Es gibt 21 Antworten in diesem Thema, welches 2.022 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. November 2022 um 01:11) ist von StephanW.

  • Liebes Forum


    Diese Cortinarie habe ich heute im Fichtenwaldbestand gefunden. Ich denke es handelt sich um einen Raukopf.


    Geruch: muffig unangenehm

    Hut: schuppig, in der Mitte gebuckelt

    Stiel: gebogen, längs- und zähfaserig, teils hohl (nur leicht verdickt an der Basis)

    Lammellen: mit sichtbarer rostbrauner Sporenfarbe, ausgebuchtet angewachsen mit Zwischenlammellen

    Da im reinen Fichtenhabitat gefunden: könnte es sich um den Schieferraukopf handeln?


    Kann aufgrund der Aufnahmen und Angaben eine Begutachtung abgegeben werden?

    Vielen Dank und beste Grüsse

    Corinne



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    Hinweis: Mit meinen Beiträgen und Kommentaren kann ich keine Tipps/Empfehlungen zum Verzehr abgeben. Zur Pilzbestimmung für

    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne,

    bist du sicher dass das wirklich Schuppen auf dem Hut sind und nicht nur Schmutz? Dann wären wir eher in der Sektion der Schleimköpfe statt in der der Rauköpfe. Ich wüsste jedenfalls auf Anhieb keinen Raukopf mit diesen Farben. Putze doch mal die Hutoberfläche mit einem feuchten Tuch, ob sich da was löst und ob die Hutoberfläche vielleicht schmierig wird.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Lieber Stephan

    Danke für den Rat. In der Tat scheint die Hutoberfläche nach dem Putzen mit dem feuchten Tuch leicht schmierig an. Lösen tut sich hingegen nichts. Es war sehr trocken, da es seit einigen Tagen nicht regnete und die FK waren sehr trocken.

    Lieber Gruss

    Corinne


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  • Hallo Corinne,

    sehr interessant, da bleiben wirklich Schuppen auf dem Hut zurück. Hast du einen wissenschaftlichen Namen für den Schieferraukopf? Dann könnte ich ein bisschen in der Literatur forschen.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Peter,

    die Färbung der angefragten Pilze kommt in der Tat für Cortinarius emunctus gut hin, aber Cortinarius emunctus wäre gänzlich von einer recht dicken Schleimschicht überzogen. Dieses Detail hat Corinne nicht genannt.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Corinne,

    sehr interessant, da bleiben wirklich Schuppen auf dem Hut zurück. Hast du einen wissenschaftlichen Namen für den Schieferraukopf? Dann könnte ich ein bisschen in der Literatur forschen.

    FG

    StephanW

    Hallo Stephan


    Ich habe nur den lat. Name, es wäre der CORTINARIUS VALGUS.. er war definitiv nicht von einer dicken Schleimschicht überzogen, danke dir Peter für dein Tipp, liebe Grüsse Corinne

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  • Lieber Stephan


    Viel an Lektüre zum Cortinarius Valgus (zumindest in einer mir geläufigen Sprache) habe ich bis jetzt nicht gefunden. Liebe Grüsse


    cortinarius_valgus.pdf

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  • Servus Stephan,

    Hallo Peter,

    die Färbung der angefragten Pilze kommt in der Tat für Cortinarius emunctus gut hin, aber Cortinarius emunctus wäre gänzlich von einer recht dicken Schleimschicht überzogen. Dieses Detail hat Corinne nicht genannt.

    FG

    StephanW

    indirekt erwähnt hat er es, etwas weiter unten,

    Es war sehr trocken, da es seit einigen Tagen nicht regnete und die FK waren sehr trocken.

    Der letzte Beitrag von Corinne hat mE wenig mit der Bestimmung seines Fundes zu tun. Für C. valgus interessiert es sich, dazu kann ich nix beisteuern.

    lgpeter

  • Hallo Corinne,

    Ich werfe mal Cortinarius infractus in den Ring. Ich kenne diesen im Laubwald, aber auch im Nadelwald soll er vorkommen.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Liebe Veronika

    Danke dir vielmals für deinen Input. Einzig der schleimige Hut konnte ich nicht feststellen bei den FK meiner Funde.

    Liebe Grüsse

    Corinne

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  • Wen meinst du mit "er"?

    Lieber Stephan

    ich glaube er hat dich gemeint, da du noch nach dem wissenschaftlichem Namen des Schieferrauhopfes, Cortinarius Valgus, angefragt hattest:

    Hallo Corinne,

    sehr interessant, da bleiben wirklich Schuppen auf dem Hut zurück. Hast du einen wissenschaftlichen Namen für den Schieferraukopf? Dann könnte ich ein bisschen in der Literatur forschen.

