Kohlenbeeren-Überzug

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 538 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (29. Mai 2022 um 11:09) ist von Beorn.

  • Hallo Pilzfreunde,

    diesen graunen Überzug über Kohlenbeeren halte ich weder für eine Pilzsspinne (Nodulispoirium umbrinum) noch für einen Plüschknubbelpilz (Calcarisporium arbuscula). Was könnte es dann sein. Vll. etwas in Richtung Wachskruste oder so? Sp. 3-4 x 1-2.

    VG, Toni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!

    Der Grauweiße Belag ist schon ein "richtiger" Pilz, also ein sexuelles Stadium von einem Ständerpilz. Mit dem Aussehen (makroskopisch) wären zB so Sachen wie Peniophorella, Hyphoderma, Hypochnicium möglich, aber eben auch etliche weitere Gattungen.

    Die Frage ist: Gehören die Sporen zu dem Rindenpilz oder zu den Kohlenbeeren?
    Um den Rindenpilz zu bestimmen, ist eine Beobachtung des Hyphensystems, der Basidienform und eventueller Zystiden notwendig. Makroskopisch bzw. nur mit den Sporen klappt das nicht.

    PS.: Gerade noch gesehen: Da sind die sexuellen Fruchtkörper von zwei Rindenpilzen an dem Stöckchen. Einmal der grauweiße, der auch die Kohlenbeeren überzieht (kann übrigens auch ein Heterobasidiomycet sein!) und dann unter der Rinde auch noch ein etwas hellerer mit kleinen Zähnchen. Das sind definitiv zwei unterschiedliche Arten.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    ich habe nochmal mikroskopiert und sah auffällige Cystiden. Diese Form (Fungi of temp...) zusammen mit der Sporengröße und -form führte mich zu Feinwarziger Zystidenrindenpilz (Scopuloides rimosa s.l.).

    LG, Toni

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Toni!


    Zu Scopuloides rimosa würden auch die Sporen passen. Wenn das denn auch die von dem hyalin - grauweißen "Überzug" sind. Die Lamprozystiden kommen auch hin, ebenso das makroskopische Erscheinungsbild: Scopuloides rimosa bildet zwar Zähnchen / Warzen, diese sind aber sehr klein und bei jüngeren Fruchtkörpern manchmal kaum erkennbar.

    Du kannst ja mal gucken, ob sich zusätzlich zu den Lamprozystiden noch (+/- inkrustierte, aber dünnwandige) Septozystiden finden. Wenn ja, kann man den ganz gut als Scopuloides rimosa bestimmen.

    Zum Vergleich:


    LG, PAblo.