Hilfe! komme nicht weiter - Ritterling?

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 2.688 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. Juni 2022 um 10:01) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallöchen,

    Ich bin bei diesem Pilz in einer Sackgasse. Auch weil ich die Farbe nicht zuordnen kann. Vielleicht kann mir jemand helfen?


    Hut: ungleichmäßig halbkugelförmig; dunkelgrün (?) zum Zentrum hin ausblassend, dort hell-Ocker

    Fleischig; Rand eingerollt, Oberfläche glatt

    Lamellen: weiß, ausgebuchtet angewachsen, eng stehend.

    Stiel: rotbraun, faserig; obere Hälfte zart bereift, Basis knollig mit Mycel an der Wurzel

    im Herbst im Laubwald gefunden

  • Katrinsche 7. Juni 2022 um 08:33

    Hat den Titel des Themas von „Hilfe komme nicht weiter“ zu „Hilfe! komme nicht weiter - Ritterling?“ geändert.
  • mich würde selbst nicht wundern, wenn das mal ein Täubling würde. Du hast Dir aber selbst die Chance verbaut, es zu erfahren.

    Hallo

    Niemals ein Täubling! Die Infos von Katrinsche schließen jeden Täubling aus. Es bleibt ein Butterrübling nach den Bildern und der Beschreibung..

    Stiel: rotbraun, faserig; obere Hälfte zart bereift, Basis knollig mit Mycel an der Wurzel

  • Hallo zusammen,


    also ich geh mit Uwe mit.

    Bei einem Täbling sollte die Stielbasis rund sein. Sehe ich hier nicht. Und außerdem ist die Stielbasis des gezeigten Pilzes keulig. Gibt es Täublinge mir keuliger Stielbasis? Momentan kenne ich davon keinen.


    Liebe grüße


    Murmel

    Liebe Grüße


    Murmelchen


    Von mir gibts hier im Forum auch keine Verzehrfreigabe.

  • hallo

    Das ist für mich auch ein

    Kastanienbrauner Rübling (Rhodocollybia butyracea) oder eben halt den Horngrauer Rübling (Rhodocollybia butyracea var. Aserma)

    BG Andy

  • Hallo,


    tatsächlich gibt es Täublinge, die eine keulig erweiterte Stielbasis haben (Lederstieltäubling Russula viscida, Rauchfarbener Schwärz-Täubling Russula adusta um welche zu nennen).


    Aber das nur am Rande, das ist jedenfalls kein Täubling. Uwe liegt mit Butterrübling Rhodocollybia butyracea meiner Meinung nach richtig.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo zusammen,

    nein, ich habe nicht gemeint und auch nicht geschrieben, daß dieser Pilz für mich ein Täubling sei. Unwahrscheinlich! Ich würde mich nur nicht wundern, wenn es einer wäre. Man sollte eben keine unreifen, unbekannten Pilze zur Bestimmung heranziehen, sondern sie stehen lassen.

    Gruß - Franz

  • Huhu.

    Nein, man kann hier auch an Hand der Bilder alle Täublinge ausschließen. Das ist ein ganz typischer Butterrübling, mir würde nicht mal eine alternative Option einfallen.

    LG,

    Schupfi

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo,

    ich geb mal meinen Senf dazu:

    Ob ich es wie Franz sehe? Jein. Grundsätzlich gelten beim Sammeln zwei Grundsätze, wenn du etwas lernen willst:

    a) Ein Pilz ist kein Pilz. Wenn du ernsthaft bestimmen willst, brauchst du mindestens zwei Fruchtkörper verschiedenen Alters. Keine Mumien und keine absoluten Babys.

    b) Nie nur ganz junge oder ganz alte Fruchtkörper sammeln (wohl aber verschiedene Altersstufen gemischt)

    Je kleiner und brauner der Pilz, umso wichtiger sind diese beiden Regeln.

    Natürlich gibt es Ausnahmen wo die Bestimmung trotzdem gelingt, aber die Wahrscheinlichkeit ist gross dass du dich mit Vermutungen begnügen musst.

    Das ist dann meist frustrierender, als wenn du den Pilz einfach im Wald lässt. Und lernen wirst du auch nicht viel damit.

    Das meinte wohl Franz - mitnehmen zum Bestimmen ist ok, aber eben nur wenn die beiden Regeln beachtet wurden.

    In diesem konkreten Fall hätte ich den einen jungen Pilz wohl stehen gelassen, bzw. in der Nähe nach mehr Fruchtkörpern Ausschau gehalten.

    Und wenn ich schon bei Tipps bin:

    Foto machen ist gut, aber nicht in der Hand sondern am Boden bzw. dort wo der Pilz wächst. Oder zu Hause auf neutralem Hintergrund (ohne Kunstlicht).

    Wenn du ihn ernsthaft untersuchen willst, möglichst den Stiel nicht berühren. Der sieht unten ganz abgefasst aus und man erkennt den bereiften Stiel dort nicht mehr. Ist in diesem Fall egal, aber bei anderen Arten zerstörst du damit ein wichtiges Merkmal. Am besten den Fruchtkörper mit einem Messer aus dem Boden entfernen und in einer Tupperdose oder Alufolie transportieren, nicht im Pilzkorbgemisch.