    FG

    StephanW

    Liebe Grüsse Corinne

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    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    Bei diesem Dingens hier würde ich erwarten, daß der ganz schön bitter schmeckt (Kauprobe).

    Vom Aussehen her passt das jedenfalls gut zu den 1001 verschiedenen Erscheinungsformen vom Bitteren Schleimkopf (Cortinarius infractus agg.).


    Lg; Pablo.

  • Wen meinst du mit "er"?

    den Fragesteller Corinne, bezogen darauf,

    Zitat von Corinne

    Es war sehr trocken, da es seit einigen Tagen nicht regnete und die FK waren sehr trocken.

    Also, mE war der Pilz einmal schleimig, die Trockenheit hat ihn dieses Merkmal gekostet - man sieht ja noch Nadel auf den Hut kleben.

    lgpeter

  • Servus Pablo,

    sollte Corinne den Fund im Kühlschrank aufbewahren könnte es mit einer Geschmacksprobe noch klappen, :)

    Oder du angelst dir diesen Fisch, mikroskopierst in rauf und runter und stellst die Gräten Aufnahmen hier ein, :wink:

    lgpeter

  • Servus Igpeter


    Ich hätte mich bei diesem Fund nicht getraut, eine Geschmacksprobe zu entnehmen und ich habe leider auch keine „Konservierungsmassnahmen“ unternommen und die mittlerweile total vertrockneten Reste entsorgen müssen.😌


    Liebe Grüsse

    Corinne

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  • Hallo zusammen,

    bei Cortinarius infractus muss man zum Glück keine Geschmacksprobe machen. Der Pilz hat eine sehr charakteristische Reaktion mit 20%-KOH am Hutrand: er wird nach ein paar Sekunden stahlblau bis blaugrün, nach ca. 15 Sekunden geht das wieder weg und wandelt sich in ein gelbliches Grau. Man muss also schnell und sehr genau hinschauen.

    Wenn es sich hier tatsächlich um einen Schleimkopf handeln sollte, ist C. infractus eine sehr gute Idee.

    Zur Idee mit Cortinarius valgus wollte ich noch anmerken, dass der Pilz auf Deutsch nicht Schieferraukopf, sondern Schiefer Raukopf heißt, und ein brauner, kein schiefergrauer Pilz ist.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Zusammen


    Danke allen für eure Begutachtungen und Tipps.

    Hatte diesmal am FK kein KOH 20% angewendet, da ich von einem Raukopf ausging.
    Kann nur hoffen, in besagtem Habitat nochmals einen FK zu finden, wäre jetzt wirklich spannend gewesen.

    Beste Grüsse

    Corinne

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    • Offizieller Beitrag

    Ahoi!

    Eiine mikroskopische Untersuchung würde hier nicht viel bringen. Bei Schleierlingen ist eine detaillierte makroskopische Untersuchung das Wesentliche zur Bestimmung. Stellenweise benötigt man schon auch Sporen, manchmal Huthaut und/oder Zystiden, aber das hilft nur dann, wenn man die makroskopischen Eigenschaften bereits festgestellt hat - das geht allerdings ausschließlich bei frischen fruchtkörpern.
    Anders ausgedrückt: Ich bin nicht in der Lage, Schleierlinge mikroskopisch "nachzubestimmen". :wink:

    Hier mal ein Bildchen von Cortinarius infractus agg., wo man die von Stephan angesprochene KOH - Reaktion auf der Huthaut erkennen kann:


    LG; Pablo.

  • Lieber Pablo


    Danke auch dir für diesen hilfreichen Input mit der Aufnahme und der KOH Reaktion.


    Wäre es denkbar dass der Cortinarius infractus auch im reinen Fichtenbestand vorkommen könnte, er scheint ja generell selten zu sein.


    Beste Grüsse

    Corinne

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    Speisezwecke den Pilzsachverständigen vor Ort konsultieren. Vielen Dank.

  • Hallo Corinne,

    Cortinarius infractus s. l. ist in unserer Gegend das häufigste Phlegmacium. Der Pilz ist sehr vielgestaltig, daher unterscheiden diverse Autoren innerhalb des Aggregates bis zu 12 Arten. Erhard LUDWIG listet in seinem Pilzkompendium Band 4 auch ca. 7 Arten, die in dieses Aggregat gehören. Da ist wahrscheinlich auch eine Nadelwald-Version dabei.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.