr.

    Diese zwei Porlinge habe ich beim Sylvester-Spaziergang an einer Pappel (vermutlich Hybride Populus ×canadensis) gefunden.

    Diese Pappeln sind bei uns häufig an Entwässerungskanälen angepflanzt. An diesen sehe ich sehr oft Zunderschwämme.

    Nun allerdings diese merkwürdigen Gesellen. Näher untersuchen konnte ich sie nicht, aber sie sind wohl aktiv.

    Kann das Zunderschwamm sein? Oder Gemeiner Feuerschwamm? :/

    LG Emil

  • Tolles Teil. Dir auch noch ein gutes neues Jahr Emil.

    Könnte das evt. Auch wieder so ein Pilzbefall sein, noch nie gesehen..... Spannend.

    BG Andy

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Dieser Fruchtkörper sieht schon ziemlich ungewöhnlich aus. Da kann man vermuten, daß die mosaikartig zerfallende Hutkruste zeichen einer Schädigung ist, und vielleicht sogar im Zusammenhang mit dem Fremdpilz steht, der da als heller Flaum um die Hutränder sichtbar ist.

    Zu welcher Art dieser geschädigte Porling gehört: Keine Ahnung. Zunderschwamm (FomFom) mag ich nicht ausschließen, das kann aber auch eine komische Ganoderma sein, Perenniporia wäre eine weitere Möglichkeit...


    LG, Pablo.

  • Danke für Deine Einschätzung, Pablo. Vielleicht schaffe ich es demnächst, an den Baum näher heranzukommen und ein Exemplar abzulösen.

    Das wird zwar nicht ganz einfach sein aber jetzt ist die Neugier stärker.

    LG Emil

  • Heute habe ich es geschafft, etwas aus dem steinharten Brocken herauszusägen. Schneiden oder Abbrechen ging nicht.

    Für mich als Laien sieht es tatsächlich so aus als sei der Pilz von einem Pilz befallen. Wahrscheinlich müsste man noch mikroskopieren. Das kann ich aber nicht.

    Möglich das man aus den Schnittbildern etwas herauslesen kann. Egal. Wollte es nur zeigen.

    LG Emil

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Emil!


    Die Kontextfarbe lässt hier einen Lackporling (Ganoderma spec.) vermuten.

    Die Mißbildung des Fruchtkörpers durch den Befall ist allerdings schon bemerkenswert. Bei so einer Erscheinung können auch mikroskopische merkmale beeinträchtigt sein, also hier ziemlich sicher die Struktur der Hutkruste, oft sind solche Funde auch noch steril und können keine Sporen bilden.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Nicht zu vergessen: Die Rinde von Robinien kann auch so aussehen. Solche Pappeln kenne ich allerdings auch aus meiner Gegend. Hat mich am Anfang aber auch gewundert, diese Rindenstruktur.
    Allerdings ist das Substrat hier einigermaßen unwichtig, denn die in Frage kommenden Arten (Ganoderma spec., FomFom, FomPini vor allem) sind allesamt sehr flexibel, was das Substrat betrifft. Die Gruppe um die Gattungen Rigidoporus / Oxyporus / Physisporinus ist hier natürlich ausgeschlossen, die sehen alle völlig anders aus - vor allem ist die Wahrscheinlichkeit, daß eine solche Art braune Kontexthyphen entwickelt, ungefähr so groß, wie daß ein Marienkäfer mal eben so zur Abwechslung eine Wirbelsäule bildet. :wink:


    LG; Pablo.

  • Hallo, exakte Baumbestimmung gerade im Winter ist oft fast so schwer, wie Pilzbestimmung. Insofern ist es richtig immer wieder zu hinterfragen.

    Hier drei ältere Fotos solcher sehr großen Pappeln von ähnlichen Standorten.

    Um welche Arten es sich genau handelt weiß ich nicht. Evtl. Schwarzpappeln. Es gibt auch etliche Hybriden ( z.B. Populus ×canadensis)

    und Arten mit sehr glatter Rinde (oft sehe ich das bei Zitterpappeln).

    Bei den ersten beiden Fotos kann man die Blätter gerade noch erkennen.

    Das dritte Foto hatte ich damals wegen der faszinierenden Rinde als "Portät" aufgenommen.

    Danke für Euer Interesse. LG Emil