    Nebenbei:

    Das sind inzwischen zwei Arten, Rhodocollybia butyracea und Rhodocollybia asema sind genetisch gut voneinander trennbar (Publikation Bendiksen & Dima 2021).

    Hier an einem jungen Einzelfruchtkörper zu entscheiden, welche von beiden das ist, scheint mir recht gewagt. Aber Butterrübling (Rhodocollybia butyracea agg.) ist sonst schon korrekt.

    Gruss Raphael

  • Hallo, seht ihr das wie Franz?
    ich übe indem ich mir nicht bekannte Pilze herausschneide/drehe , untersuche, fotografiere und aussporen lasse. Nur so kann ich lernen.


    wie seht Ihr das?

    Hallo Katrinsche

    Alles gut. Wir konnten doch den Pilz nach deinen Bildern bestimmen. Manchmal hat man nicht mehr und dann muss eben der eine Pilz ausreichen. In diesem Fall hat der Pilz schon viele wichtige Bestimmungsmerkmale ausgebildet.

    Der Hinweis auf einen faserigen Stiel schließt außerdem zusätzlich Täublinge aus.

    Grüße von der Insel Rügen

    ruegenpilze.de

    Einmal editiert, zuletzt von Uwe58 (12. Juni 2022 um 09:14)

  • Auch das gehört zur Bestimmung und zum Kennenlernen einer Art, wie die ganz jung aussehen und wie sie vergehen.

    Hallo Uwe

    Genau darum die beiden Regeln. Wenn man nur einen jungen Fruchtkörper hat, kann man genau das nicht beobachten und kommt häufig bei der Bestimmung nicht weiter.

    Natürlich sind das keine eisernen Regeln, gerade grosse Pilze mit markanten Merkmalen kann man ruhig auch mal einzeln mitnehmen. Oder auch bei einer sehr bekannten Art ohne Verwechslungspartner wie hier - aber das weiss man ja erst nachher wenn man Glück hatte und jemanf weiss was es ist.

    Es geht mir vor allem drum die Leute zu motivieren, hier bevorzugt Bilder von schönen Kollektionen zu zeigen, nicht einzelne halb ausgewachsene Fruchtkörper.

    Hallo, seht ihr das wie Franz?
    ich übe indem ich mir nicht bekannte Pilze herausschneide/drehe , untersuche, fotografiere und aussporen lasse. Nur so kann ich lernen.


    wie seht Ihr das?

    Hallo Katrinsche

    Alles gut. Wir konnten doch den Pilz nach deinen Bildern bestimmen. Manchmal hat man nicht mehr und dann muss eben der eine Pilz ausreichen. In diesem Fall hat der Pilz schon viele wichtige Bestimmungsmerkmale ausgebildet.

    Der Hinweis auf einen faserigen Stiel schließt außerdem zusätzlich Täublinge aus.

    Ja, alles gut :)

    Für mich war die Anfrage einfach suboptimal, wie so oft hier im Forum. Mit ein Grund dass ich auf Anfragen nur selten reagiere. Also nur weil ich das mal anspreche, bitte nicht gefrustet sein und bitte nicht aufhören damit. Ihr dürft auch gerne eine andere Meinung zu Einzelexemplaren haben.

    Gruss Raphael

  • Hallo

    a) Ein Pilz ist kein Pilz. Wenn du ernsthaft bestimmen willst, brauchst du mindestens zwei Fruchtkörper verschiedenen Alters. Keine Mumien und keine absoluten Babys.

    Das ist ein nützlicher Hinweis, aber keine Regel.

    b) Nie nur ganz junge oder ganz alte Fruchtkörper sammeln (wohl aber verschiedene Altersstufen gemischt)

    Auch das gehört zur Bestimmung und zum Kennenlernen einer Art, wie die ganz jung aussehen und wie sie vergehen.

  • Hallo Raphael,

    Das sind inzwischen zwei Arten, Rhodocollybia butyracea und Rhodocollybia asema sind genetisch gut voneinander trennbar (Publikation Bendiksen & Dima 2021).

    Hier an einem jungen Einzelfruchtkörper zu entscheiden, welche von beiden das ist, scheint mir recht gewagt. Aber Butterrübling (Rhodocollybia butyracea agg.) ist sonst schon korrekt.

    Schön, dass die langjährige Frage der eigenständigen Art geklärt ist. Weist du, ob es nun außer der Hutfarbe gute Trennmerkmale der Beiden gibt? Oder geht das (wieder mal) nur per ITS?

    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Thiemo

    Nebst der Hutfarbe kommen noch ökologische Unterschiede dazu, also verschiedene Standortansprüche.

    Hier, wer Spass dran hat (ist öffentlich zugänglich): T22-Dima-2937.pdf

    Seite 329 ff.

    Gruss Raphael