Judasohren

Es gibt 20 Antworten in diesem Thema, welches 23.402 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (19. März 2014 um 10:07) ist von ThomasL.

  • Hallo Freunde der "Gnubbelohren"

    Ich war auf einem Geburtstag und habe der Köchin mal etwas in den Wok geschaut. Das Ganze habe ich zu einem PDF gemacht um euch das zu zeigen!

    Kerstin`s Asiapfanne.pdf

  • Hallo Uwe,
    anbei meine Ohrensuppe. Basis: Brühe (selbst gekocht), etwas Fleichartiges, Kräuter, Gewürze und Gemüse. Nicht vergessen: Ohren und wenn vorhanden Samtfussrüblinge.

    1

    Und wenn solche Ohren beim Schmatzen mithören, lohnt sich ne Ohrensuppe allemal.

    2

    Zumal das Judasohr doch als Heil- und Vitalpilz gilt. Ebenso der Samtfussrübling. Selbiger scheint momentan aber nicht viel Freude am Wetter zu haben. Nur vereinzelte Nester find ich derzeit. Dazu muss ich allerdings recht tief in den Auwald hinabkrauchen.

    Wie man sieht, bis tief ins Wurzelwerk einer entwurzelten alten Weide im Wuhle-Auwald.

    Mit lieben Grüssen und bevorstehendem Morchelfieber aus Berlin, Heinz von der Wuhle. :P

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (12. Februar 2014 um 18:44)

  • Hallo Heinz
    Sieht gut aus, die "Ohrensuppe"! :agree:
    Heute hatte ich frei und war mal wieder Eisberge an der Küste anschauen.
    Auf dem Weg dahin vom Auto aus entdeckt: herrliche Ohren! :)
    Nur die Samtis, alle vertrocknet! :( Samtis nehme ich auch gerne für Asiatisches Essen.

  • Hallo Uwe,

    Samties und Ohren, nehme ich für Suppen jeglicher Art. Sehr gerne für ne leckere Kartoffelsuppe oder Hühnersuppe-(darf auch mal Asiatisch sein). Die Samties sind auch hier vorwiegend eingetrocknet. Aber wie geschrieben, im Auwald (Feuchtigkeit und Windschatten vorausgesetzt) finde ich ab und zu einige Nester in Wurzelbereichen von Weide und Esche, die ich mit Vergnügen plündere.

    Viel Glück beim Finden.
    Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (12. Februar 2014 um 19:09)

  • Als ich gestern mit meinem Sohn in einem kleinen Auwald nach den ersten Kröten Ausschau hielt und gleichzeitig nach potentiellen Pilzstellen (Morcheln, Samtfußrübling - für nächsten Winter, Judasohr) suchte, fand ich an einem alten Holunder meine ersten Judasohren (bisher hatte ich danach nie Ausschau gehalten, dank diesem Forum hatte sich das aber geändert) - vielen Dank!
    Ich war mir erst nicht ganz sicher ob es welche sind, da sie eingetrocknet und komplett schwarz waren (Innenseite tiefschwarz, Außenseite leicht samtig, weißlich überzogen) und damit komplett anders aussahen als in meinen Pilzbüchern. Allerdings hatte ich schonmal getrocknete Muh Err Pilze gesehen, und meiner Erinnerung nach, waren diese auch schwarz und brüchig.
    Nach einlegen im Wasser, änderte sich aber nicht nur die Größe sondern auch die Farbe und natürlich die Konsistenz sehr stark. Danach gab es kaum noch Zweifel. Foto hatte ich leider nicht dabei, sonst hätte ich mal eins reingestellt.
    Nun zwei Fragen:
    1) In einem meiner Pilzbücher stand ein Satz (leider nicht sehr klar formuliert), der den Eindruck erweckt, dass dieser Pilz bei Trockenheit eintrocknet und bei anschließend Witterung wieder weiter wächst. Ist das so?
    2) Die erste Frage könnte ich wahrscheinlich noch Googeln, deshalb gleich noch eine Frage hinter her, wobei sich die Antwort hier eventuell bereits aus der ersten Frage ergibt.
    Wenn man junge (Größe ein zuverlässiges Kriterium?) eingetrocknete Judasohren findet die nach dem Wässern auch noch einwandfrei aussehen und riechen, kann man diese zu Speisezwecken verwenden?

    PS: Ich hoffe es passt wenn ich das hier in diesem Thread hinzufüge, der hat mich zur Suche motiviert und thematisch geht es ja auch um Judasohren zu Speisezwecken

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Ok, Antwort 1 hat das I-Net schon gegeben:
    Ja, dass ist so ;)

    Hat jemand bezüglich Frage 2 (Verwendung am Baum eingetrockneter Judasohren) schon Erfahrungen gesammelt?

