Fragen (und Antworten) für ein Pilzinterview - Brainstorming

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 1.457 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2022 um 01:03) ist von huehnchen69.

  • Hallo zusammen,

    es hat sich zufällig ergeben, dass ich am Montag zum Thema "Pilze" von einer Zeitung interviewt werde. Ich gehe davon aus, dass es ein Artikel für Pilzanfänger werden soll.

    Ich stell die Frage extra mal ganz offen ohne eine vorherige eigene Auflistung: Worauf würdet ihr dabei besonderen Wert legen?

    Danke vorab für Euren Input / Brainstorming!

    VG, Boris

  • Hallo Boris

    Was bei diesen vielen Interview ein wenig vergessen geht ist der Umgang / Respekt im Wald. Im Moment sehe ich soviele Neulinge die einfach quer durch den Wald ziehen und die kleinen Bäumchen platt drücken -> das ärgert mich. Das man Pilze nicht in Plastiksäcke sammelt, oder Neulinge sich zuerst an Braunkappen orientieren sollen ist Standard. Aber ich bin der Meinung als Pilzbegeisterten sollten wir auch den korrekten Umgang im Wald etwas transportieren.

    Du machst das schon 😉

    BG Andy

  • Vielleicht noch überlegen was man zu den Pilzgiften sagt, wenn man gefragt wird.

    Also wie detailliert man das erklärt, wissen doch die wenigsten vom Knolli-Gift dass das die Leber nicht verkraftet und immer wieder durchwandert und man nach 4-5 Tagen merkt dass da was ganz schlimm sein muss, und es dann vielleicht schon zu spät ist.

    Bitte berichtigen wenn ich hier Müll schreibe.

    Grüße

    Porli

  • Ein Tipp der m.E.n. gut ist, und auch davon abhält, planlos weit in den Wald rein zu laufen, sich zu verirren, etwas zu zerstören oder gar gefährlichen oder geschützten Tieren in den Weg zu kommen:

    Pilze wachsen an "Wasserfallen" wie Wegen und Gräben zu allererst und sehr gerne, was insbesondere für populäre und leicht erkennbare Speisepilze zutrifft.

    Weiterhin:

    - Frische und Verzehrtauglichkeit beurteilen

    - Hinweis auf einfache Massenpilze wie Reizker und Maronen und wann/wo sie zu finden und zu erkennen sind

    - Hinweis auf einfache Allerwelts-Zeigerpflanzen wie z.B. Heidelbeeren, Preiselbeeren, Springkraut, Brennnesseln

    - Hinweis, dass es nicht reicht, mal als Kind mitgewesen zu sein, um auch 30 Jahre später noch einen Steinpilz zu erkennen. Mir kamen schon stolze "Steinpilzfinder" mit halbvergammelten Birkenpilzen entgegen, während die Steinis am Weg schön stehen geblieben waren...

    - Mir persönlich ist schon öfter aufgefallen, dass einige Leute hier "Parasole" sammeln, aber keine Safranschirmlinge (er)kennen. Der Unterschied ist einfach erklärt und wichtig.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Man merkt es mir nicht an, aber arbeite nebenbei bei einer Zeitung - weil ich immer soviele Tipp-Fehler mache hier. 😅

    und was mich immer am meisten nervt ist die Bebilderung - da wird irgendein Stock-Bild von einer Agentur genommen - meist irgendwelche schwer identifizierbaren Pilze und keine passende Bildunterschrift.

    Vielleicht wäre es keine schlechte Idee gleich einige Bilder mitzubringen, Bestimmung inklusive. So einen Allerweltspilz - eine Marone, oder einen Steinpilz. Du kannst es ja gratis zur Verfügung stellen © Boris oder privat...

    Du wirst sicher nach Pilzsachverständigen gefragt und was man bei Vergiftungen tut.

    Ich würde mich nicht auf so Allerweltfragen einlassen, was giftig sein könnte. Alles mit Knolle, oder mit Lamellen oder - Röhren total ungiftig - das stimmt so nicht - Maronen können tolles Bauchweh verursachen.

