Seltener Boletus mit roten Röhren

Es gibt 27 Antworten in diesem Thema, welches 3.312 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (30. Oktober 2022 um 00:11) ist von Naej.

  • Interessant, so viele Kommentare! Besten Dank an alle. Ich muss aber insistieren:

    Flocki / erythropus: Für mich ist es definitiv keiner. Habe in der Fundregion schon hunderte gefunden und gegessen. Dieser Pilz hier hat absolut keine Flocken (und auch kein Netz), die rote Farbe ist ganz anders (intensiv Karminrot), und das mit dem Blauen auch ganz anders (wobei ich weiss, dass ausnahmsweise dieses Merkmal schon weniger zuverlässig sein kann).

    Rubroboletus: Sieht schon viel ähnlicher zu meinem Pilz aus. Bei dieser fehlt aber die rötliche Hutfärbung vollständig. Fundort passt nicht, wobei das auch könnte mal anders sein.

    Satanas: definitiv nicht, sorry. Ganz andere Hutfarbe, kein Netz, kein Kalk.

    Fazit: bleibt für mich ein grosses Fragezeichen - aber ein wunderschöner, einmaliger Fund!

    Bessere Bilder (die Einschnitte am Hutrand und am Stiel hatte ich kurz vor der Bildaufnahme gemacht):

    • Offizieller Beitrag

    Hi.

    Und ich kann da immer noch nichts anderes erkennen, als einen neoboletus erythropus. :wink:

    Was stimmt denn nicht am Fundort? Was ist falsch mit den Farben oder den Verfärbungen? Das liegt doch alles im normalen Variationsspektrum von Flockis. Bei deinem Fund blaut sogar die Huthaut, was zB schon mal sämtliche Rubroboleten ausschließt. Das können die in der Regel nicht. Suillellus kann man ausschließen wegen dem superkräftigen weißen Mycelfilz an der Basis und dem komplett makellosen, nirgendwo weinrot durchfärbten Fleisch. Imperator... Nö, die drei Arten sehen doch komplett anders aus.
    Neoboletus bleibt als Einziges übrig, und da das weder ein xanthopus noch ein junquilleus / pseudosulphureus sein kann, kommt man am ende doch immer beim allseits beliebten Flocki - Chamäleon raus.

    Übrigens: In einigen Gebieten sind mir gerade in diesem Jahr erstaunlich viele besonders dunkle Fruchtkörper begegnet. Also so wie deiner, mit extrem dunkel rotem Stiel und Poren + dunkelnbrauner Huthaut.


    Lg; pablo.

  • Danke Beorn für die klare Beurteilung. Obwohl ich noch nie vorher einen solchen Exemplar gesehen habe, muss ich sie akzeptieren, da nichts anderes in Frage kommt. Also wirklich ein Super-Chamäleon! Vielleicht liegt diese für mich absolut einmalige Variation des Flockis am ganz besonderen Wetterverhalten dieses Jahres in der Fundregion: 3 Sommermonate mit extremer Trockenheit, bis Mitte September absolut keine Pilze. Und dann nach einigen starken Gewittern plötzlich überall eine Pilzexplosion!

    Lg, Naej