Morchelzeit.........und was daraus werden kann

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 11.279 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Februar 2014 um 23:39) ist von Hexenopa.

  • Hallo,

    ein durchaus interessanter Artikel für alle Mochelfans :)

    Gar nicht erst mit dem Sammeln anfangen, bloss nicht.

    Bleibt uns umso mehr :P

    Für mich ist ein Artikel aus 2007 nicht relevant, wenn es nach sieben Jahren keine eindeutige Warnung gibt. Dr. Flammer ist ein excellenter Fachmann, wäre er toxinmäßig fündig geworden, hätte er es mit Sicherheit publiziert.

    Die angeführten "Fallzahlen" sind verschwindet gering, in Relation zu den "verputzten" Morcheln.

    Der Referent führt gegen Ende des Beitrages einen Verdacht an, der plausibel drüberkommt:

    Vor lauter Freude, Morcheln zu begegnen, werden die kritiklos der Pfanne zugeführt.

    Schaut doch recht passabel aus:

    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/7477/

    Dem fehlt ja auch nichts, im Gegenteil, so stattlich:

    123pilze.de/000Forum/index.php?attachment/7478/

    Dem ersten hat wirklich nichts gefehlt, der hatte sogar etwas zuviel, nämlich Ameisen als Bewohner.

    Der zweite war eindeutig überstanden, trotzdem habe ich vier dieser Exemplare mitgenommen.

    In vier verschiedenen, ca. 10 km entfernten Waldstellen (Mischwald, Esche vertreten) habe ich sie ausgesetzt. Vielleicht ...:happy:
    Der Zustand einer Morchel (ich bediene mich nur der esculenta) zu beurteilen, kein leichtes Unterfangen.

    Ab und an laufen einem auch die "Samstagsklauber" über den Weg,
    nicht die "Morchler", die Eierschwammerl- und Steinpilzjäger.

    Was deren Korb nicht alles aufnimmt, da hilft kein Schnapserl drauf,
    da kommt es auf einen kurzen Weg an,

    eh schon wissen :)

    LG
    Peter

  • Hallo Jutta und Peter,

    dieser Bericht ist für mich nicht neu. Die DGfM hat in den letzten 3-4 Jahren immer wieder über Vergiftungen mit Morcheln informiert. Zuletzt im Heft 78/2 von 2012 wird über eine solche Vergiftung von Dr.med Armin Harnisch, Internist in Salgitter, geschrieben. Fazit seines Falles und aller anderen beschriebenen ist wahrscheinlich eine individuelle Unverträglichkeit.
    Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen bei Erscheinen der Morcheln sich auch regelrecht darauf stürzen und Fehler in der Zubereitung begehen und auch einfach zu viel essen. Und natürlich gibt es immer wieder Personen, die Pilze einfach nicht vertragen so wie andere Lebensmittel auch.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Einmal editiert, zuletzt von Habicht (12. Februar 2014 um 22:26)

  • Zitat von lactarius pid='9716' dateline='1392202058'

    ...

    Ich weiß, dass jeder gespannt auf die Morchelsaison wartet, möchte sie auch nicht vermiesen.
    Trotz allem ist Vorsicht geboten. :(

    Hallo Jutta,

    natürlich ist beim Pilzesammeln immer Vorsicht geboten.
    Auch bei den Morcheln kann es schon mal zu Verwechselungen kommen.
    Es ist zwar kaum zu glauben, aber immer wieder landet schon mal eine Giftlorchel in den Pilzkörben, in trauter Einheit mit den Speisemorcheln.

    Zur "Giftigkeit" von Morcheln:

    Es ist seit langer Zeit bekannt, Morcheln enthalten gleiche und ähnliche Toxine, wie sie auch auch in Lorchelarten enthalten sind, nur deutlich weniger.
    Dr. Rita Lüders, übrigens auch Referentin bei der DGfM, schreibt in einem ihrer guten Pilzbüchern darüber.

    Wie auch aus dem von Dir veröffentlichtem Aufsatz hervorgeht, diese Toxine sind aber thermoinstabil.
    Immer und überall wird in guter Pilzliteratur auch auf eine ausreichende Erhitzung der essbaren Lorcheln und der Speisemorcheln hingewiesen.

    Ich selbst habe in diversen Beiträgen schon oft darauf hingewiesen, bei der Erhitzung von Morcheln und Lorcheln darauf zu achten, dass am Pfannenrand z.B. die Temperatur deutlich niedriger sein kann, als in der Mitte der Pfanne.

    Natürlich wird im Nachhinein immer gesagt werden, die Erhitzung war lange und ausreichend genug.
    Bei der Zubereitung einer Morchelsoße in einem Topf mag das immer zutreffen, in der Pfanne gebraten eben oft weniger.

    Liest man den Aufsatz genau, stellt man fest bei den bisher aufgetretenen Vergiftungsfällen ging es um den Genuß größerer Mengen Morcheln.
    Kann also keine "nur" Morchelsoße gewesen sein.

    Zweitens, und für mich wesentlich wichtiger:

    Liest man den Aufsatz sehr genau, so kann man bei der beschriebenen Symptomatik recht große Ähnlichkeiten mit einer Eiweißvergiftung erkennen.

    Der letzte Absatz des Aufsatzes geht dann auch darauf ein, ich zitiere mal:
    "In einem sehr lesenswerten Aufsatz über „Morcheln – Kostbarkeiten im Frühlingswald“ stellt Frank Röger entsprechende Überlegungen zur Vergiftungsproblematik an und schreibt: „Lassen sie alle alten, alle großen oder irgendwie muffig riechenden Morcheln grundsätzlich im Wald stehen und nehmen Sie wirklich nur die jungen gesunden Pilze für Speisezwecke"

    Entwarnung nun?

    Natürlich nur bedingt - Denn:

    Es lassen sich nun einmal Vergiftungsfälle mit Morcheln belegen, angeblich auch durch den Verzehr wirklich frischer und selbstverständlich gut durcherhitzter Morcheln.

    Mein "bedingt" unter meiner Frage nach Entwarnung steht aber mehr aus formalen Gründen dort.

    Ich selbst halte mich dann doch mehr an "die alte Weisheit": (Veronika...bitte lächeln, die Formulierung passte so gut :D:D:D )
    "Ich kann mir gut vorstellen, dass viele Menschen bei Erscheinen der Morcheln sich auch regelrecht darauf stürzen und Fehler in der Zubereitung begehen und auch einfach zu viel essen. Und natürlich gibt es immer wieder Personen, die Pilze einfach nicht vertragen so wie andere Lebensmittel auch."

    Es grüßt ein entspannter, sich auf die Morchelzeit freuender
    Hexenopa Julius