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Zitat von ThomasL pid='10245' dateline='1394795088'

    Hat jemand bezüglich Frage 2 (Verwendung am Baum eingetrockneter Judasohren) schon Erfahrungen gesammelt?


    Schau hier findest du alles:[youtube]Qox-lzkkmF4[/youtube]

  • Hallo Thomas,

    meine Ohren pflücke ich mir auch bei Trockenheit vom Holunder. Die Jahreszeit ist mir dabei egal, da sie das ganze Jahr über wachsen. Bei den trockenen Ohren nisten sich zwar gelegentlich Käfer ein, die sind aber leicht zu entfernen.

    Gruss von der Wuhle. Heinz

    Nachtrag: Im trockenen Zustand pflücke ich nur die Grossen. Sind dann bessser als Solche zu erkennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (14. März 2014 um 13:20)

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='10247' dateline='1394799534'

    Nachtrag: Im trockenen Zustand pflücke ich nur die Grossen. Sind dann bessser als Solche zu erkennen.


    wäre aber auch nicht schlimm, wenn sich da doch ein Drüsling einschmuggeln würde:D

    Gruß
    Tommi

    ----------------------------------------------------------------------------------
    Mitglied der Pilzfreunde in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V und der Pilzfreunde e.V.


    :graduate:

  • Hallo Heinz von der Wuhle und Uwe, habe die herrlichen Gerichte gesehen und die
    Zutaten herausgeschrieben. Wir haben eine Frage. Werden die Judasohren die ganze Zeit
    mitgekocht? Wielange sollten sie garen? Ich hatte nach dem Video von Uwes Empfehlung
    im Wald an Holunder die vertrochneten Ohren geholt. Dann haben wir sie gewässert und sie sind wirklich groß geworden und sahen recht gut aus. Nun wollten wir sie nicht wegwerfen, obwohl meine Heide schon etwas zurückhaltend war, wegen dem Alter. Ich wollte sie aber
    kosten. Habe sie in die Pfanne gelegt, erstmal Pfeffer und Salz, dann richtig prutzeln lassen.
    Das war natürlich abenteuerlich. Platzpatronen sind nicht lauter, fliegen auch nicht weg!
    Die Ohren schon, bis schnell das Sieb darauf kam. Dann immer abenteuerlich gewendet.
    Da hatte ich die Idee, dass ich mit Rührei ablöschen könnte. Also, die Ohren waren knusprig, haben geschmeckt. Doch der Entschluß steht fest, nur noch in die Suppe oder Chinesisch.
    Ha,ha,ha!!
    Gruß Fred

  • Hallo Fred,

    die Judasohren werden nie weicu, sondern sind immer etwas knorpelig, das ist ja auch das Schöne daran. In der Pfanne springen sie einem um die Ohren. Ich schneide frisch gesammelte J.-Ohren immer in kleine Stücke, dann trocknen sie und beim "Wiedererwachen" sind sie dann nicht mehr so riesig. Auch fein gemalen, sind die Ohren gute als Soßenbinder zu verwenden.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Thomas, Fred und Veronika.

    Thomas, eine genaue Grösse kann ich dir nicht sagen. Die Form ist für mich entscheidend. Die getrockneten Ohren in Bildmitte habe ich sofort gepflückt, da alle Merkmale für mich vorhanden waren. Die kleineren Gebilde lasse ich aus zwei Gründen am Holunder.

    1. Für mich nicht zweifelsfrei als solche erkennbar.
    2. Es sind höchstwahrscheinlich Ohren, aber zu klein um sie zu pflücken.

    Also lass ich sie weiterwachsen. Alles andere wäre ... .

    Fred, herrliche Schilderung über Deine ersten Erfahrungen mit dem Judasohr.
    Judasohren eignen sich nicht für die Pfanne. Du hast ja selbst erlebt, das Dir die Ohren um die Ohren fliegen. Judasohren, egal ob frisch oder trocken, spüle ich erstmal unter klarem Wasser ab.
    Judasohren trockne ich erstmal prinzipiell. Vor dem Verzehr bzw. der weiteren Verarbeitung werden sie eingeweicht. Da sie wenig oder kaum Eigengeschmack haben, lege ich sie in Flüssigkeiten die zum Gericht passen. Beispiel: Hühnersuppe und Kartoffelsuppe - in Brühe. Bei Zubereitung mit Sahnegeschnetzeltem ist meine erste Wahl ein Weisswein oder Weinbrand. Judasohren nehmen den Geschmack der Flüssigkeit an. Einfach mal ausprobieren.

