getrocknete Pfifferlinge Herkunft "Russland" radioaktiv?

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 1.093 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (6. Oktober 2022 um 00:44) ist von huehnchen69.

  • Jein.

    Pilze sind auch bei uns auch radioaktiv - je nach Art - Lacktrichterlinge sind eifrige Cäsium-Sammler, aber auch Maronen beispielsweise. Es gibt Unterschiede bei den Arten, und bei den Regionen - Tschernobyl hatte nicht in allen Regionen den gleichen Impact.

    Momentan ist in Russland nichts passiert, also die Faktenlage gibt das nicht her - wäre dort ein Unglück passiert - hätten unsere Wissenschafter das mitbekommen.

    LGR

  • hab grad gegoogelt dass Cäsium eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat, bedeutet das, dass das Thema Tschernobyl in sagen wir nochmals 30 Jahren erledigt ist - was Pilze betrifft?

    und ist es nur Cäsium oder noch was anderes in den Pilzen?

    danke

    gary

  • Keine Ahnung - es ist immer nur von Cäsium die Rede. Und des weiteren eben andere Umweltgifte, Schwermetalle usw.

    Allzuviele Pilze aus dem Wald oder auch Wild sollte man vielleicht wirklich nicht essen. Das ist eine persönliche Ermessensfrage.

    Ob in 30 Jahren weniger Strahlung herrscht, wäre ich mir nicht so sicher ...

    Jedenfalls Pilze lieben radioaktive Strahlung 😺

  • Moin,


    es heißt Halbwertszeit, weil nach dieser jeweils die Hälfte weg ist. Also hat man z.B. nach 30 Jahren 50%, dann nach weiteren 30 Jahren noch 25%, nach 90 Jahren noch 12,5 % der ursprünglichen Menge.

    Wenn also was da ist, dann wird man da nicht so schnell los. Ob was da ist erfährst du im Internet, da gibt es entsprechende Karten.

    Radiaktivität ist übrigens überall. Es kommt wie immer auf die Dosis über die Zeit gerechnet an. Ich halte nicht viel davon, selbst zu rechnen, sondern sammle einfach nicht dort wo viel Fallout niedergegangen ist.


    Zuletzt: Pilze selektieren wohl nicht radioaktive Isotope sondern nur bestimmte Elemente. Sie stehen also nicht auf Radioaktivität, im Gegenteil, sie kommen gut ohne klar.

  • Nachtrag: 250 g Wildpilze pro Woche gelten als ungefährlich in Bezug auf Strahlung. Damit darfst du über das Jahr zumindest 13 kg essen. Und das sogar aus den am stärksten belasteten Gebieten. Zusätzlich darfst du auch unregelmäßig mehr essen, denn es ist nicht notwendig, das Risiko ganz gleichmäßig zu verteilen. Akut strahlenkrank wird man sicher selbst von 13 Kilo auf einmal nicht.

  • Hallo Gary,

    hab grad gegoogelt dass Cäsium eine Halbwertszeit von 30 Jahren hat, bedeutet das, dass das Thema Tschernobyl in sagen wir nochmals 30 Jahren erledigt ist - was Pilze betrifft?

    und ist es nur Cäsium oder noch was anderes in den Pilzen?

    Wie Fuddler schon sagt: Durch reinen radioaktiven Zerfall senkst du die Belastung pro Halbwertszeit immer nur um die Hälfte (von dem, was vor der Halbwertszeit noch da war).

    Von der durch Tschernobyl zusätzlich eingelagerten Radioaktivität weiß ich tatsächlich nur von Cäsium 137. Und das wird auch nicht in allen Pilzarten gleichermaßen eingelagert, sondern es hängt von der Pilzart ab, ob in den Fruchtkörper überhaupt Cs-137 eingebaut wird. Beim Maronenröhrling ist es wohl zu einem guten Teil in der braunen Farbe der Huthaut. Andere Pilze haben weniger bis gar nichts.

    Und man muss zum Glück auch nicht hunderte von Jahren warten, sondern zusätzlich zum radioaktiven Zerfall scheint auch Auswaschung o.ä. eine Rolle zu spielen.

    Jedenfalls Pilze lieben radioaktive Strahlung 😺

    Das ist ja eine steile These :D

    Aber angeblich gibt es ja tatsächlich eine (schwarze) Pilzart, die im/am Tschernobyl-Reaktor gedeiht und die radioaktive Strahlung als Energiequelle nutzt.

    Beste Grüße

    Sabine

  • Hallo Rotschild,

    was verstehst du darunter, dass diese Theorie aus dem Spiegel stamme? Selbst ausgedacht haben sie sich das ja nicht, sondern zitieren darin eine Studie. Die kannst du hier finden:

    Ionizing Radiation Changes the Electronic Properties of Melanin and Enhances the Growth of Melanized Fungi | PLOS ONE

    Mir sagt die Zeitschrift nichts, aber soweit ich erkennen kann, ist sie Peer-Reviewed.

    Möglich, dass in diesem Artikel zum ersten Mal erwähnt wird, dass diese Pilze unter radioaktiver Bestrahlung besser gedeihen als ohne, aber in dem Artikel sind jede Menge anderer Artikel zitiert, die zumindest die erstaunliche Strahlenresistenz melaninhaltiger Pilze untersuchen, teilweise Jahrzehnte vor dem oben zitierten Artikel.

    Beste Grüße

    Sabine