Egerling oder Knollenblätterpilz?

Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.858 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (25. September 2022 um 10:57) ist von ewok79.

  • Hallo, könnt ihr mir sagen um welchen Pilz es sich handelt?
    Meine Freundin ist überzeugt, dass es sich um einen Wiesenchampignon handelt.
    Allerdings machen mich die weissen Lamellen, der Ring am sehr dünnen Stiel und die leichte Knollenwölbung am Ende etwas skeptisch.

  • Hallo, dass ist so ziemlich egal, ob der wie im Supermarkt riecht. Falls es ein Leucoagaricus, dann sollte man schon mal Egerlinge von Champignons unterscheiden können. Macht euch bitte eine

    Fertigsuppe auf, die ist weniger gefährlich ...😺

    LG Rotschild.

    PS: Wie kommt Ihr überhaupt auf grün? Seht ihr hier irgendwo was Grünes?

  • Danke, ich bin ehrlichgesagt ein absoluter Noob, aber meine Freundin meinte sich auszukennen, und sie hätte diese Pilze schon öfters gegessen.
    Ich kam auf den grünen Knollenblätterpilz nur daher, da ich nach Knollenblätterpilz gegoogelt hatte und einen sah der meinem recht ähnlich sah, und da stand grüner Knollenblätterpilz, aber stimmt, der Stiel war am Ring grün gelblich, meiner nicht. Auf Egerlinge bin ich noch garnicht gekommen, nachdem ich danach gegoogelt habe kommt der meinen schon recht nahe. Trotzdem glaub ich, dass wir lieber den Ratschlag der Fertigsuppe beherzigen ;)
    Danke vielmals

    • Offizieller Beitrag

    Servus!


    Das maßgebliche Merkmal zur UNterscheidung von Champignons und Wulstlingen / Knollenblätterpilzen ist die Sporenpulverfarbe (Amanita = weißlich; Champignons = Dunkelbraun).

    Randnotiz: Es gibt in Europa auch giftige Champignonarten, und die Bestimmung ist mitunter extrem komplex.

    Das maßgebliche Merkmal zur Unterscheidung von Egerlingsschirmlingen und Wulstlingen / Knollenblätterpilzen ist das Velum: Bei Wulstlingen ist das in der Regel viel stärker ausgeprägt. Insbesondere die Amanitin - giftigen Arten haben eine häutige Scheide um die Stielbasis herum, die vom Aufplatzen des UNiversalvelums übrig bleibt.


    Auf die Farben sollte man sich nicht verlassen, abgesehen davon, daß es neben Amanita phalloides (Grüner Knolli) weitere Amanitin - giftige Arten in europa gibt, die weißlich gefärbt sind, kann Amanita phalloides auch so aussehen:

    Egerlingsschirmlinge (im Fall der hier angefragten Pilze: Leucoagaricus leucothites agg.) sind als Speisepilze kritisch zu bewerten. Die werden von Vielen gut vertragen, andere bekommen davon erhebliche Verdauungsstörungen.


    LG; Pablo.

    Das Internet ist "Hilfe zur Selbsthilfe" und kann nur Vorschläge zu Bestimmung von Pilzen bieten. Eine Verzehrfreigabe ist online nicht möglich, die gibt's beim >Pilzsachverständigen<.

  • ewok79 23. September 2022 um 18:07

    Hat den Titel des Themas von „Wiesenchampignon oder grüner Knollenblätterpilz?“ zu „Egerling oder Knollenblätterpilz?“ geändert.
  • Hi,


    nichts persönliches, aber wenn deine Freundin einen Champion nicht vom Egerlingsschirmling unterscheiden kann ist sie eher der „noob“. Ich würde ihre Funde nicht verspeisen wollen, denn die weißen Lamellen kann auch der tödliche Knollenblätterpilz haben. Hoffentlich hat sie irgendwann nicht das Pech den zu erwischen.


