Könnten das Stinkrüblinge sein? => Nein: Gesellige Glöckchennabelinge!

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 663 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (13. November 2022 um 21:28) ist von Gelbfieber.

  • Hallo zusammen!

    Gestern stieß ich in Wald (Schwerpunkt Fichte, aber eingestreut Laubbäume, u.a. Eiche) auf eine größere Ansammlung kleiner, gestreifte Pilzen, die aus liegendem Nadelholz sprossen.

    Der Boden besteht an der Stelle aus Sandstein mit dünn Sand darüber und wenig Nadeln/Laub/Mull.

    Das Äußere ist meiner Meinung nach recht auffällig (gstreifter Hut, anastomosierenden, aderartige Lamellen), dass ich hoffe eine Bestimmung ist möglich.

    Ich hätte nach meiner Recherche die Pilzchen als Gymnopus/Marasmius foetidus eingeordnet, habe allerdings keine Gerunchsprobe vorgenommen.

    Die Winzliche hätte ich ja womöglich eingeschnauft. ;)

    Lamellen herablaufend

    Sporenpulver weiß

    Sporen glatt, zylindrisch, hyalin, inamyloid; Größe 4,5 - 6 x 3 - 3,5 (Pilzchen A), bzw 5,3 - 8 x 3 - 3,8 (Pilzchen B)

    Fleisch gelb

    Stiel frisch rotbraun, trocken schwärzlich

    Könnte die Zuordnung stimmen?

    So ganz glücklich bin ich mit der Zuordnung nicht: Die Lamellen sollten nicht so herablaufen, die Sporen etwas größer sein.

    Weiß jemand mehr zu den kleinen Pilzen?

    LG, Martin


    Bilder:

    Bild A1

    Bild A2

    Bild A3

    Bild A4

    Bild A5


    Hinter diesem zweiten Fund (gleicher Tag, gleicher Wald, nicht weit entfernt) würde ich die gleiche oder eine eng verwandte Spezies vermuten:

    Bild B1

    Bild B2

    Bild B3

  • Hallo Martin

    Für mich sieht das nach Geselligen Glöckchennabelingen - Xeromphalina campanella (https://www.123pilzsuche-2.de/daten/details/…hennabeling.htm) aus.

    LG

    Benjamin

    Mit meinen Beiträgen gebe ich lediglich meine persönliche Einschätzung/Meinung ab. Sie sind nur als Vorschläge zu werten und es gibt damit insbesondere keine Verzehrsfreigaben meinerseits. Eine sichere Bestimmung sowie Verzehrsfreigabe kann nur der Pilzkontrolleur bzw. Pilzsachverständige vor Ort geben.

  • Hallo!

    ibex : Hallo Benjamin, das ist eine sehr heiße Spur! Die Mycenoiden hatte ich gar nicht auf dem Schirm.

    Makroskopisch passt dein Vorschlag mit X. campanella bestens!

    Fundort/Substrat Nadelholz passt.

    Sporengröße ist ok. Tropfenförmig würde ich sie im Allgemeinen zwar nicht nennen, aber es sind sicher auch viele tropfenförmige darunter, wenn ich meine Aufnahmen Revue passieren lasse.

    Keulenförmige Cheilozystiden sind wie beschrieben vorhanden.

    Cheilozystiden in Kongorot angefärbt

    Alleine verzweigte Cheilozystiden habe ich nicht beobachtet - ist aber wohl kein Muss.


    Gelbfieber : Ein Sporen-Ornament habe ich nicht beobachtet.

    Ich habe dem Sporenabwurf Lugol zugesetzt, ohne dass die Sporenwand irgendwie dekoriert wurde.

    (BWB habe ich nicht verwendet.)

    Die Sporen von Xeromphalina campanella seien "weakly to moderately amyloid", lese ich.

    In Lugol kann ich das in diesem Fall nicht erkennen - mache ich da etwas falsch?

    Da ich von den Flechten komme - verwende ich bisher immer Lugol als Jod-Lösung.

    Die Sporen in Bild A5 oben wurden in Lugol fotografiert; die Sporen in B3 in Wasser - ich hatte die Beschriftung oben leider vergessen.

    Ist bei Pilzen Melzer/Baral Pflicht oder ist Lugol gleichwertig, wie ich bisher dachte?

    Ich würde bei farblosen, stark amyloiden Sporen eine Blau-/Lilafärbung erwarten.

    LG, Martin

  • Hallo und guten Abend Martin,

    raten würde ich dir zuerst grundsätzlich in Wasser zu mikroskopieren, messen und zu knipsen!

    Jetzt bin ich auch schon bei der Darstellung, in diesem Fall der Sporen. Auf beiden Mikrobildern sehe ich jede Menge Sporen aber lediglich nur 3 rel. scharf im optischen Schnitt abgebildete Sporen, die man vermessen und beurteilen kann. Alle anderen sind aus meiner Sicht weder zu vermessen, noch um die Sporenoberfläche zu beurteilen.

    Harter Tobak, gell ?

    Find doch mal selbst heraus welche 3 Sporen ich meine – das schult das Auge. Werde dir auch später mitteilen, wie man eine rel. scharf fokussierte (geknipste) Spore „erkennt“.

    Ach ja, ob du Melzers oder Baralsche Lösung nimmst, ist m. E. egal.

    Eine gute Zeit

    Gelbfieber & Co

  • KaMaMa 15. November 2022 um 19:19

    Hat den Titel des Themas von „Könnten das Stinkrübling sein? (Gymnopus/Marasmius foetidus)“ zu „Könnten das Stinkrüblinge sein? => Nein: Gesellige Glöckchennabelinge!“ geändert.