Herbstrunde

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 890 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. November 2022 um 19:07) ist von Beorn.

  • Hallo zusammen

    So langsam geht's es ja doch Richtung Winter, zumindest ist es langsam so frisch dass die Austernpilze langsam sprießen.

    Ausserdem schießen die Erdsterne aus dem Boden, die finde ich richtig hübsch.

    Eine Stinkmorchel ist mir auch aufgefallen, leider ist sie scheinbar nicht ganz so geschlüpft wie sie es geplant hatte.

    Der nächste Fruchtkörper hat die besten Zeiten schon hinter sich aber ich denke man kann noch gut erkennen dass es hier um eine schwarze Erdzunge handeln müsste.

    Ein paar Semmelstoppel gab es auch noch...

    Die Trompetenpfifferlinge hatten auch nochmal nachgeschoben.

    Bei einer kleinen Lichtung sind mir unter Buchen ein paar schöne Exemplare der flattrigen Koralle aufgefallen. (Auf Koh hat sie sich nicht verfärbt)

    Die Nebelkappen sind auch nach wie vor noch gut vertreten und ich staune immer noch zum gross sie dieses Jahr durchgehend sind.

    Die grünblättrigen Schwefelköpfe kommen auch nochmal.

    Sogar ein Herbstrotfuss hat sich nochmal rausgetraut

    Und der dickblättrige Schwärztäubling macht seinem Namen alle Ehre.

    Den wolligestiefelten Schirmling sehe ich dieses Jahr wahrscheinlich auch zum letzten Mal

    Alles in allem war es echt nochmal richtig schön,ich hoffe dass der Schnee noch ein wenig auf sich warten lässt und ich noch ein paar Runden drehen kann

    lg Kathrin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kathrin!

    Wunderschöne Spätsaison - Funde! :thumbup:

    Bei der "Erdzunge" würde ich eher eine stark verwitterte Holzkeule (Xylaria spec.) vermuten. Die echten Erdzungen (Geoglossum s.l.) verwittern anders und zerfallen meistens, bevor sie so verschrumpeln können.
    Korallen mit dem gezeigten Aussehen im Laubwald entpuppen sich meistens als Ramaria stricta agg. (Steife Koralle), wenn man da rein linst. In dem Fall wären Fundort und Aussehen sehr typisch für eine Steife Koralle.


    LG; Pablo.

  • Hallo Pablo,

    stimmt,es könnte auch eine Xylaria polymorpha sein,an die hab ich gar nicht gedacht.

    Bei der Koralle hat mich die fehlende Braunfärbung auf KOH von der Steifen zur Flattrigen Koralle gebracht eben weil sie sich nicht verfärbt hat.

    Gibts mikroskopische Merkmale wodurch die beiden sich unterscheiden?

    lg Kathrin

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Kathrin!


    So aus dem Kopf müsste Ramaria flaccida stachelige Sporen haben, Ramaria stricta (agg.) dagegen warzige. Idealerweise müsste man das aber nochmal im Ramaria - Buch von Josef Christan nachschlagen. Makroskopisch ist die Reaktion auf KOH mutmaßlich kaum verlässlich (zumindest auf dieser Baustelle), vor allem wenn man höhere Konzentrationen als 5% verwendet. Aber Ramaria stricta bräunt oft recht stark nach Berührung, wenn auch irgendwie nicht immer.

    Ramaria flaccida ist eine auf Fichtennadelstreu angewiesene Art, wogegen Ramaria stricta so ziemlich jedes Substrat verwerten kann (stark morsches Holz sowie Detritus von Laub- und Nadelbäumen). Ramaria flaccida müsste zudem makroskopisch eine recht einheitlich ockerfarbige Art sein, während R. stricta mehr Gelbtöne bildet, vor allem an den Astenden jüngerer Fruchtkörper. Auch im Wuchs sind die beiden leicht verschieden, aber Übergänge gibt's da schon.


    Lg; Pablo.