    Wenn sie gerne in die Pilze geht, schenk’ ihr doch mal einen Pilzkurs.:)


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Zitat

    nichts persönliches, aber wenn deine Freundin einen Champion nicht vom Egerlingsschirmling unterscheiden kann ist sie eher der „noob“

    Danke! Das richte ich ihr aus, damit sie mal besser mir glaubt ^^
    Der Knollenblätterpilz hat aber unten eine Scheide (lol ^^) die sich um die Knolle wölbt, soviel weiß ich mittlerweile schon ... das ist bei meinen aber nicht der Fall.... hab wirklich tief gegraben.
    Es sieht mir wirklich sehr nach dem Egerlingsschirmling nach tieferer Recherche... da dieser aber als Speisepilz auch eher unbedeutend ist, denk ich, wir werden eher verzichten ^^

  • Hallo,

    dann sollte man schon mal Egerlinge von Champignons unterscheiden können

    wie soll denn das gehen:/? Egerlinge sind Champigons, z.B. Stadtegerling=Stadtchampignon:wink:. Deine Meinung über die Tütensuppe teile ich aber^^.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo,

    irgendetwas bringst Du hier durcheinander. Da Champi und Egerling das selbe ist sind es auch Dunkelsporer. Der angefragte Pilz ist ein Egerlingsschirmling aus der völlig anderen Gattung Leucoagaricus und der ist ein Hellsporer.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo,

    Dann bitte auch noch die mit braunen Lamellen ausschließlich, um Gifthäubling und Spitzgebuckelten Raukopf zu meiden.

    Es helfen bei Faser-Lamellenpilzen einfach keine Faustregeln, sondern nur Kenntnis der relevanten Merkmale um wirklich sicher zu sein. Daher sind alle Lamellenpilze tabu wenn man sich nicht ausreichend auskennt.


    Im Zweifel bleiben Anfänger besser bei den Röhrlingen, da kann kein Super-GAU passieren.


    LG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

    Einmal editiert, zuletzt von Steigerwaldpilzchen (23. September 2022 um 19:45)

  • Hallo Uwe,

    Den Parasol erkennt man auch nur wenn man die relevanten Merkmale kennt (Nicht angewachsener Ring, Natterung,etc). Wo ist da eine Faustregel? Für mich sind das Merkmalkombinationen anhand man den Formenkreis um den Parasol erkennen kann.

    Dass Reizker keine echten Lamellenpilze im Sinne der Agaricales sind weist du ja, vielleicht sollte ich oben doch noch Faser-Lamellenpilze ergänzen um klarzustellen was ich meine.


    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden

  • Moin in die Runde, da fühle ich mich gleich wieder wie zu Hause. So tolle Vergleichsfotos und fundierte Erklärungen, einfach klasse. Bei uns wächst der Egerlingsschirmling auch gerade und mir fiel der Name nicht mehr ein. Das ist ein Pilz, den ich zwar bestimmen kann, der mir aber nie in die Pfanne kommen würde. Habe da eine interne Regel: Was wie ein Champignon aussieht und keine rosa Lamellen hat, das ist heikel. Wobei die Egerlingsschirmlinge eigentlich nie im Wald wachsen. Egerlingsschirmlinge finde ich am Radweg bei Eichen, oder auf einer Wiese im Dorf, am Wegrand, auf dem Sportplatz u.ä. Knollis finde ich im Wald und weiße Knollis sehr selten.

    Viele Grüße, Donna Wetter

  • Es helfen bei Lamellenpilzen einfach keine Faustregeln, sondern nur Kenntnis der relevanten Merkmale um wirklich sicher zu sein. Daher sind alle Lamellenpilze tabu wenn man sich nicht ausreichend auskennt.

    Hallo

    Nö, da kann ich nicht ganz zustimmen. Parasol und Reizker kann auch ein Röhrlingssammler sammeln.


    ..und die Täublinge…(sofern man die Gattung erkennt)

    ——————————————————————————————————————————————————————————————-

    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für

    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • hi, noch eine Bemerkung von mir: die egerlingsschirmlinge sind die ehesten verwechslungspartnern von Wisenchamps auf Wiese OHNE bäume in der Nähe.

    Grüessle aus der Schweiz

  • Vielen Dank, ich denke wir wissen jetzt dass es sich um Egerlingschirmlinge handelt. Da diese sowieso nicht sonderlich besonders im Geschmack sein soll und sogar zu Verdauungsbeschwerden führen kann (wie ein User bemerkte) kommt der nicht auf unseren Speiseplan ^^ vielen Dank euch allen