Violetter Rötelritterling?

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 1.157 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (12. Oktober 2022 um 19:53) ist von Pilzmax.

  • Hallo zusammen, ich habe heute auch Pilze gefunden, die ich für Lepista nuda halte.

    Hutdurchmesser bis 10 cm, Stielgröße ebenfalls. Fundort Buchenwald mit eingestreuten Kiefern und Eichen. Den süßlich-blumigen Geruch habe ich wahrgenommen, er war jedoch nicht besonders intensiv oder gar aufdringlich - für meine Nase.

    Nach Abgleich mit den Bildern in der Suchmaschine relativ klar. Daneben wird erwähnt "Lamellen:(...)leicht ablösbar, verschiebbar vom Fleisch,"

    das konnte ich nicht feststellen. Dieses Merkmal wird im "Handbuch für Pilzsammler, A. Gminder" dagegen gar nicht erwähnt. Welche Relevanz hat es, kann jemand dazu etwas sagen?

    Die Pilze habe ich im Wald gelassen, nur Bilder gemacht. Worauf wäre gegebenenfalls beim Sammeln für Speisezwecke zu achten, gibts besondere Verwechslungspartner?

    Viele Grüße, Marcus

    AndiF : will Deinen Thread nicht kapern, passte aber hier gut und ich wollte dann nicht noch einen weiteren gleichen Inhalts aufmachen. Nix für ungut!

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.

  • Welche Relevanz hat es, kann jemand dazu etwas sagen?

    Die Pilze habe ich im Wald gelassen, nur Bilder gemacht. Worauf wäre gegebenenfalls beim Sammeln für Speisezwecke zu achten, gibts besondere Verwechslungspartner?

    Leicht ablösbar ist schon auch Frage, wieviel Kraft man anwendet. Ich finde das stimmt schon irgendwie. Deine Funde sehen wie Lepista nuda aus - oder ganz nahe Familie. Man kann ihn etw. mit Pilzen aus der Familie verwechseln - die sind oft auch gar nicht so leicht auseinander zu halten, oder eben mit dem Schleierling - Lila Bocksdickfuß - wenn man den mal gefunden hat - da sind Welten dazwischen. Hat diesen Velumsrest mit dem braunen Sporenpulver drauf. Das sehe ich auf deinen Bildern nicht. Außerdem ist der Stiel typisch schlank.

    Der Geruch muss nicht immer gleich sein, selbst hat man auch eine Tagesverfassung ... aber er ist eindeutig mit allem was die Natur zu bieten hat. Geruch ist immer ein sekundäres Merkmal . Man muss den Habitus erkennen.

    Bei deinen Exemplaren bin ich sicher - heißt nicht dass ich Recht haben muss.

    LGR

  • Moin,


    Mai als Notiz: Ich hatte gestern das selbe Problem: Gminder und auch Gerhardt gehen auf wichtige Merkmale bei vielen Pilzen gar nicht ein, wie zB den Geruch bei L. nuda

  • Hi Pilzmax

    Die Pilze die du oben zeigst sehen mir nach typischen Violetten Rötelritterlingen - Lepista nuda aus. Ich habe dieses Jahr auch schon ein Glas getrocknet. Der Geruch ist für mich irgendwie multivitaminsaft- oder mandarinenartig. Wenn du den Geruch nicht so gut wahrnimmst, hilft es oft auch die Lamellen ein bisschen in der Hand zu zerreiben und daran zu riechen. Wenn du auf den Geruch achtest, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass du L. nuda mit dem genannten Bocksdickfuss - Cortinarius camphoratus verwechselst, denn dieser stinkt m.M.n wirklich fürchterlich. Geruchstechnisch wäre da eine Verwechslung mit dem Lila Dickfuss - Cortinarius traganus vermutlich deutlich wahrscheinlicher, aber dort solltest du dann spätestens an der Fleischfarbe merken, dass etwas nicht stimmt.

    Das mit den verschiebbaren Lamellen ist unter anderem eigentlich schon ein gutes Merkmal um Rötelritterlinge zu erkennen. Mir fiel es aber am Anfang auch etwas schwer, zu verstehen, was mit den verschiebbaren Lamellen genau gemeint ist. Versuch doch nochmal mit dem Daumen mit etwas Druck die Lamellen zur Seite zu schieben. Sie sollten sich dann ein bisschen wie die Röhrenschicht bei Röhrlingen relativ gut vom Hutfleisch trennen lassen.

    Ich denke wenn du dir den beschriebenen Geruch einprägst, darauf achtest, dass keine Schleierreste zu sehen sind und die Fleischfarbe nochmal kontrollierst solltest du schon ziemlich sicher sein. Zudem ist es auch ein gutes Zeichen, wenn die Pilze, wie bei dir oben in so grosser Anzahl in Hexenringen wachsen. Falls du einen PSV in der Nähe hast, wäre es natürlich am besten, ihm die Pilze kurz vorzulegen und wenn sie dann als Violette Rötelritterlinge bestätigt wurden, dir nochmal alle Merkmale (vor allem auch den speziellen Geruch) einzuprägen.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo ibex, deine Ausführungen fand ich sehr hilfreich. Ich habe heute vermeintlich auch diese Rötelritterlinge gefunden, tue mich mit dem Bestimmen von Gerüchen immer etwas schwer. Wenn man mir etwas vorgibt, wonach der evtl. riecht, kann ich sagen ja oder nein, von alleine darauf zu kommen fällt mir schwer. Als du mandarinenartig geschrieben hast, hab ich gleich gedacht: ja, stimmt. Hätte ich von alleine aber nie so beschrieben. Danke dafür :)

    LG, Vanessa

  • Hallo, Hi Benjamin,

    Danke für Deine Hinweise. Zur Klarstellung: ich habe den Geruch schon deutlich wahrgenommen. Hab aber auch Beschreibungen wie "aufdringlich" oder "unangenehm" gelesen, was ich heute für mich nicht so nachvollziehen konnte. Aber diese Zuschreibungen sind ja auch irgendwie sehr subjektiv und vermutlich ist die Geruchsintensität auch abhängig von weiteren Faktoren wie Temperatur, Luftfeuchte, Alter der Pilze etc. "Besonders" war er schon für mich, der Geruch.

    Das mit den Lamellen hab ich schon so probiert, wie Du, Benjamin es hier beschreibst, eben wie bei den Röhrlingen, es ging aber hier nicht. Vielleicht auch eine Abhängigkeit vom Alter der Fruchtkörper? Aufgrund der Größe waren die, die ich in der Hand hatte, mE noch nicht alt.

    Grüße, Marcus

    Viele Grüße aus Mittelfranken, Marcus

    P.S. Meine Beiträge sind Meinungsäußerungen und Diskussionsbeiträge, keine Wahrheiten.