Hallo Pilzfreunde!
Beim letzten Waldgang fand ich eine kleine Dreiergruppe weißer Lamellepilze, die mich v.a. wegen ihrer Unförmigkeit rätseln lassen.
In den Tagen zuvor hate es bereits Nachtfrost bei uns, vielleicht geht der seltsame Wuchs auf Frosteinfluss zurück.
Nach eingenender Recherche lande ich bei Nebelkappen, bin mir aber halt nicht sicher.
Die Pilze standen in einem Waldabschnitt mit Eichen und Rotbuchen.
Es handelt sich um weißlich/cremefabene Exemplare und um Weißsporer.
Die Hüte und Stiele sind unförmig gewachsen und etwas angefressen (Frostschaden?).
Die Pilze gilben an einigen Stellen.
Bild 1 Waldboden mit Pilzgruppe in herbstlichem Falllaub
Ihren Duft hätte ich als süßlich (Bienenwach/Honig) beschieben.
Der größte, trocken-samtige Hut misst nur etwa 5 cm Durchmesser.
Der Hut ist flach, die Hutränder aber etwas eingerollt.
Die weißen Lamellen und Lameletten stehen nicht sehr dicht, haben unregelmäßige Schneiden ohne Cheilozystiden (dafür mit Basidien).
Der Lamellenansatz weist einen Graben auf, die Lamellen laufen mit Zahn am Stiel herunter.
(Bei Nebelkappen sollten die Lamellen doch richtig herablaufen?)
Die Lamellen lassen sich durch seitlichen Druck leicht und vollständig vom Hut lösen.
Bild 1
Bild 3 Anastomosen
Bild 3a Lamellenkante ohne Cheilozystiden
Weißes Myzel an der Stielbasis ist mit der Streu verwachsen.
Bild 4 Myzel
Im Schnitt sind keine Verfärbungen erkennbar.
Das Hutfleisch ist weiß und in der Hutmitte um 1 cm dick.
Das Stielfleisch ist fasrig.
Die Sporen sind in meinen Augen am ehesten mandelförmig, mit einem großen Tropfen.
Ich messe 5,5-7,0 x 2,8-3,2 µm².
Die Sporen sind nicht amyloid aber cyanophil.
Im Lamellentrama finde ich Schnallen.
Bild 5 Abgeworfenen Sporen
In der Gesamtheit der Merkmale könnte C. nebularis also vielleicht stimmen, oder?
Was meint ihr dazu?
LG, Martin