Welchen Rindenpilz habe ich hier aufgenommen?

Es gibt 11 Antworten in diesem Thema, welches 1.107 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (15. Januar 2023 um 10:00) ist von Beorn.

  • Hallo!

    Der folgend gezeigte Rindenpilz aus Fund bei der Gartenarbeit hat mich wegen der mehreren anscheinend sehr ähnlichen Arten bei der Bestimmung sehr verwirrt.

    Aufnahme: das Aufnahmefeld ist ca. 8 mm breit, Stack aus 28 Aufnahmen

    Standort: Lüneburger Heide

    Wuchsort: abgestorbenes Ästchen einer ca. 35 Jahre alten Rotbuche

    Geruch: konnte ich nicht feststellen

    Von diesem Pilz konnte ich auch noch etwas größere Exemplare feststellen, aber eine durchgehende Pilzfläche war an keiner Stelle vorhanden. Der Ast ist wohl noch nicht lange genug besiedelt worden.

    45016579ch.jpg

    Meine dürftigen Bestimmungsversuche sind bisher bei bzw. in der Nähe der folgenden Arten gelandet:

    - Cylindrobasidium laeve

    - Scytinostroma hemidichophyticum

    - Stereum rameale

    - Kretzschmaria deusta

    Vielleicht könnt Ihr mir ja etwas weiter helfen.

    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,

    Hans-Jürgen

  • Hallo

    Ich bin mir nicht sicher ob das ein Rindenpilz überhaupt ist. Ich auf jeden Fall würde hier auch noch etwas aus der Myxomyceten in Betrachtung ziehen.

    Diese ausgefransten Ränder kenne ich auch bei ausgebleichten -> Hexenbutter (Fuligo septica).

    BG Andy

  • Hallo,

    stimmt, jetzt, da Andy das schreibt: das Ding scheint auf den Lebermoosen aufzusitzen, das wäre etwas ungewöhnlich für die meisten Rindenpilze.

    LG, Martin

  • Hallo, und danke für Eure Antworten.

    andy: zu Fuligo septica fällt mir auf, dass die feinen Hyphen-artigen Strukturen zwar vorhanden wären, die an anderen Orten berichtete gelbe Färbung aber an keiner Stelle des Bewuchses auftritt, selbst bei dem Neubewuchs nicht.

    Martin: meintest Du mit Lebermoosen den feinen grünen Bewuchs des Ästchens? Für mich sah das eigentlich wie direkter Bewuchs auf der Rinde aus. Da werde ich einmal versuchen die kleinen grünen Gewächse (deutlich < 0,1mm) noch etwas höher aufzulösen, aber meine Ausrüstung ist bereits mit dieser Aufnahme schon fast am Limit. Ich muss da was ausprobieren.

    Jetzt wo ich etwas genauer hinschaue finde ich dieses Wachtum auch an anderen Stellen. Wäre sicher interessant herauszubekommen was das ist. Vielleicht bekomme ich (bei besserem Wetter) auch andere bessere Exemplare wenn ich länger suche.

    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,

    Hans-Jürgen

  • Hallo zusammen,

    jetzt misch ich mich mit meiner wenigen Ahnung doch noch ein. :wink:

    Fuligo sieht anders aus, in der Mitte höher und anders strukturiert.

    Ich finde die Idee mit Cylindrobasidium laeve nicht so ganz schlecht.

    Wo ist denn eigentlich Pablo?

    LG Christine

  • Hallo zusammen,

    jetzt misch ich mich mit meiner wenigen Ahnung doch noch ein. :wink:

    Fuligo sieht anders aus, in der Mitte höher und anders strukturiert....

    Ich finde die Idee mit Cylindrobasidium laeve nicht so ganz schlecht....

    Hallo, Christine,

    danke für Deinen Beitrag!

    Das Foto von Deinem C. laeve zeigt ein gleiches Erscheinungsbild wie meine Pilzchen im Kleinformat.

    Hast Du noch Aufnahmen aus geringerer Entfernung?

    Die feinen Hyphen-artigen Strukturen an den Rändern scheinen mir sehr ähnlich zu sein.

    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,

    Hans-Jürgen

  • Auch wie die Oberfläche aufreißt, sieht ähnlich aus.

    Und nein, bessere Bilder hab´ ich nicht. Sonst hätte ich sie Dir doch gezeigt!

    LG Christine

    Danke, Christine!

    Du hast recht, besonders mit dem Bild!

    Ich glaube, wir sind da schon recht nah an der richtigen Spezies.

    Wenn es da nur nicht so viele ähnliche gäbe, die dann auch noch jeder einer anderen Familie zugeordnet sind... :)

    Viele Grüße aus der Lüneburger Heide,

    Hans-Jürgen

    • Offizieller Beitrag

    Salve!


    Cylinrobasidium laeve ist freilich schon naheliegend, eben weil die Art auch überaus häufig ist und überall vorkommen kann.
    Eine Bestimmung ist das aber nicht, weil es durchaus noch eine ganze Reihe weitere Rindenpilze mit diesem aussehen gibt. Ohne eini paar mikroskopische Eckdaten ist man bei solchen Krusten leider generell chancenlos bei der Bestimmung.


    Lg; Pablo.

  • Hallo, ich habe zufällig in H. Jahns Buch "Pilze an Bäumen" geblättert und da ist mir ein ähnlich aussehender Pilz aufgefallen - Kiefern-Peniphora (Peniphora pini). Jahn schreibt: "Der Pilz bildet kleine rundliche oder unregelmäßige Flecken von etwa 1-1,5 cm Durchmesser, jung mit weißlichem oder blasse, faserigem Rand und graurötlich-violetter Hymenial-Farbe. Die Fruchtkörper können teilweise zusammenfließen, zuletzt lösen sie sich am Rande ab und können dunkler gefärbt sein. Der Pilz wurde früher auch zu Stereum gestellt".

    Vielleicht hilft ein Bild im Netz weiter.

    Ergänzung : Das Bild im Buch sieht dem Foto hier ähnlich, scheint noch ein sehr junger Pilz zu sein.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Morgen!

    Teils, teils; aber die Wahrscheinlichkeit, an einem Laubholzast Fruchtkörper von Peniophora pini zu finden, dürfte schon asymptotisch null sein. :wink:
    Auch wenn die fruchtkörper dieser Art (unter vielen anderen) makroskopisch ähnlich sehen können.


    LG; Pablo.