Allgemeine Frage

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Juli 2022 um 14:38) ist von Ceropegia.

  • Hallo zusammen,

    ich habe mal eine ganz allgemeine Frage. In der Straße in der ich wohne steht eine Schwarzkiefer (Pinus nigra). Da ich wirklich gute stellen kenne bei denen ich (fast) jedes Jahr Edelreizker an der gemeinen Kiefer (Pinus sylvestris) finden kann, werfe ich meine Putzreste immer vor diese Schwarzkiefer (immer heimlich nachts, damit niemand denkt, dass ich Müll vor die Kiefer schmeiße :) ).

    Leider habe ich keine Erfolg mit der Anzucht von Edelreizkern an der Schwarzkiefer. Ich weiß es gibt noch andere Faktoren, dass sich ein Pilz gut im Boden Myzel bilden kann, aber gibt es Infos dazu ob bestimmte Pilzarten lieber an einer bestimmten Kiefernart wachsen, obwohl sie für die ganze Gattung Kiefer angegeben sind ? Also wenn ich mir die rot milchenden Milchlinge anschaue, dann wachsen viele von denen an Kiefern, aber die Frage ist: Bevorzugt der eine Lactarius die eine Kiefernart mehr als die andere oder kann ein Lactarius vielleicht weniger gut z.B mit einer Schwarzkiefer als mit der Waldkiefer. Es gibt ja eine Menge Kiefernarten.

    Die Frage kann man ja auf viele andere Pilzarten/Gattungen übertragen. Ich weiß nicht ob ihr bei sowas genau hin schaut, aber vielleicht ist einem von euch schon was aufgefallen.

    Viele Grüße

  • Hallo Jabaa,

    eigene Erfahrungen zum Edelreizker habe ich praktisch keine, aber Funga Nordica schreibt im Schlüssel zu Lactarius Deliciosus:

    WithPinus on sandy soil

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hi.

    Ich glaube die Möglichkeit zur Mykorrhiza-Bildung ist mit allen Kiefern gegeben. Bevorzugte Baumpartner kann es vom Gefühl her denke ich schon geben, ich habe da aber auch nix Handfestes vorliegen. Mir ist zum Beispiel aufgefallen, dass bei uns die Balsampappel (Populus balsamifera) Aufforstungen schlechtere Mykorrhiza-Pilz-Gebiete sind als die Ecken mit den heimischen Arten. Ist aber eben nur so eine persönliche Beobachtung ohne wissenschaftlichen Beleg.

    LG.

    Keine Verzehrfreigaben meinerseits.

  • Hallo Schupfnudel, Huehnchen69,

    vielen dank für eure Antworten. Vielleicht weiß jemand vielleicht noch was handfestes, aber wahrscheinlich hat Schupfnudel recht und es sind dann die hier heimischen Arten die besser mit den heimischen Pilzarten zurechkommen als eine Art die in der selben Gattung ist nur ursprünglich von einem anderen Erdteil stammt. Trotzdem falls noch jemand etwas dazu weiß gerne noch Infos, würde mich auch interessieren ob sowas genauer untersucht wurde.

    Viele Grüße

  • Hallo,

    zusätzlich muss man noch bedenken, dass selbst die passende Baumart keine Mykorrhizabildung garantiert. Das gehört noch zu den ungeklärten Geheimnissen der Pilze. Wie im echten Leben: Die Partner müssen sich auch sympatisch sein.

    Aber ich schütte manchmal auch meine Putzreste bzw. Pilzstücke unter die entsprechenden Bäume im Garten und hoffe auf Wachstum, bis jetzt vergeblich.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Hallo Jabaa,

    ohne jetzt die entsprechende Informationsquelle parat zu haben (Großpilze Baden-Württembergs?), habe ich im Kopf, dass der Schwarzkiefer (= Latschenkiefer, Pinus mugo/nigra) eine deutlich geringere Bereitschaft zur Mykorrhizabildung nachgesagt wird, als dies bei der Gemeinen Waldkiefer (Pinus sylvestris) der Fall ist. Im nördlichsten Zipfel Badens (Bauland, Tauberfranken) gibt es einige größere Bestände von Pinus mugo/nigra, aber die sind allesamt sehr arm an Mykorrhizapilzen, also überhaupt nicht vergleichbar mit Pinus-sylvestris-Beständen. Auch in den Latschenkieferbeständen in den Alpen gibt es etwa im Vergleich zu Zirbenbeständen (Pinus cembra) auffallend wenig Mykorrhizapilze zu finden.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Jabaa,

    ohne jetzt die entsprechende Informationsquelle parat zu haben (Großpilze Baden-Württembergs?), habe ich im Kopf, dass der Schwarzkiefer (= Latschenkiefer, Pinus mugo/nigra) eine deutlich geringere Bereitschaft zur Mykorrhizabildung nachgesagt wird, als dies bei der Gemeinen Waldkiefer (Pinus sylvestris) der Fall ist. Im nördlichsten Zipfel Badens (Bauland, Tauberfranken) gibt es einige größere Bestände von Pinus mugo/nigra, aber die sind allesamt sehr arm an Mykorrhizapilzen, also überhaupt nicht vergleichbar mit Pinus-sylvestris-Beständen. Auch in den Latschenkieferbeständen in den Alpen gibt es etwa im Vergleich zu Zirbenbeständen (Pinus cembra) auffallend wenig Mykorrhizapilze zu finden.

    FG

    StephanW

    Hallo StephanW,

    okay dann scheinen die Pilze Lieblingsbäume zu haben ;) . Danke für eure Erfahrungen. Ich schmeiße meine Edelreizkerreste ab jetzt immer an die etwas weiter weg gelegenden Waldkiefer in meiner Straße.

    Viele Grüße

    Jabaa

  • Mit den Edelreizkern kann das durchaus klappen. Wir hatten auf dem Grundstück Kiefern auf einer Wiese und nach ein paar Jahren die ganze Wiese voller Reizker und Butterpilze. Leider wohnen wir da nicht mehr.

    Gruß

    Ceropegia