Eine Lepraflechte auf Pappelborke??

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 895 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Oktober 2022 um 00:05) ist von RestlessBlock3515.

  • Hallo KaMaMa ,

    Hallo Martin,

    es ist so weit, ein neuer schwieriger Bestimmungsfall, mal schauen was mein Versuch ergibt!? Habe einige Proben untersucht.

    Substrat ist die rissige Borke einer sehr alten Pappel ( Flechte war nicht zu übersehen ).

    Flechte ist stark sorediös, blassgrün/bläulich mit weißen Stellen, sehr wollig/wattig + dick. Unterseits weiße Lager ( Foto 7 +8 ) ??

    Habe auf den Fotos 2 bis 4 vergrößert am PC noch grüne Moose oder andere Flechte erkannt?? Was kann das sein?

    Die Reaktion auf K+ hellgelb ( Foto 9 + 11 ), auf P+ hell orange ( Foto 10 + 11 ), UV - Negativ keine sichtbare Veränderung.

    Jetzt bin ich mal ganz mutig und tippe auf Lepraflechte, ev. Lepraria finkii :hmmm: ?? Aber die Auswahl ist groß.

    Wie ist deine Meinung dazu? :blush:

    LG

    Bernd

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  • Hallo Bernd,

    schön präsentiert, die Flechte!

    Dem Schlüsseln nach müsste das tatsächlich L. finkii sein: Die grüne Farbe ohne jeden Gelb- oder Blau/Grau-Ton; das weiße Mark; P+ orange, K+ gelb und UV- weisen meiner Meinung nach in die Richtung L. finkii.

    Subneutrale Rinde der Pappel als Substrat passt auch gut.

    Sie gilt zudem als ziemlich häufig und kann leicht gefunden werden.

    Ich denke, deine Zuordnung passt so! :thumbup:

    LG, Martin

  • ...in Bild 4 wurden übrigens Lebermoose von der Flechte überwachsen.

    Frag mich aber nicht, wie das heißt!

    Es erinnert mich an dieses Lebermoos (vielleicht Metzgeria spec.), das ich häufig an Stämmen finde:

    Im Randbereich findest du die nämlichen Läppchen, wie auf deiner Aufnahme.

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    freue ich über deine Zustimmung!!

    Das mit dem Moos ist ja interessant, habe deine Vermutung (Metzgeria spec.) mal gegoogelt, das könnte schon passen. Der Mittelstreifen auf dem Blatt ist auch gut zu erkennen, habe noch einen Fotoausschnitt gemacht.

    Vom Vorkommen, hier bei uns im Flachland, könnte es Gabeliges Igelhaubenmoos (Metzgeria furcata) sein!? Wirth Moose S. 191.

    Aber Moose ist nicht so meins.

    Habe aber noch eine Frage zu Bestimmungen mit der UV Lampe: UV+ und UV-, auf welche Reaktionen muss ich achten??

    LG

    Bernd

  • Hallo Bernd,

    UV+ heißt, dass ein Flechtenfarbstoff fluoresziert, und wenn er das tut, tut er das in seiner ihm eigenen Farbe.

    UV+ weiß hieße dann, die grünliche Flechte erscheint unter UV-Beleuchtung weiß. UV- hingegen, die Flechte fluoresziert nicht, sondern bleibt z.B. grünlich. Wobei die lila Komponente der UV-Lampe nicht berücksichtigt wird!

    Häufig fluoresziert das Flechtenmark, man soll deshalb die Rinde etwas aufkratzen.

    Papier ist fernzuhalten, das Papier selbst sehr hell fluoresziert.

    UV-Lampe nur kurz anmacht, die Stahlung schadet den Augen - oder UV-Schutzbritte tragen!

    LG, Martin

    • Offizieller Beitrag

    Zu der Lepraria muss ich einiges Anmerkungen machen.
    Leider geben die Fotos nicht wirklich zur Bestimmung was her. Nicht böse gemeint.

    Lepraria kann man nur durch TLC bestimmen. Ist leider so. Darum bin ich zu 100% nicht der Meinung was du da gefunden hast.

    Die besten Bestimmungsschlüssel sind hier immer noch:

    Elix, J.A. (2009): Lepraria in: Flora of Australia Vol 57, Lichenes 5, 61-73

    Saag, L., Saag, A. & Randlane, T. (2009): World survey of the genus

    Lepraria (Stereocaulaceae, lichenized Ascomycota). - Lichenologist

    41(1): 25-60.