Immer an der Wuhle entlang...

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 5.937 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Juli 2014 um 19:30) ist von Ehemaliges Mitglied 02.

  • und liebes Forum, es gibt trotz Trockenheit noch interessante Pilze an der Wuhle zu entdecken.

    Als erstes begegneten mir diese Kremplinge unter Eichen.

    Foto1: Kremplinge

    Gleich daneben standen Täublinge.

    Foto2: Täublinge

    Mit dem Rad ein bisschen weiter geradelt, die Sonne knallte so richtig vom Himmel.

    Die nächsten Funde waren Ockergelbe Trichterlinge.


    Fotos3u.4: Ockergelbe Trichterling. Sie hatten alle einen Nippel in der Hutmitte.

    Täublinge scheinen auch Trockenheit ganz gut zu vertragen. Der nächste Fund. Geschmack mild. Blätter geben nach, nicht ganz so spröd wie Andere.

    Foto 5 Annahme: Frauentäubling

    Unter Eichen fand ich dann noch diesen Rotfussröhrling. Ich gehe davon aus, das es sich um den Eichen Rotfussröhrling handelt.

    Foto 6 Annahme: Eichen Rotfussröhrling

    Ebenfalls unter Eichen fand ich einen Perlpilz. Klein aber doch schon von Maden zerfressen. Madengänge waren rötlich.

    Foto 7: Perlpilz

    In einem Birkenwäldchen fand ich auf einem Stubben dieses wachsende Pilzchen. Werd mich in den nächsten Tagen nochmal mit ihm beschäftigen.

    Foto 8: Birken.....

    Bei diesem Pilz dachte ich erst an einen Stein. aus der Entfernung heraus dachte ich dann auch an einen Wulstling. Zum Schluss kam aber ein Hexenei heraus.



    Fotos 9: Hexenei - Stinkmorchel

    Und zum Schluss, der absolute Hammer.

    Und es gibt sie doch an der Wuhle:
    Flockenstielige Hexenröhrlinge.




    Fotos 9: Flockenstielige Hexenröhrlinge.

    Pfifferlinge fand ich an meinen Stellen nicht. Noch nicht mal eine Spur von Ihnen. Macht aber nichts, hab dieses Jahr schon ganz gut geerntet.

    Der Tag war gut. Trotz Trockenheit. Und gut is.

    Gruss von der Wuhle. Heinz

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 02 (6. Juli 2014 um 21:56)

  • Hallo Heinz,
    Also ist bei dir trotz Trockenheit noch mehr los als hier , Glückwunsch.
    Allerdings ist für hier für mindestens 4 Tage Regen angesagt , der Himmel wird schon schwarz und es blitzt.
    Also : Pilztechnisch beste Voraussetzungen.
    Gruß Norbert

    Das Pilzwissen kriecht mir nach , hoffentlich holt es mich mal ein .

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Heinz!

    Famos, sie können also doch, die Pilze. :yay:
    Das ist eine tolle Ausbeute für diese Zeiten.

    "[font="Verdana, Arial, sans-serif"]In einem Birkenwäldchen fand ich auf einem Stubben dieses wachsende Pilzchen. Werd mich in den nächsten Tagen nochmal mit ihm beschäftigen.[/font]"

    Schau dir den ruhig mal noch genauer an. Es ist eine Gelbe Lohblüte (Fuligo septica). Im Alter und bei Trockenheit blassen die zu weiß aus.

    Bei dem Filzröhrling kann man so leider nicht von einem Eichen - Filzröhrling (aktuell: Xerocomellus engelii) ausgehen. Bei Eichen können sehr viele Filzröhrlinge vorkommen, und X. engelii kann auch bei Buchen vorkommen. Die Art hat auch generell nur sehr selten Rottöne am Stiel.
    Wichtig sind hier die typischen Merkmale, die man zur Bestimmung von Filzröhrlingen immer erheben muss:
    - Farbe des Basismycels
    - komplettes (!!!) Schnittbild, also mit der vollständigen Stielbasis. Dort ganz unten im untersten Bereich würde man bei X. engelii nämlich kleine, orangerote Pünktchen im Schnitt finden. Das ist ein sehr wichtiges Bestimmungsmerkmal, diese Punkte treten sonst nur noch beim Blutroten Filzröhrling (Xerocomellus rubellus) auf, der übrigens auch braunhütig sein kann, im vergleich zu X. engelii aber immer +/- Rottöne am Stiel hat. Auch Xerocomellus bubalinus (deutscher Name fällt mir gerade nicht ein) kann diese Pünktchen haben, ansonsten keine Art.
    - Verfärbungen der Poren und des Stiels auf Druck
    - Verfärbung im Längsschnitt (stark / schwach, langsam / schnell, Ort der Verfärbungen)
    - Farbe des Fleisches direkt unter der Huthaut.
    Ohne diese Kriterien kommt man meistens nicht weit, und nur sehr selten auch zur richtigen Art. :wink:


