Hallo Pilzfreunde!
Heute fand ich am Waldwegesrand einen beschädigten Porling.
Er wuchs am Fuße einer Eiche.
Wahrscheinlich ist jemand vor einiger Zeit daraufgetreten und hat dabei den vorderen Teil abgebrochen.
Die braune Bruchkante ist teilweise von frischem, hellem Myzel marmoriert überwachsen.
Die Hutoberseite ist gelblich weiß, fasst sich samtig an, ohne Kruste - eher ledrig.
Im Querschnitt ist das Tomentum (Samtbelag) sehr dünn.
Im Schnitt ist nur eine Porenlage erkennbar.
Das Fleisch ist trocken und satt tabakbraun; korkig, lässt sich leicht zusammendrücken.
Das Huttrama färbt sich mit KOH schwarz.
Die Röhren schillern nicht (oder nicht mehr).
Die Poren sind teils überwachsen und verschlossen, deshalb könnte ich mir einen mehrjährigen Pilz im ersten Jahr vorstellen, der sich auf die Sommer- oder Winterruhe vorbereitet.
Einen Sporenabwurf brauche ich so damit nicht probieren.
Die Poren sind nur nahe der Wachstumskante offen, wirken etwas unförmig bis eckig und besitzen eine stark variierende Größe, Dichte um 2-5/mm.
Sehr auffallend finde ich den Geruch, der allerdings nicht unbedingt vom Pilz selbst stammen muss: Er ist aufdringlich, unangenehm und erinnert mit stark an Mäuseharn (der Hamsterkäfig-Duft).
Obgleich die Poren nicht schillern, würde ich hier eine Art Schillerporling vermuten.
Der tropfende Schillerporling würde so ähnlich wachsen, ich habe allerdings noch keinen ausgereiften gesehen.
Vielleicht aber eher ein flacher Schillerporling? Der könnte auch passen.
Was meint ihr dazu?
Muss ich mikroskopieren?
Bin gespannt auf eure Meinungen...
LG, Martin
Bilder:
Bild 1
Bild 2
Bild 3
Bild 4
Bild 5 Frischer Anschnitt
Bild 6 Offene Poren nur nahe der Wachstumskante vorhanden