Trichterlinge sind allgegenwärtig :wink:

Es gibt 8 Antworten in diesem Thema, welches 6.488 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. Juni 2014 um 08:23) ist von lactarius.

  • Hallo Pilzfreunde,

    war heute mal wieder meine Runde drehen und dabei ist mir dieser Pilz aufgefallen :cool:

    Glaube, das es sich entweder um den Ockerbraunen Trichterling (Clitocybe gibba) oder Schuppigen Trichterling (Clitocybe squamulosa) handeln könnte.

    Straßenrand, grasig,
    Hut trichterförmig
    Huthaut nicht gerieft
    Lamellen leicht gilbend, weit herablaufend,
    Stiel kräftig, innen ein Hohlraum
    Geruch aromatisch, leicht würzig,
    Aussehen siehe Fotos; es handelt sich immer um denselben Pilz :)

    Staßenrand, im Gras:

    Nachwuchs, keinen Meter entfernt


  • Aber hallo Jutta,

    schicke Bilder:wink: ....

    Gruß
    Tommi

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    Mitglied der Pilzfreunde in der Gemeinnützigen Gesellschaft Wismar e.V und der Pilzfreunde e.V.


    :graduate:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jutta!

    Clitocybe gibba ist das nicht, der hat eine ziemlich glatte Hutoberfläche, etwas lebhaftere Farben (normalerweise, nicht immer) und einen kleinen Buckel in der Hutmitte.
    Clitocybe squamulosa kann schon hinkommen, da könntest du mal die KOH - Reaktion testen.
    Sehr ähnlich wäre noch der seltene Graufilzige Trichterling (Clitocybe trilliformis) mit Mehlgeruch und ohne dunkle KOH - Reaktion.
    Auch Clitocybe costata (Kerbrandiger Trichterling) kann so aussehen, auch wenn die Art auch eher einen glatten Hut hätte (KOH hier auch dunkel).
    Hier mal ein Bild von einer filzhütigen Kollektion von Clitocybe costata:

    Hat mir ein Pilzfreund mikroskopisch abgeklärt.

    Ein paar weitere, sehr ähnliche Arten gibt es sicher noch, aber die Gattung ist ohnehin sehr problematisch und müsste dringend überarbeitet werden. Es gibt nicht eine schlüssige Monographie.
    Da ist Vieles sonderbar, einerseits im Taxonomischen Bereich, und aber auch bei der Artabgrenzung.


    LG, Pablo.

  • Tommi
    Danke für Deine lb. Worte :)

    @Pablo

    Das ist halt so eine Sache mit den chem. Reaktionen, Pablo......

    Ich bin froh und dankbar, wenn ich die Schwammerl einigermaßen unterscheiden kann :blush:

    Deshalb fang ich erst gar nicht mit der Chemie-Keule oder auch einem Mikroskop an:cool:

    Manche von Euch werden darüber nur den Kopf schütteln, aber mir langt das Wissen, was ich mir bisher angeeignet habe.

    Ich halte es so, dass ich jedes Jahr 1 maximal 3 Pilze meiner Kollektion hinzufügen kann; sofern sie mir über den Weg laufen :wink:

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Jutta!

    Wieso Kopfschütteln?
    Absolut nicht. Das Thema Pilze soll doch eine Freude und Bereicherung sein. Und dann muss man sich ja auch ganz individuell damit beschäftigen dürfen, so wie es eben Spaß macht.
    Dazu braucht man kein Mikroskop und keine Chemie.
    Ich kenne etliche sehr gute Pilzkenner, die ebenfalls nicht mikroskopieren. Man muss sich dann eben klarmachen, daß es sehr viele Arten und Gruppen gibt, die nicht zu bestimmen sind.
    Aber auch das ist nicht schlimm, hier kann man doch immerhin sagen: Der Pilz gehört ungefähr da oder dort hin, in jene Gattung oder diese Sektion.

    Glaub nicht, Jutta, daß es mit Mikroskop anders ist.
    Auch da stößt man an Grenzen der Bestimmbarkeit. Im Grunde ist es nichts anderes, als ein paar weitere Merkmale erheben zu können. Das hilft, ist aber kein Allheilmittel.
    In manchen Gattungen (Rißpilze, Nabelinge, Gürtelfüße, Membranrindenpilze, Kammpilze, Weichbecherchen, Pustelpilzchen und ganz viele mehr) kommt man auch mit Mikroskop manchmal zu keinem Ergebnis. :wink:

    Dann zu sagen, man bestimmt das, was makroskopisch möglich ist (das ist ja auch schon eine ganze Menge) und erweitert das Wissensspektrum in dem Bereich, ist doch wunderbar.


    LG, Pablo.

  • Hallo Jutta,

    ich kann dem Gesagten von Pablo nur zustimmen. Auch ich mikroskopiere nicht und habe mein Wissen bisher durch mir zur Verfügung stehende literarische Quellen (und jetzt auch Internet) angeeignet und vor allem durch unsere Weiterbildungen. Aber ich bin jetzt am Überlegen, die Pilzbestimmung durch Chemikalien zu ergänzen, denn je weiter man in die Materie einsteigt, um so mehr will man ja auch wissen.
    Verfolge deinen Weg/ Methode ruhig weiter so, das ist o.k.

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • @Veronika

    und

    @Pablo

    :agree::agree::agree::agree::agree:
    Danke für Eure Beiträge :shy:

    Nur so nebenbei, habe heute den ersten Flocki in diesem Jahr gefunden, war zwar angefressen, aber madenfrei. Es geht allso auch bei mir jetzt los, scheinbar. Ansonsten war alles recht trocken, außer Rotfüßchen keine weiteren Funde zu verzeichnen:wink:Macht nix, kommt ja noch :D

  • Hallo Jutta!

    Zitat


    Ich bin froh und dankbar, wenn ich die Schwammerl einigermaßen unterscheiden kann

    Deshalb fang ich erst gar nicht mit der Chemie-Keule oder auch einem Mikroskop an

    Also ich schlage mal nicht in die gleiche Kerbe.
    Die beiden Sätze oben widersprechen sich, finde ich. Würde ja im Umkehrschluss bedeuten, ich fange mit Mikro und Chemie an, und kann deshalb weniger Pilze unterscheiden.

    Makroskopisch geht schon viel, besonders, wenn die Sinne nicht verkümmert sind (wie es leider heutzutage recht oft anzutreffen ist).

    Das Blöde ist halt, ich muss einen (z.B. Riss-) Pilz erst mal zweifelsfrei bestimmt haben, bevor ich mir dessen Makromerkmale einverleibe und der Pilzart zuordnen kann.
    Dazu wäre aber dann halt manchmal ein Mikro und chem. Substanzen hilfreich.

    Ansonsten ist alles schon gesagt.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (7. Juni 2014 um 18:10)

  • Hallo Ingo W,

    Zitat

    Also ich schlage mal nicht in die gleiche Kerbe.
    Die beiden Sätze oben widersprechen sich, finde ich. Würde ja im Umkehrschluss bedeuten, ich fange mit Mikro und Chemie an, und kann deshalb weniger Pilze unterscheiden.

    Nun ja, es ist halt eine Ansichtssache. :cool:

    Ich möchte ja kein Mykologe oder PSV werden. Mir reichen halt die makroskopischen Erscheinungsformen bei den Pilzen aus. Ich brauche nicht dazu die Sporenbilder oder die chem. Reaktionen.

    Und wenn mir ein Pilz nicht zusagt, dann lass ich den sowieso im Wald und erfreu mich an seinem Bild. :wink: