Anfängerfrage: Welche Speisepilze (vor allem Röhrlinge) wachsen im (reinen) Tannenwald

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 3.595 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (21. November 2022 um 18:57) ist von Askger.

  • Hallo,

    ich wollte dieses Jahr mit dem Sammeln von Röhrlingen beginnen und durchforste daher regelmäßig, eigentlich wöchentlich seit Mai die lokalen Wälder, bei dennen es sich fast um reine Tannenwälder handelt. Ich konnte zwar Pilze mit Lamellen wie z.B. Schwefelköpfe auf Nadelholzbaumstümpfen finden aber noch keinen einzigen Röhrling. Bei der kürzlichen Suche 20km weiter im Nadelmischwald mit Fichten hatte ich nach 10 Mintuten den ersten Flockenstieligen Hexenröhrling. Nun stelle ich mir dir Frage wieso ich hier noch nichts finden konnte. Liegt es daran dass es hier einfach keine Fichten gibt mit denen die Pilze eine Symbiose eingehen oder einfach weil es vielleicht erst Juni ist. Ich wollte mich im Internet dazu schlau machen welche Speisepilze in einem reinen Tannenwald anzutreffen sind aber konnte nichts dazu herausfinden ausser das reine Tannenwälder heute nur noch sehr selten sind.

    Ich wohne jedoch in einem Dorf am Rand des Schwarzwaldes auf ca. 650m Höhe und habe hier in direkter Umgebung fast ausschließlich Tannenwälder. Nur sehr vereinzelt kommen auch mal Fichten oder Buchen vor. Der Wald befindet sich größteils am und auf dem Berg und ist fast überall mit Moos bewachsen. Darauf befinden sich dann teils Waldsauerklee, Waldmeister, öfter mal Hasenwurz oder Wald-Wachtelweizen, teilweise Farne. Der Wald ist recht unberührt und wird auch nicht stark bewirftschaftet. Bei dem Gestein handelt es sich wohl um Muschelkalk. Eigentlich war es die letzten 2 Wochen immer regnerisch und warm so dass ich gehofft hatte es tut sich was.

    Für mich stellt sich jetzt die Frage wie ich den Wald einschätzen soll, was kann ich erwarten. Ist ein reiner Tannenwald überhaupt für Pilzsammler interessant oder sollte ich mich doch eher nach was anderem Umsehen.

  • Hallo,

    mit Röhrlingen bei Tannen sieht es nicht gut aus. Der einzige, der mir einfällt, ist ist der Gemeine Steinpilz.

    Ist ein reiner Tannenwald überhaupt für Pilzsammler interessant

    Da schlage ich Dir einmal den Lachsreizker, der nur unter Tannen wächst, und den Pfifferling vor .Das sind aber halt keine Röhrlinge. Da es bei mir kaum Tannen gibt, habe ich mit denen auch keine Erfahrung. Vielleicht weiß ja ein anderer mehr darüber.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (12. Juni 2022 um 08:19)

    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!


    Wenn's denn tatsächlich Tannen sind und nicht Douglasien, ist Tannenwald schon in Ordnung. Wo überwiegend Douglasien stehen, ist der Wald halt tot, da sind quasi null Mykorrhizapilze zu finden.
    Tannen sind in Ordnung, neben Boletus edulis gehen auch Imleria badia (Maronenröhrling), Boletus pinophilus (Rothütiger Steinpilz), Xerocomus ferrugineus (Brauner Filzröhrling), einige weitere Filzröhrlinge und auch Butyriboletus subappendiculatus (Nadelwald - Anhängselröhrling). Zudem eine Reihe von weniger schmackhaften Röhrlingen (Gallenröhrling, Schönfüße, Porphyrröhrling etc).

    In anderen Familien ist die Artenzahl der Mykorrhiza bei Tannen noch erheblich höher, etliche Schleierlinge, Risspilze, Ritterlinge (und diverse weitere) haben sich bei der Mykorrhiza teilweise sogar auf Tannen spezialisiert.
    Ideal ist allerdings, wenn die Tannen einigermaßen natürliche Mischbestände bilden, da das in vielen Teilen des Schwarzwaldes die ursprüngliche und am besten funktionierende Waldgemeinschaft ist. Also vor allem Tannen - Rotbuchenwälder oder Fichten - Tannenwälder. Auch ein paar Birken, Eichen und Kiefern zwischendrin sind oft hilfreich.


    LG; Pablo.

  • Hi Pablo,

    Tannen sind in Ordnung, neben Boletus edulis gehen auch Imleria badia (Maronenröhrling), Boletus pinophilus (Rothütiger Steinpilz)

    das der Kiefernsteini auch unter Tannen vorkommen kann habe ich nirgends gelesen, nicht einmal in deiner eigenen Beschreibung :/.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

    Einmal editiert, zuletzt von Heuler22 (15. Juni 2022 um 15:32)

  • Hallo Askger,

    viele Fragen auf einmal und reichlich Diskussionsstoff.

    Röhrlinge speziell unter Tanne sind mir nicht bekannt, die Ubiquisten unter den Röhrlingen wie Rotfüße, Maronen, Ziegenlippen, Steinpilze können sicher auch unter Tanne vorkommen.

    Selbst im Schwarzwald sind reine Tannenbestände sehr selten. Schau doch mal nach, ob sich zwischen die Tannen in deinem Wald Fichten und/oder Buchen dazwischengeschlichen haben.

    Dass Anfang Juni erstmal nur Hexenröhrlinge (und Sommersteinpilze?) zu finden sind, ist ganz normal. Im Schwarzwald entwickelt sich die Artenvielfalt oft erst in der zweiten Juli- bzw. ersten Augusthälfte, je nach Großwetterlage.

    Im Schwarzwald gibt es meines Wissens keinen Muschelkalk. Der Untergrund besteht im Westschwarzwald aus Urgestein (z. B. Gneis) und vor allem im Ostschwarzwald, Richtung Schwäbische Alb, aus höheren Jurakalkschichten. Auch der Dinkelberg und der südliche Hotzenwald bestehen aus Jurakalk. Die obere Bodenschicht ist im Nordschwarzwald ausgesprochen moorig-sauer, im Feldberggebiet außerhalb der Moorgebiete eher neutral, und im Ostschwarzwald leicht bis stark basisch.

    An Röhrlingen lassen sich im "typisch schwarzwäldischen" Schwarzwald vorwiegend Schönfüße, Fichtensteinis und Nadelwald-Anhängselröhrlinge finden. In der Gegend um Hornberg, wo es viele Kiefern hat, ist auch der Kiefernsteinpilz nicht selten. Rotporer wie Satanspilz und seine Verwandten finden sich reichlich im südwestlichsten Teil, z. B. südlich von Freiburg oder auf dem Dinkelberg.

    Für den Speisepilzsammler sind selbstverständlich auch die berühmten "Pfifferlingsteppiche" im Nord- und Westschwarzwald interessant, wegen diesen fahre z. B. ich alljährlich im Spätsommer in den Schwarzwald.

    Wenn du schreibst, wo genau du residierst, könnte ich dir gerne zurückschreiben, ob ich da schon mal gesucht habe und was genau ich da gefunden habe.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Wohne in Horgen, das ist ein Dorf so ca. 10km westlich von Rottweil. Von mir aus sind es dann ca. weitere 10km bis Königsfeld welches dann im Schwarzwald ist. Das Dorfwappen ist sogar mit einem grünen Tannenzweig belegt.

    Es ist auch so, dass es hier auch viel Mischwälder mit Fichten gibt, jedoch direkt vor der Haustür so ca. entfernt 200-300m erstreckt sich ein größeres Waldstück geschätzte 2km entlang eines Tales, welches fast außschließlich aus Tannen besteht. Geschätzt würde ich mal sagen 30-40 Tannen auf eine Buche oder Fichte. Weil dieser für mich so leicht zu erreichen ist, galt diesem meinem Interesse.

    Ich hatte mich bis jetzt auch nie groß Interessiert was für Bäume da wachsen, erst dieses Jahr habe ich mir dass dann genau angesehen und musste feststellen, dass dieser wohl eher eine Ausnahme ist und wohl nur 2% des Waldes in Deutschland ausmachen mit Schwerpunkt in Baden-Württemberg.

    Leider fehlt mir das Wissen, aber nach den Pflanzen die ich hier finde müsste es ja auch basisch sein. Ich hab mir heute auch mal eine geologische Karten angesehen und danach ist es hier wohl Kalkgestein. Der Steinbruch hier verkauft auch Muschelkalk, jedoch befinden sich direkt in Nähe des Steinbruches wieder andere Wälder eher Mischwald auch mit Kiefern.

