Austernseitlinge Ende Mai?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.062 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Mai 2022 um 19:14) ist von Ralph A.

  • Hallo,

    zu meinem großen Erstaunen fand ich am 21. Mai noch junge Austernseitlinge an Buche…

    Ist das nicht sehr unüblich, da der Mai ja überdurchschnittlich trocken und vor allem warm war?

    (Sie stehen allerdings - wie auch der Schwefelporling - in einem südniedersächsischen Naturschutzgebiet, sodass sie verschont bleiben.)

    LG Samuel

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Samuel!

    Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) bilden das ganze Jahr über Fruchtkörper. Das phänologische Maximum der ursprünglichen Sippen liegt im Winetrhalbjahr, weil die Mycelien kühle Temperaturen (nicht Frost, nur kühl!) zur Anregung der Fruchtkörperbildung brauchen.
    Weil Pleurotus ostreatus aber auch viel kultiviert wird, und etlichen Kultursippen dieser "Kältereiz" zur Fruchtkörperbildung mehr oder weniger abtrainiert wurde, werden auch Freilandfunde in den Sommermonaten immer häufiger. Die ursprünglichen Wildformen der Art mischen sich ja laufend durch mit den Sporen von Kulturpopulationen.

    Dein Fund sieht jedenfalls stark nach normalen Pleurotus ostreatus aus. Pleurotus pulmonarius wird normalerweise nicht so dunkel, Pleurotus cornucopiae ist eher an anderem und stärker zersetztem Holz zu finden. Diese drei Arten sind aber teilweise schwer bis gar nicht auseinanderzuhalten.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • Hallo, Samuel!

    Austernseitlinge (Pleurotus ostreatus) bilden das ganze Jahr über Fruchtkörper. Das phänologische Maximum der ursprünglichen Sippen liegt im Winetrhalbjahr, weil die Mycelien kühle Temperaturen (nicht Frost, nur kühl!) zur Anregung der Fruchtkörperbildung brauchen.
    Weil Pleurotus ostreatus aber auch viel kultiviert wird, und etlichen Kultursippen dieser "Kältereiz" zur Fruchtkörperbildung mehr oder weniger abtrainiert wurde, werden auch Freilandfunde in den Sommermonaten immer häufiger. Die ursprünglichen Wildformen der Art mischen sich ja laufend durch mit den Sporen von Kulturpopulationen.

    Dein Fund sieht jedenfalls stark nach normalen Pleurotus ostreatus aus. Pleurotus pulmonarius wird normalerweise nicht so dunkel, Pleurotus cornucopiae ist eher an anderem und stärker zersetztem Holz zu finden. Diese drei Arten sind aber teilweise schwer bis gar nicht auseinanderzuhalten.


    LG; Pablo.

    Hallo,

    sehr schön beschrieben. Danke für die Information.

    Ich hatte mich auch schon gewundert die Pilze zu dieser Zeit zu finden.

    Gruß

    Ralph A