Auch wenn es Manchem noch zu früh erscheint...

  • ...möchte ich dennoch darauf hinweisen:
    In manchen Jahren erscheinen die ersten Morcheln in einigen Gebieten bereits ab Mitte Februar.

    Ja liebe Speisepilzfreunde - schaut in Eure Kalender!
    Und dann haltet mal den Finger nach draußen :)

    Natürlich wissen die Meisten von Euch schon sehr viel über Morcheln, aber immer wieder kamen ja im vergangenen Jahr neue Forenmitglieder hinzu, ständig lesen Gäste hier mit.

    Deshalb erlaube ich mir zu diesem Zeitpunkt noch einmal auf meinen Beitrag aus Januar 2013, hier in diesem Forum, aufmerksam zu machen.
    Morcheln erfolgreich finden

    Nun gut, für einige hier ist es die erste Morchelsaison dann, und es kommt auch die Frage auf, wie kann man erstmalig Morcheln finden?

    Eine Frage die mir persönlich schon x-mal gestellt wurde und die ich immer nur allgemein beantworten kann.
    Und aus diesen an mich gerichteten Fragen entstand bereits im Jahre 2010 eine Recherche, die bis heute nicht beendet ist - Soll heißen, auch ich lerne von Jahr zu Jahr hinzu :wink: Und ergänze dann natürlich auch mein bereits publiziertes Wissen.

    Aber wer nun hier erwartet, genaue Ortsangaben von Morchelvorkommen lesen zu können, den muss ich leider enttäuschen.
    Das aber liegt nicht nur daran, ich möchte solche Fundstellen nicht öffentlich publik machen, es liegt einfach auch mit daran, Morcheln wachsen überall.
    Von der Küste bis in die Alpen. - Nein? - Doch!
    Wir müssen sie nur finden.

    Geht einfach die Waldränder ab, sucht in Parkanlagen und auf Streuobstwiesen, natürlich auch an Bach- und Teichrändern.
    Parkanlagen mit altem Baumbestand, dazu gehören auch Friedhöfe, sind genau so interessant wie grasige Bahndämme.

    (Bei den letzteren ist aber absolute Vorsicht geboten. Niemals das Schotterbett oder gar die Gleise betreten! Wegbleiben von stark befahrenen Hauptstrecken! Ein mit Tempo 200 passierender Zug verursacht Luftwirbel, die auch einen ausgewachsenen Mann in zwei Meter Abstand noch von den Füßen hauen können.)

    Warum gerade grasige Wegränder und die grasigen Bahndämme so interessant sein können?
    Wegen des dort vorkommenden Schotters...bei dem handelt es sich sehr oft um Kalkschotter, und die Morcheln lieben Kalk.
    Aus dem selben Grunde ist es von Vorteil auch neben den neuerdings oft in den Wäldern aufkommenden breiten Holzabfuhrwegen zu schauen...Kalk!
    Auf oder neben stark gedüngten Wiesen braucht Ihr gar nicht erst zu schauen, Morcheln lieben nährstoffärmere Böden.
    Brachgelände, das schon länger sich selbst überlassen ist bevorzugen die Morcheln unter Umständen auch recht gern - mein Tipp deshalb, schaut auch auf alten Industriebrachen (ein aufgelassenes Bahnbetriebswerk zum Beispiel) nach ihnen.

    Morcheln leben auch saprobiontisch, sie ernähren sich also von totem organischem Kleinmaterial, also Holz, Rindenmulch von Fichten, deren verrottende Nadeln, Blätter oder gar Gräser.
    Und so findet man Morcheln eben auch dort, wo keine oder nur sehr wenige Bäume stehen. Und wenn bei Bäumen, dann in deren Traufbereich.
    (Im Tintling gibt es übrigens einen kurzen Artikel zu ausschließlich saprobiontisch lebenden Pilzarten, auch sehr interessant mal zu lesen.)

    Was sich auf jeden Fall auf ein Morchelwachstum positiv auswirkt ist ein möglichst warmer Regen - Initialzündung für ein gutes Morchelnwachstum.

    Nun hoffe ich auf eine rege Diskussion, denn in 3 Wochen ist schon März...und bei unserem milden Winter heuer...
    Den ersten Stein hab ich geworfen :wink:

    Es grüßt ganz herzlich
    Hexenopa Julius

    "Erfahrungen sammelt man wie Pilze: einzeln und mit dem Gefühl, dass die Sache nicht ganz geheuer ist."
    Erskine Caldwell
    hexenopa.de | Hexenopas-Pilz-Tagebuch

    Einmal editiert, zuletzt von Hexenopa (10. Februar 2014 um 21:05)