    Fred, stell dir mal vor, du hättest die unten abgebildeten Ohren in die Pfanne gehauen. Ich glaub sie hätten einige Sprengkraft gehabt.:blush:

    Veronika, auch ich nehme u.a. feingemahlene Judasohren als Bindemittel, schmeckt besser als ne Mehlschwitze bzw. handelsübliche Sossenbinder. Gerade bei Wildgerichten:cheeky: - Bekannter ist Jäger - schmeckt die Sosse ausserordentlich lecker. Aber niemals zuviel, sie sind doch etwas schwer verdaulich.

    Die hier abgebildeten Ohren sind für mich optimal.


    Gruss von der Wuhle. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (17. März 2014 um 20:55)

  • Hallo
    Vertrocknete Judasohren sammel ich normalerweise fast nicht. Man kann sich bei günstiger Witterung größere Mengen frischer Pilze sammeln, säubern und trocknen.
    Zum Trocknen kommen die auf die Heizung. Die ist im Winter, der Hauptwachstumszeit der Ohren ja sowieso an.
    Frische Ohren säubern sich besser als Vertrocknete. Leicht angetrocknete nehme ich allerdings auch noch gerne mit.
    Am liebsten nehme ich solche Ohren mit:

  • Habt ihr Erfahrungen damit ob man Judasohren auch grillen kann? Meine Idee ist sie einzulegen (Sojasoße, Knoblauch, Chili) und dann mal auf den Grill zu legen. Allerdings befürchte ich, dass sie dabei auch sehr stark schrumpfen.

    Bestimmungsvorschläge sind immer unter Vorbehalt. Auf keinen Fall sind eine Freigabe zum Verzehr.

  • Hallo ThomasL ich denke, dass Du ganz schnell keine mehr auf dem Grill liegen hast.
    Aus der Pfanne sind sie geflogen, so schnell konnte ich nicht sehen. Nun hat der Grill
    Rundstäbe, da können die Ohren nicht auf dem Boden aufliegen. Wenn sich die Luft unter den
    Ohren ausdehnt ( erwärmt) kommt es zur Explusion und sie fliegen hoch.
    Also, versuch es und berichte davon. Wird ja im Freien gegrillt.
    Kinder sollten fern bleiben, beim Versuch, denn die Verbrennungsgefahr ist schon groß.
    Es gibt zum Grillen eine Gaze, die man auf den Rost legt, dann fallen sie nicht durch.
    Gruß Fred

  • Judasohren sind nicht fürs braten, grillen und frittieren gedacht, am besten sind sie in einer Suppe, im Nudelgericht mit Sahnesoße und wenn man ein Mischpilzgericht macht, kann man einige dazu geben.

    Sonst alle viel zu gefährlich.

    Ich zermahle die getrockneten Ohren zu feinem Pulver und mache mir einen Tee daraus. Ist das beste, was man für seinen Fettstoffwechsel machen kann. Dazu habe ich aber schon genug im Heilpilzthema geschrieben.

    Gruß
    Tommi

    ----------------------------------------------------------------------------------
    Mitglied der Pilzfreunde in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V und der Pilzfreunde e.V.


    :graduate:

  • Hallo Thomas,

    Deine Idee, die Ohren in Sojasosse, Knoblauch und Chilli einzulegen ist nicht schlecht. Bevor sie schrumpfen, fliegen sie Dir allerdings im nassen Zustand um die Ohren, die Ohren.

    Dazu fällt mir gerade der Film "ALIEN" ein: Astronauten landen auf einem fernen Planeten und entdecken ein fremdes verunglücktes Raumschiff. In diesem befinden sich ovale Objekte in denen sich etwas bewegt (Nachkommen der Besatzung). Als sich ein Astronaut über solch ein ovales Objekt beugt, springt ihm das ALIENbaby ins Gesicht.
    So etwa ist das mit dem Judasohr, wenn man es falsch behandelt.

    Niemals feuchte/nasse Ohren in Öl oder Fett braten.

    Bei trockenen Ohren, könnte es evtl. klappen (allerdings ohne Wasserhaltige Sojasosse). Es könnten evtl. schmackhafte Chips entstehen.

    Die Kombination von Wasser und Öl unter Wärmezufuhr ist nicht unproblematich.

    Schaut mal: Wasser und Öl

    Mit lieben Grüssen und Schalk im Nacken. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (18. März 2014 um 22:21)