    LG, pablo.

  • Hallo Heinz,
    na immerhin, das sind gute Nachrichten für diejenigen, die aufgrund extremer Trockenheit fast nichts finden.
    Zum Glück hat es hier angefangen zu regnen. Das macht Hoffnung.
    Dir weiterhin viel Erfolg bei der Pilzsuche,
    LG, Nora und Gerhard

  • Zitat von Wuhlepilzeundco pid='11789' dateline='1404675917'

    Und zum Schluss, der absolute Hammer.

    Und es gibt sie doch an der Wuhle:
    Flockenstielige Hexenröhrlinge.


    Hallo Heinz,

    es war doch klar dass Du die auch findest:agree:. Eine Gegend ohne sie kann ich mir gar nicht vorstellen.

    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Heinz,

    dein Schleimpilz ist eine Varität der Gelben Lohblüte (Fuligo septica var. candida). Die Gelbe Lohblüte sieht im Alter vertrocjnet aus und wird m.W. nach nicht weiß.
    Hier noch ein interessanter Artikel zu diesem "Pilz".


    http://www.lokalkompass.de/xanten/natur/e…ter-d91775.html

    Viele Grüße

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Veronika!

    Ja, stimmt. Das kann ganz gut sein. So steht es auch bei Neubert / Nowotny / Baumann ("Die Myxomyceten" Band 2).
    Bei F. septica var septica sollen die Kalkkristalle immer gelb sein. mein Problem dabei ist, daß ich schon hin und wieder solchen amöbenartigen Wesen begegnet bin, die erst gelb und zwei Tage später weiß waren.
    Zuletzt hatte ich auch eine ziemlich kolossale Lohblüte auf dem Rindenmulch im Vorgarten meiner Schwester beobachtet. Und das über einige Wochen. Der Placken war erst weich, glibberig und gelb, dann fest, fusselig und gelb, dann strohfarben (und das Sporenpulver dunkelbraun), dann cremfarben bis weißlich (immer noch voll mit Sporenpulver) und zuletzt weiß und etwas schmutzig - violett überlaufen.
    Das ist der Status jetzt (nach über vier Wochen Beobachtung).
    Ich hoffe ja, da vielleicht noch Nectriopsis violacea (Lohblüten - Pustelpilz) drauf zu finden. Bis dahin finde ich aber mal die Farbveränderung recht erstaunlich.


    LG, Pablo.

  • Hallo.

    Lieber Pablo,
    vielen Dank für deine immer wieder hilfreichen Informationen. Auf die Idee, das es sich um die gelbe Löhblüte handeln könnte, bin ich erst einmal überhaupt nicht gekommen. Weiss und nicht ausgetrocknet, liess bei mir nicht den Schluss von Fuligo septica zu. Zumal ich auf diesem Stubben im letztem Jahr einen vollkommen anderen Pilz entdeckt hatte. Find ihn momentan leider nicht in meinen Aufzeichnungen.

    Liebe Veronika, herzlichen Dank für deinen Kommentar und deinen Link. Thema: Lohblüte, echt gut. Ne einfach faszienierend. Werd ihn beobachten, und vielleicht einen kleinen Feldversuch starten. Haferflocken auf dem Stubben geordnet auslegen, und schauen, welche Richtung dieses Lebewesen in seiner "Nahrungsaufnahme" nimmt. Ist ein bisschen Arbeit und Zeit, aber einfach interesssant.

    Liebe Grüsse. Heinz