Mönchskopf

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.561 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (31. August 2022 um 16:32) ist von Corinne.

  • Liebes Forum


    Ich habe bis anhin Mönchsköpfe nie gesammelt, da ich generell weisse Trichterlinge nie gesammelt habe. Er kommt bei uns sehr häufig in grossen Mengen vor. Hier gestern nur zwei Exemplare gefunden.

    Darf ich eure Meinung dazu erfahren?

    Fundort: gestern im Laubwald.

    Stiel und Fleisch: weisslich, sehr fest und kompakt.

    Beim Aufschneiden verfärbte sich die Stielbasis wie auch der Hut etwas bräunlich

    Hut: weisslich, einen Gupf in der Ringmitte war bei diesen beiden nicht sichtbar, (vor allem aber beim Kleinen) mit dem Finger wahrnehmbar

    Lammellen: weiss eng stehend, herablaufend.

    Geruch: ich nahm einen deutlichen mehligen angenehmen Geruch war (jedoch nicht mandelartig, süsslich wie beim ockerbraunen Trichterling, habe den gestern auch mitgenommen und verglichen) der Geruch liesse mich allenfalls auf den Riesenkrempentrichterin schliessen, jedoch hätte dieser keinen wahrnehmbarer Gupf in der Hutmitte.


    Kann man aufgrund meiner Angaben eine Beurteilung abgeben?

    Vielen Dank und liebe Grüsse

    Corinne





  • hallo Corinne

    Ich denke da mehr an folgende Gattung

    Leucopaxillus

    Und in dem Sinn ein mögliche Art wäre der

    Weißen Krempentrichterling / Leucopaxillus candidus

    BG Andy

  • Hi Corinne,


    ich bin wie Andy hier gegen einen Mönchkopf Infundibulicybe geotropa.


    Mich stört dabei vorrangig der Habitus der jungen Fruchtkörper. Das ist etwas schwer zu beschreiben. Ich würde sagen der Stiel ist zu dick, zu kurz und der Hut untypisch geformt. Jung sehen die Mönchsköpfe eigentlich immer gleich aus, erst mit zunehmenden Alter wird das Erscheinungsbild variabel. Der Geruch ist sehr markant, aber dafür bräuchte es Geruchs-Internet.


    Ob der Tip von Andy stimmt könntest du überprüfen. Mach zunächst einen Sporenabwurf und gebe dann etwas Jodlösung auf die Sporen. Bei den Krempentrichterlingen ist das Sporenpulver amyloid, d.h. die enthaltene Stärke reagiert mit Jod schwarzblau-schwarzviolett. Das sieht man auf dem Sporenabwurf dann auch makroskopisch. Den Abwurf dafür solltest du aber auf eine Glasplatte machen nicht auf Papier oder Zellstoff. Im Falle einer positiven Reaktion kann man zusätzlich noch den Geschmackstest machen, denn die Krempentrichterlinge sollen wohl bitter schmecken.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    • Offizieller Beitrag

    Moin!

    Einen Mönchskopf kann ich da morphologisch auch nicht erkennen, zumal das eine äußerstz ungewöhnliche Erscheinungszeit wäre (die werden normalerweise so ab Oktober erst sexuell aktiv).

    Irgendwie würde ich bei dem Fund tota gerne mal den Stiel quer durchbrechen...
    Unpraktischerweise ist halt das Sporenpulver von Milchlingen auch amyloid, darum müsste man hier wirklich mal das Bruchverhalten des Fruchtkörpers testen.

    Aber falls es kein Milchling ist, dann wäre Leucopaxillus schon eine mögliche Spur.


    Lg; Pablo.

  • Hi,

    tatsächlich hab ich auch gedanklich mit einem eingetrockneten Milchling geliebäugelt aber mir fällt keine Art hierzu ein. Hättest du einen konkreten Vorschlag?

    Die Pfeffermilchlinge haben noch gedrängter stehende Lamellen (zumindest der junge Frkp.) und die Wollmilchlinge sehen doch etwas anders aus (kürzer Stiel, Längenverhältnis Hut-Stiel).

    LG Thiemo

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  • Hallo Zusammen


    Danke euch allen herzlich für eure Begutachtungen und Hilfeleistungen. Diese sind erneut sehr lehrreich für mich.👍


    PS: der ausgiebige Regen letzter Woche hat endlich auch bei uns richtig gefruchtet und die Wälder sind bei uns direkt überflutet unter Anderem von wunderschönen jungen Röhrlingen (viele Flockis, Schmierröhrlinge, und massig Herbstrotfüssen), jungen Täublingen, Wald Champignons und Vielem mehr, zum Teil auch Neuem was ich (noch) nicht genau kenne, jedenfalls waren es wieder xxx frohe Stunden im Wald gestern und heute 😊


    Beste Grüsse

    Corinne

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    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für

    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo!

    Die Milchlingsidee überzeugt mich selbst ja nicht wirklich. Zumal auch im Schnittbild so rein gar nichts von irgrendwelcher Milch zu erkennen ist, obwohl der Fruchtkörper ja wirklich "frisch" aussieht. Man sollte es aber tatsächlich ausschließen, darum die Frage nach dem Bruchverhalten.

    Bei Ansicht der Bilder war meine erste Spontanidee übrigens "dasdochne Nebelkappe". Aber auch das scheint eher nicht in Frage zu kommen, wegen den flaumigen Huträndern. Und ein paar anderen Details, die nicht recht ins Gesamterscheinungsbild passen wollen. Zumal die auch arg früh dran wäre... Wobei ich da auch schon mal einen Fund im Mai hatte.


    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!


    Ein Mehlräsling mit der Wuchsform und so schmalen Lamellen wäre extrem ungewöhnlich. Ich denke nicht, daß das hier in Frage kommt.


    LG; Pablo.

  • Liebe Corinne,

    vielen Dank, dass du mit deinen Pilzen eine interessante Diskussion ausgelöst hast. Offensichtlich lässt sich deine Frage nicht eindeutig beantworten. Ich denke wie die Experten Pablo und Andy auch an einen Krempenritterling, allerdings schliesse ich einen Mönchskopftrichterling absolut nicht aus. Der Habitus mit auffallend dickem Stiel der jungen Pilze und die angedeutet bräunliche Verfärbung der Stielrinde würden gut dazu passen; allerdings fehlt der typische Hutbuckel (wobei du ihn gefühlt hast !).
    Wie liess sich übrigens der Stiel schneiden ? Beim Mönchskopf ist das Fleisch auffallend zäh und beim Schneiden "gixet" (Berndeutsch...) es !

    Herzliche Grüsse
    Thys

  • Lieber Thys,

    Ohh je, ja es scheint so.

    Also ich entfand es genau so wie du es beschrieben hast. Der Stiel war wie erwähnt auffallend kompakt und beim Schneiden "gixte" es aufgrund der zähen Beschaffenheit.

    Das mit dem Sporenabdruck hatte leider nicht geklappt, ich hatte es extra noch wie geraten auf einer Glasplatte versucht, es ergab leider kein Resultat mehr. Warscheinlich hatte ich den Pilz zu lange gehalten und die Lammellen waren zu trocken.

    Beste Grüsse und danke auch dir für dein Tipp

    Corinne

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