Forstenrieder Park, 03. Februar 2022

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.734 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Februar 2022 um 22:51) ist von WolfgangL.

  • Guten Abend,

    diesmal nur 6 Pilze, für die ich wieder eure Hilfe bräuchte!

    Danke im Voraus und viele Grüße,

    Wolfgang

    #1 ? an Eiche, die größeren Hüte waren ca.15 mm breit.


    #2 an Eiche, vielleicht "Fleischroter Gallertbecher" mit Nebenfruchtformen?


    #3 Zaunblättling? An Nadelholz


    #4 an Fichtenstumpf, 7 cm breit, ich vermute wieder einen Wurzelschwamm.


    #5 Fenchelporling? Auf Fichtenstumpf, Geruch zwischen Anis und Fenchel müste passen.


    #6 an Eiche, sieht für mich auch aus wie ein Wurzelschwamm - aber in braun?

  • Hallo Wolfgang,

    ich vermute folgendes:

    1 Panellus stipticus, der Herbe Zwergknäueling, tw. etwas gealtert, die Hutbeflockung löst sich ab

    2 Ascocoryne sarcoides

    3 sehr schöner Pilz! Zaunblättling könnte vielleicht stimmen

    4 nie gesehen

    5 leider keine Ahnung

    6 Hymenochaete rubiginosa, der Umberbraune Borstenscheibling

    LG, Martin

    • Offizieller Beitrag

    Griaß eich!

    Bei #4 wäre ich für Wurzelschwamm (Heterobasidion spec.).

    Bei FomPini wären die Hutränder schon dicker und rundlicher.


    LG; Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Wolfgang!


    Du meinst bei dem Gallertbecher?
    So unüblich ist das gar nicht, sehr viele Arten haben mehr als einen Namen. Wenn zu unterschiedlichen Zeiten von verschiedenen Leuten unter verschiedenen Namen beschrieben, irgednwann sich aber herausgestellt hat, daß beide Beschreibungen die gleiche Art meinen, dann wird halt synonymisiert.

    Bei dem Gallertbecher ist es eben so, daß die Nebenfruchtform (Coryne dubia) einen Namen hatte, die Hauptfruchtform (Ascocoryne sarcoides) einen anderen. Seit man weiß, daß ja beide Stadien vom selben Organismus gebildet werden, also keine getrennten Arten darstellen, ist das halt synonymisiert. Grundsätzlich müsste "Ascocoryne sarcoides" der aktuell gültige Name für beides sein (weil: One Fungus, One Name), aber man kann dennoch den ursprünglichen Namen der Anamorphe verwenden, wenn man eben von der spricht und nicht von der Hauptfruchtform. Eigentlich ganz pratisch, aber eben auf den ersten Blick auch verwirrend.


    Lg; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    klar, solche Fälle, wo eine Art zwei- oder mehrfach beschrieben wurde, gibt's zu Tausenden, z. B. Weibchen und Männchen von Arten mit Geschlechtsdimorphismus u. v. a. m. Aber wenn die Sache klar ist, wird, zumindest in der Entomologie, strikt nur noch der Name der Erstbeschreibung verwendet, alle späteren sind ungültige Synonyme, 1 Art = 1 Name. Das ist manchmal ausgesprochen lästig, weil oft bestens eingeführte Schmetterlingsnamen verworfen werden, und man ständig Datensätze ändern muss. Aber die Taxonomen müssen ja ab und zu ihre Existenzberechtigung nachweisen! Das ist jetzt zu böse: Klar, Ordnung muss sein, und dem Entdecker gebührt der Ruhm! Aber ich seh's wie du: Wenn etwas praktisch ist und nicht zu Verwirrung führt - warum abschaffen?

    Viele Grüße

    Wolfgang