    Da ich ausser auf Totholz noch keine Pilze ausmachen konnte und auch in den Bestimmungsbüchern bzw. im Internet nichts rausfinden konnte, was ich an Pilzen zu erwarten habe, wollte ich hier im Forum mal fragen. Zumindest fühle ich mich jetzt ein wenig schlauer. Denke mal der Herbst wird es dann zeigen.

  • Hallo Askger,

    du Glücklicher! Du sitzt auf der Grenze zwischen basisch (auf der Karte pink/orange) und sauer (braun), dadurch kommen bei dir in geringem Umkreis extrem viele Pilzarten vor. Innerhalb Baden-Württembergs ist deine Heimat ein absoluter Hotspot, was Artenreichtum und natürlich auch Individuenreichtum angeht. Deshalb werden deine Wälder auch regelmäßig von der Pilzschule Hornberg begangen und kartiert, und Leute, z. B. ich, kommen von weit her gefahren, um die mykologischen Raritäten zu sehen. Die Pilzschule geht z. B. in folgende Wälder/an folgende Orte:

    - Seedorfer Wald (östlich von Seedorf gelegen)

    - Locherhof

    - Teufenhalde (westlich von Flözlingen gelegen)

    - Krottenwäldle (südwestlich von Dunningen gelegen)

    und... und...

    Eigentlich muss man da nur in irgendeinen Wald gehen, sofern von der Forstwirtschaft einigermaßen in Ruhe gelassen, die sind allesamt super. Dabei sind solche Wälder besser, wo es nicht nur Tannen, sondern auch reichlich Fichten hat. Der Boden sollte besser moosig statt krautig und mit Heidelbeeren bestanden sein, das mögen die bekannten Speisepilze lieber.

    Eine Bitte: wenn du auffällige, dir unbekannte Pilze findest (z. B. solche mit Stacheln auf der Hutunterseite), stell doch mal den einen oder anderen hier ein. Hier sind immer Leute aktiv, die dir Namen zu den Pilzen geben können.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

    • Offizieller Beitrag

    Salve!

    Wow, da schließe ich mich Stephan an: Das ist ein traumhaftes Pilzgebiet. :thumbup:

    Wenn auch schon ein wenig speziell in manchen Aspekten. Aber das macht ja einen großen Teil vom Reiz aus.

    Und Jörg hat völlig recht: Vorkommen von Boletus pinophilus bei Fichten sind nachgewiesen, bei Tannen wohl nicht - was nicht heißt, daß das nicht gehen kann. Boletus pinophilus kann auch mehr als man denkt (zB auch Mykorrhiza mit Rotbuche und / oder Eiche).


    LG; Pablo.

  • Den Lachsreizker findest du bestimmt in einigen Wochen. Den finde ich hier teilweise sehr oft insbesondere zwischen jungen Tannen. Der Lachsreizker (und auch der Fichten- und Edelreizker) ist auch ein recht anfängerfreundlicher Pilz.

    Wie sieht es denn mit den Semmelstoppelpilzen aus? Können die auch mit Tannen zusammenleben?

  • Vielen Dank für die Antworten. Die genannten Orte sind wirklich nicht weit weg. Teufenhalde nur 2-3km. Hab mit dem Fahrrad aber den Wald hier weiträumiger mal abgefahren und es finden sich auch Fichten und Buchen, jedoch direkt vor dem Haus sind es wirklich alles Tannen. Nur am Rand kleinere Monokulturen mit jüngeren Fichten und Buchen. Der Wald auf der gegenüberliegenden Seite sind Fichten, Kiefern und Buchen. Jedoch auf beiden Seiten basisch. Bis gestern war es hier sehr trocken, wieso ich auch nicht mehr auf die Suche gegangen bin. So wie es aussieht wird sich das im Laufe der Woche aber ändern. Sind mehrere Regenschauer vorrausgesagt.

    Überlege auch die Pilzschule Hornberg zu besuchen ist ja auch ganz in der Nähe.

    Ich kann aber gerne hier reinstellen was ich so finde. Normal mache ich sowieso genügend Fotos oder nehme ein gefundenes Exemplar zur Untersuchung mit wenn mir ein Fund unbekannt ist.

