Flechte am Waldboden

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 578 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Januar 2023 um 10:35) ist von Rosemarie.

  • Hallo Rosemarie,

    eigentlich sollte ich mich hier vornehm zurückhalten, da beim mir hier nur sehr, sehr wenige Peltigeren wachsen.

    Da ich aber weiß, dass sonst nur wenig Antworten kommen, will ich es gerne mit meinen bescheidenen Mitteln versuchen.

    Also, ich sehe ebenfalls eine Peltigera (Schild- und Hundsflechten), so viel ist meiner Meinung nach sicher!

    Die graue Flechte ist am Rand der Oberseite stark filzig, zur Mitte hin ev. weniger filzig.

    Apothecien sind nicht vorhanden, obwohl die Flechte schon eine gewisse Größe erreicht hat.

    Ferner kann ich keine Sorale oder Isidien erkennen.

    Der Thallus hat aufsteigende, zumindest nach oben gebogene Thallusränder, wodurch die dichtstehenden Rhizinien auf der Unterseite an vielen Stellen sehr gut sichtbar sind.

    Sie stehen bis an den unmittelbaren Lappenrand; alle sichtbaren Rhizinien sind schneeweiß, lang und dünn, wirken (bei der Auflösung der Fotos) unverzweigt.

    Die Unterseite selbst ist leider nirgends zu erkennen, aber von der Struktur der Oberseite möchte ich vermuten, dass auf der Unterseite Adern vorhanden sind.

    Da ich vermute, dass es keine weißen Rhizinien auf dunklen Adern gibt, vermute ich eine am Rand weiße Unterseite (?) - das ist geraten!

    Mit dem Wissen kommen immer noch etliche (6) Flechtenarten in die engere Auswahl!

    Weiter kommt man nicht ernsthaft.

    Im Vergleich zum Moos kommen mir die Läppchen eher schmal vor; die Oberseite dicht filzig, Vorkommen ev. an trocken-warmer, kalkhaltiger Standort? Dann vielleicht P. rufescens - kenne ich aber nicht aus eigener Anschauung.

    Ich würde aber auch wie Emil die beiden Hundsflechten P. praetextata und P. canina für möglich halten, wobei ich bei beiden stärker zerfaserte Rhizinien erwarten würde.

    Auf jeden Fall ist das ein hübsches Exemplar!

    Beim nächsten Mal bitte einen Lappen möglichst weit bis zur Thallusmitte ganz vorsichtig vom Untergrund lösen (soll ja nicht zerreißen) und die Unterseite foto-dokumentieren.

    Die Farbe der Unterseite und der Adern bis zur Mitte der Flechte hin sind bei Peltigera bestimmungsrelevant.

    Ebenso ist die Feinstruktur der Rhizinen auch sehr wichtig - hier würde dann eine etwas stärkere Vergrößerung helfen.

    Vielleicht meldet sich noch jemand, der mehr von den Peltigeren versteht und viele Arten aus eigener Anschauung her kennt! Z.B. René T.

    Ich bin auf jedenfalls auch die Auflösung gespannt - falls es bei den spärlichen Indizien eine geben kann...

    LG, Martin

  • Guten Abend zusammen,

    da muss ich leider passen, ohne Aufnahmen der Unterseite kann ich sind meine Möglichkeiten der Ferndiagnose bis auf wenige Arten eingeschränkt.

    Aber Peltigera ist schon mal richtig 😉

    LG René