    LG Rotschild

  • Hallo zusammen,


    ich möchte natürlich auch gerne das Ergebnis präsentieren. So ganz glücklich bin ich freilich nicht, zumal manche beiläufige Aussagen doch zu übergewichtet wurden und andere außen vor blieben. Z. B. war mir die Schlagzeile (Pilzautobahn) vorher nicht genannt worden. Aber grobe (fachliche) Schnitzer sind nicht drin - und Werbung für dieses tolle Forum habe ich offensichtlich auch gemacht 😉 - da könnt ihr Euch auf was vorbereiten 😉

    Auf dem Foto habe ich einen Fichtenreizker in der Hand - leider schlecht erkennbar.
    Ist halt gar nicht so leicht, die richtigen Botschaften in der gewünschten Dosis zu vermitteln 😉

    VG Boris


  • Hallo Boris

    Besten Dank, dass du den Artikel hier präsentierst und uns daran teilhaben lässt. Ich finde er ist wirklich gelungen und du hast das gut gemacht. :thumbup:

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hi,


    Danke fürs Teilen!
    N bisschen schlucken muss ich, weil „Weisser Pilz mit weißen Lamellen“ den grünen Knolli ausschließt. Da hätte im Artikel gut noch stehen können, dass das zwar ne gute Regel ist, aber nicht hinreichend um die giftigsten auszuschließen. Die Gattung Cortinarius fällt da ja auch raus…

    Ich bin sicher, dass nicht jeder Leser versteht, dass das im Artikel stehende nicht ausreicht um die schlimmsten Fehlgriffe zu vermeiden.

    Viele Grüße

    Bernhard

  • Auch von mir recht herzlich dank....

    Vielleicht schaffe ich es auch nochmals in die Zeitung.🫣

    BG Andy

  • Hallo Andy

    Vielleicht schaffe ich es auch nochmals in die Zeitung.🫣

    Das wäre toll, ich hoffe du würdest uns dann auch daran teilhaben lassen.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo Boris,

    ist doch super gelaufen, gut gemacht.

    Und wegen der Überschrift "Autobahn". Bei den Reportern gilt das "gesprochene Wort", das sie gerne als "noch nie ausgesprochenes" darstellen, also einfach auch verkaufsoptimierte Schlagzeilen.

    Deswegen müssen Politiker immer um den heißen Brei herum reden, statt Tacheles zu reden.

    Ich hatte mal ein ähnliches Interview das allerdings nichts mit Pilzen zu tun hatte, wo ich aus der Schnauze raus frei was bezeichnet hatte.

    Grüße

    Porli

  • Hallo Boris,

    deine Frage ist vor zwei Wochen irgendwie an mir vorbeigegangen.

    Gut, dass ich das Ergebnis jetzt mitbekommen habe :)

    Mir gefällt der Artikel total gut.

    Das hier:

    zumal manche beiläufige Aussagen doch zu übergewichtet wurden und andere außen vor blieben. [...] Ist halt gar nicht so leicht, die richtigen Botschaften in der gewünschten Dosis zu vermitteln 😉

    kann ich trotzdem sehr gut nachvollziehen.

    Dieses Jahr hatte ich so viel Medienkontakt wie nie zuvor, und bei jedem Bericht hat mich die Schwerpunktsetzung überrascht.

    Einmal sah ich mich genötigt, eine Richtigstellung anzufordern (die dann in einem weiteren Artikel auch kam), und einmal hatte die Journalistin mir zwar vorab ihre Pilzaufnahmen samt Zuordnungen zur Korrektur zugemailt, dann aber trotzdem einen Fehler in eine Bildunterschrift reingebastelt. Die Ursache konnte ich dann sogar noch nachvollziehen: Bei ihrer Zuordnung hatte ich das "giftig" für den Goldröhrling durch "essbar" ersetzt und noch in Klammern hinzugefügt, dass es keine tödlich giftigen Röhrlinge gibt, sondern höchstens Magen-Darm-giftige und/oder bittere. Sie hat draus gebastelt, dass der Goldröhrling jung essbar sei, aber alt manchmal bitter oder Magen-Darm-giftig sei.

    Bei einem Artikel wurde wohl eines der berüchtigten falschen Bilder aus dem Archiv gezogen, aber ein Leser hatte das wohl erkannt und in einem Leserbrief/Feedback um Korrektur gebeten. Als ich den Artikel sah, war der Fehler bereits behoben.

    Beste Grüße

    Sabine