  • Hallo,

    Ich kann aber gerne hier reinstellen was ich so finde. Normal mache ich sowieso genügend Fotos oder nehme ein gefundenes Exemplar zur Untersuchung mit wenn mir ein Fund unbekannt ist.

    das ist eine gute Idee:thumbup:. Wir freuen uns auf jeden Beitrag von diversen Pilzfunden.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hier meine erste Rückmeldung.

    Leider war es sehr Trocken und teils wirklich fast 3 Wochen ohne auch den geringsten Regenschauer. Erst im September kam dann der Regen, gerade wo ich ein Monat im Ausland war. Somit habe ich jetzt fast ausschließlich Funde vom Oktober und November. Der Wald ist definitv auf Muschelkalk mit wohl einzelnen saueren Stellen. Ich finde jedenfalls abschnittsweise Zeigerpflanzen für beides. Größtteils Tannen, ansonsten Fichten und einzelne Buchen, keine Kiefer. Untergrund recht steinig aber auch sehr vermosst.

    Gefundene Planzen:

    Fast alles mit dick Moos bewachsen, kenne mich mit den Moosen jedoch nicht aus, vermutlich das meiste Etagenmoos, jedoch auch ein paar andere Moossorten. Wenig Kraut, wenn dann nur stellenweise. Fast alles Hanglage.
    Ausdauerndes Bingelkraut: basenreich, nährstoffreich, lockerer Boden, feucht, schattig.
    Wald-Wachtelweizen: kalkarm, basenreich, frischen, halbschattiger- schattiger Standort.
    Wald-Sauerklee: sauer, schattig, frisch bis feucht.
    Haselwurz: kalkhaltig, feuchter Boden, firsch bis feucht.
    Vogel-Nestwurz: schattigen, nährstoffreichen Laubmischwäldern.
    Gewöhnlicher Mauerlattich: Halbschatten bis Schatten, mährstoffreichen Boden.
    Auf der Hochebene mehr Brombeeren.

    Bin hier auch kein Profi was die Bestimmung von Pflanzen angeht und was ich daraus schließen kann. Denke ich hab noch einige mehr an Pflanzen im Wald.

    1a.) Das einzige was ich vor September finden konnte waren 3 Netzstielige Hexenröhrlinge am Wegesrand, anonsten absolut keinen einzigen Röhrling.



    Ab Oktober dann:

    Hallimasche
    Schwefelköpfe
    Schropftintlinge auf Wegen
    Stinkmorcheln
    Diverse Championgs, mit rein weißem Hut, einmal auch mit gilbenden Hut.
    Sehr viele weiß milchende Milchlinge
    Diverse Keulen
    Diverese Schnecklinge
    Mönchsköpfe

    1b.) relativ viele Lachsreizker aber kaum Fichtenreizker


    1c.) Eine Stelle mit regelmäß mal einzelnen Kuhmäulern


    1d.) Ein Areal mit Semelstoppelpilzen


    1e.) Der absolute Massenpilz dieses Jahres, mit dem ich mich deswegen am meisten Beschäftigt habe, jedoch nicht für Speisezwecke gesammelt, vermutlich der Ziegelgelber Schleimkopf. Fleisch recht weiß, mit KOH gelb, bräunlich Stiel am Hut Fliederfarben umrandet. Jedoch habe ich vor kurzem noch einen sehr ähnlichen Schleierling gefunden, der recht ähnlich aussieht evtl. mit etwas helleren Lamellen, welcher komischerweise aber mit KOH vor allem am Stiel und Hut sehr stark Rot färbt, also wirklich rote "Spritzer" in Rot. Habe das Rätzel nicht lösen können. Von der Form und Farbe schon sehr ähnlich wenn auch nicht gleich, jedoch KOH Reaktion sehr rot braun. Leider kein Foto davon.



    Ansonsten viele weitere Schleierlinge in allen Farben, Lila, mit Klumpfuß, wohl stark giftige leuchtend gelbe Arten. Risspilze.

    1f.) Der zweithäufigste Pilz. Vermutlich Goldzahn Schneckling.



    1g.) Mönchskopf.



    Weitere teils unbestimmte Funde folgen. Muss noch die Bilder zusammensuchen :)

    2 Mal editiert, zuletzt von Askger (18. November 2022 um 15:54)

  • Leider habe ich zu den folgenden Fruchtkörpern keine genauere Bestimmung durchgeführt, sondern oft nur ein paar Fotos von mir neuen Arten geschossen, weil es einfach teils auch sehr viele verschiedene Arten auf einmal im Wald waren. Und ich mich als Anfänger erstmal für Speisezwecke nur auch die Reizker konzentriert habe. Leider auch erst später gemerkt, dass ich allein mit 1-2 Fotos ich nicht weit komme und mir dann doch oft noch ein Querschnitt oder Foto vom Hut, Knolle oder eine chemische Reaktion für die Bestimmung noch gefehlt hat. Bei den Schleierlingen war zumindest die Sporenfarbe schon an der Ringezone erkennbar. Baumpartner sind hier aber immer Tannen oder Fichten. Wobei regelmäßig auch mal ne Buche in weiterem Umkreis (30m) stehen kann.

    Im kommenden Jahr möchte ich mich mit den einzelnen Funden dann doch nochmal intensiver beschäftigen und mir noch ein Mikroskop zulegen und muss wohl auch öfters mal zum PSV.

    2a.) Vermutlich Violetter Lacktrichterling


    2b.) Ungestimmter Schleierling, bei Fichte. Dummerweise ist dieser abgebrochen und ich habe leider kein Foto mehr vom ganzen Stiel.



    2c.)Weiterer unbestimmter Schleierling

    2d.) Irgendein Schirmling

    2e.) Ein unbestimmte weiß milchende Milchlinge, neben weiteren 2+ anderen Arten von denen ich keine Fotos habe


    2f.)



    2g.) Vermutlich Gemeiner Erd-Ritterling. Sehr häufig


    2h.) Nochmal Bilder vom Ziegelgelber Schleimkopf:



    2i.) Unbestimmter Einzelfund



    2j.) Abgestutzte Riesenkeule?


    2k.) Nicht näher untersucht. Waldrand in Buchennähe.



    2l.) Weiterer nicht genauer bestimmter Furchkörper. Irgendein gelber Klumpfuß? Auch hier Buchen in größerem Umkreis.


    2m.) Weißer Büschel-Rasling? Auf Waldweg, Chemische Reaktion mit Eisen-II-Sulfat lilaviolett


    2n.) Unbestimmt. Weißes Sporenpulver

  • Hallo

    Die 2b ist mein Lieblings FK.

    Blaue Schleimfuß (Cortinarius salor) BG Andy

  • Hallo Askger,

    Pilz Nr. 2c), war das der, der mit KOH überall rote Flecken bekam? Dann sollte das Cortinarius dibaphus oder Cortinarius nympharum sein. 2f) sieht stark nach Lactarius blennius aus, bei 2g) glaube ich nicht an T. terreum, die sehen eher nach T. orirubens aus. 2j) Abgestutzte Keule stimmt. Bei 2k)/2l) kommt zu viel sich ähnlich Sehendes in Betracht, hier hätte man ein Schnittbild machen und den Geruch prüfen müssen.

    Aber jetzt hast du immerhin gesehen, was ich mit mykologischem Hotspot meinte und wie enorm die Artenvielfalt dort ist. Du wirst Jahrzehnte brauchen, bis du da komplett durchblickst, aber so geht es jedem, der da sucht.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Askger,

    Pilz Nr. 2c), war das der, der mit KOH überall rote Flecken bekam? Dann sollte das Cortinarius dibaphus oder Cortinarius nympharum sein. 2f) sieht stark nach Lactarius blennius aus, bei 2g) glaube ich nicht an T. terreum, die sehen eher nach T. orirubens aus. 2j) Abgestutzte Keule stimmt. Bei 2k)/2l) kommt zu viel sich ähnlich Sehendes in Betracht, hier hätte man ein Schnittbild machen und den Geruch prüfen müssen.

    Aber jetzt hast du immerhin gesehen, was ich mit mykologischem Hotspot meinte und wie enorm die Artenvielfalt dort ist. Du wirst Jahrzehnte brauchen, bis du da komplett durchblickst, aber so geht es jedem, der da sucht.

    FG

    StephanW

    Nein, jedoch habe ich noch Fotos gefunden.

    Der Fruchtkörper wuchs teils gesellig in Gruppen. 2-3 Pilze direkt aneinander. Unter Fichten. War zwar in keinem dunklen Fichtenforst aber dennoch kein Moos und nur Nadeln. Optisch dachte ich erst auch wieder an den Ziegelgelben Schleimkopf, aber so wie die Fruchkörper wuchsen und auch so von den Farben her etwas anders als die bisherigen Funde. Die Farben wird man auf den Fotos schlecht erkennen. Ich habe deswegen einen mitgenommen und Zuhause aufgeschnitten und wollte mit KOH die Reaktion auf dem Fleisch testen. Jedoch kam es nicht zu der erwarteten Verfärbung, im oberen Stielteil ist gar nichts passiert. Auf dem Hut dann Rot Braun. Am Stiel dann nur aber nur im Randbereich und Außen am Stiel, leuchtend Rot. Evlt. kann das aber auch von dem Myzel kommen? Mich hats nur sehr verwundert weil ich sowas noch nie gesehen habe. Man sieht es vielleicht auch bisschen. Der Stiel ist nicht rein Weiß oder Creme, er sieht so bischen im oberen Teil fliedern aus und unten evtl ein wenig bräunlich. Am Stiel wo die Lamellen anlagen konnte ich auch keinen fliederfarbenen Ring erkennen. Die Fruchtkörper sind auch 1 Monat älter als die ich als Ziegelgelben Schleimkopf bestimmt hatte.2g)

    2g.) Muss ich nächstes Jahr nochmal prüfen. Hatte jetzt auch kein Exemplar mitgenommen und auch keine Farbänderung geprüft.

    Waren für die kurze Zeit doch recht viele verschiedene Pilze. Gerade auch was die Schleierlinge angeht denke ich da sind noch einige mehr Arten zu finden, ich hatte nur zufällig zu der Zeit auch einen Youtube Beitrag von "Buschfunkistan" zu dem dem Ziegelgelben Schleimkopf gesehen und in gleich wiedererkannt. Die fliederlila Lamellen hatten mich beim erstmal mal schon beeindruckt und konnte ihn mir deswegen gut merken. Bin jetzt nur etwas verunsichert. Eigentlich denke ich durch die allgemeinen Bestimmungsmerkmale, die Reaktion und diesen farbigen Ring am Stiel, sowie weiße Fleischfarbe den Pilz sicher erkennen zu können. Oder reicht das vielleicht doch nicht!? Da dieser gerade so häufig vorkam und ein guter Speisepilz sein soll, dachte ich diese Art wär die Rettung, wenn es mit Röhrlingen doch so schlecht bei mir aussieht. Ich lese aber oft von Schleimköpfen solle man allgemein zumindest mal als Anfänger die Finger lassen oder selbst manche erfahrene Sammler lassen diese ganz aus. Wobei ich jetzt gerade bei dem Ziegelgelben Schleimkopf den Eindruck habe, dieser wäre relativ leicht bestimmbar und die ähnlichsten Verwechslungspartner zumindest auch essbar. Oder gibt es da was, was ich vielleicht noch nicht bedacht habe.

    Einmal editiert, zuletzt von Askger (18. November 2022 um 21:39)

  • Hallo Askger,

    2c) sieht mir auf den Fotos in #16 jetzt eher nach Cortinarius barbaorum aus. Hast du denn auch Fotos von den KOH-Reaktionen?

    Auf den Fotos in #13 von 2c) hatte ich gemeint, rosalila Farbtöne zu sehen, was mich Richtung dibaphus/nympharum getrieben hatte. Die sind in #16 aber überhaupt nicht zu sehen. Dafür ist die Hutoberseite jetzt plötzlich gelbbraun. Also wieder komplett umdenken, muss es da heißen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • 2c und die Fotos aus #16 sind zwei verschiedene Fruchtkörper. Die Funde liegen auch gut 6 Wochen auseinander. 2c habe ich nie näher untersucht. Den FK aus #16 jedoch schon, da ich mich über die Ähnlichkeit mit dem Ziegelgelber Schleimkopf gewundert habe, aber eben nicht identisch aussah. Leider hab ich keine Fotos von der KOH Reaktion. Stiel im Kopfbereich keine Verfärbung. Nur auf dem Hut stark rot braun und aussen an der Stielbasis, kann aber auch durch Erde oder Myzel entstanden sein. Auf dem Hut war definitiv stark rot und ging dan in rotbraun über.