Bitte helft mir... Meine Kinder...

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 11.090 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. August 2014 um 19:16) ist von Beorn.

  • ...haben diesen Pilz mit angeschleppt... Das war heute Abend gegen 17:30. jetzt habe ich beim genaueren Hinschauen gesehen, das ein kleines Stückchen fehlt... Und ich habe wirklich Angst! Ich habe die beiden getrennt voneinander geweckt und sie haben beide gesagt, das keiner davon gegessen hat... Kann mir hier jemand helfen und mir sagen, was das für ein Pilz ist?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Nicky!

    Wenn deine Kinder von diesem (und keinem anderen) Pilz genascht haben sollten, ist das völlig harmlos.
    Das ist ein Grüngefelderter Täubling (Botanischer Name: Russula virescens).
    Generell sollte den Kindern aber erklärt werden, daß sie alleine im Wald auf keinen Fall Pilze oder Pflanzen in den Mund nehmen sollen. Es gibt giftige Pilze und noch mehr giftige Pflanzen, von denen schon geringe Mengen Probleme machen können.
    Das lässt sich aber bestimmt in einem klärenden Gespräch sicher stellen.
    Der Zugang zur Natur ist ja wichtig für Kinder.


    LG, Pablo.

  • Pablo... Ich könnte dich küssen...unbekannterweise !mir laufen gerade vor Freude die Tränen... Ich hätte gerne noch Fotos von Noten und den Lamellen reingestellt, aber ich schaff es nicht!

    Meine Jungs wissen, dass Pilze bei uns immer erstmal von der Nachbarin ne
    Ihr werden müssen... Bis jetzt hat das auch super geklappt. Aber bei Kindern wieß man nie und nachdem ich bei meiner Suche auf diesen Knollen...Pilz gestoßen bin, ist die Panik in mir groß gewesen.

    Unsere Regeln bezüglich der Pilze werden ab Morgen Früh extrem "verschärft"

    Ich danke dir vielmals!

  • Mal ganz ehrlich,

    diesem Tread gehört ein wenig Realität verpasst.
    Da ist es nicht getan mit Küssen und laufenden Freudentränen.

    Bei einer Vergiftungsgefahr durch Pilze, speziell vermutet bei Kindern, ist ein Pilzforum wirklich nicht der geeignete Ort um Rat einzuholen!

    Ich darf hier zu diesem Thema einmal den Inhalt meiner eigenen Webseite, bezüglich Pilzvergiftungen einkopieren:


    Bei einem Verdacht auf eine Pilzvergiftung gilt es, schnell und richtig zu handeln:

    Bitte unbedingt Ruhe bewahren
    und unverzüglich über die Rettungsleitstelle Notruf 112 den Notarzt informieren
    mit dem Hinweis, dass vermutlich eine Pilzvergiftung vorliegt !
    Alles Weitere wird von dort aus veranlasst.

    Natürlich können auch die Giftinformationszentren (Giftnotrufzentren) direkt kontaktiert werden, deren Rufnummern sollten aber vorher bekannt sein !
    Eine Liste darüber gibt es hier.

    Hier noch der Link zu einer informativen Webseite über Pilzvergiftungen: http://www.gifte.de/giftpilze.htm

    Bei Verdacht auf Pilzvergiftungen sollten Pilz- oder Essensreste,
    notfalls auch Erbrochenes,

    auf jeden Fall sichergestellt werden!

    Alle anderen Vorgehensweisen sind als absolut verantwortungslos zu bezeichnen.

    Das hier eine recht zeitnahe Antwort auf eine eventuelle Vergiftungsgefahr erfolgte ist nicht als selbstverständlich zu betrachten.

    Hexenopa Julius

  • Hallo SNicki, wenn das der Pilz ist, von dem die Kinder genascht haben könnten, dann zeigen
    die Bilder keinen Ausbruch mit den Fingern. Ich sehe ein Aufplatzen des Pilzes. Die Ränder
    rechts und links des Keils sind nicht frisch. Hier hat das Wachstum nachgeholfen.
    Wie gesagt, sehe nur auf dem Bild den Aufbruch.
    Herzliche Grüße Fred

  • Hallo Julius, Du bist aber forsch in der Beurteilung. Bei Vergiftung hast Du schon Recht. Nur die Vorgehensweise von den Hilferufern sehe ich nicht so
    verantwortungslos. Der Pilz wurde um 17.30 Uhr gefunden. Um 23.44 Uhr
    ging der Hilferuf ins Forum ab. Also haben die Kinder ca. 6 Stunden
    keine Auffälligkeiten gezeigt und dann ruhig geschlafen.
    Nur die Mutter oder Vater waren in Panik. Hätten die Kinder durch
    eventuelles Naschen Auffälligkeiten gezeigt, bin ich sicher, dass man dann
    ganz anders reagiert hätte und sich nicht zuerst an das Forum gewendet hätte.
    Wenn es Kindern schlecht geht, machen sie sich schnell bemerkbar.
    Oft wollen sie ein pischen bemuttelt werden.
    Ich hoffe Du verstehst mich, was ich ausdrücken will. Wenn Vergiftung,
    dann so handeln wie Du schreibst. Ein kleines Anzeichen könnte aber vorher schon sein. Hier hätte der Arzt gefragt, wie es den Kindern geht und die
    Eltern hätten sagen müssen: "Sie schlafen ruhig im Bett!"
    Herzliche Grüße Fred

  • Hallo Fred

    Der Täubling sieht wirklich aufgerissen aus. :agree: Dort wurde mit Fingern nichts herausgebrochen.
    Und verantwortungslos wurde auch nicht gehandelt. Die Kinder wurden geweckt und einzeln befragt! Finde ich persönlich voll in Ordnung. :agree:
    Hätten die Kinder etwas gegessen, dann wäre sicherlich das Giftinformationszentrum / Notarzt wichtiger! Grüne Täublinge werden von Laien gerne mit Grünen Knollenblätterpilzen verwechselt.
    Wenn SNicky jetzt noch mit den Kindern Aufklärung über giftige Pilze, Pflanzen und Tiere betreibt, dürfte einem Aufenthalt in der Natur nichts im Wege stehen!
    Und bei Fragen zu Pilzfunden gibt es ja immer noch dieses Forum. :wink:

    Einmal editiert, zuletzt von Ehemaliges Mitglied 01 (31. Juli 2014 um 06:39)

  • Hallo zusammen,

    also ich finde den Beitrag von hexenopa durchaus gerechtfertigt. Was wäre gewesen wenn das ein grüner Knolli gewesen wäre? Meines Wissens stellen sich Vergiftungserscheinungen beim Knolli erst nach 1-3 Tagen ein. Also wenn jemand sein Kind mit nem Pilz erwischt und er den Verdacht hat daß das Kind was gegessen hat davon, dann ab ins Krankenhaus!!! Vielleicht läßt sich der Pilz noch über Magen auspumpen rausholen was im Falle eines grünen Knollis wahrscheinlich wichtig wäre. Oder sehe ich da was falsch?

    Gruß, Klaus

  • Abend,

    Ich ebenfalls! Gebe Julius die volle Punktzahl für diesen Vortrag! - Glück gehabt, dass Pablo rechtzeitig zur Stelle war, und schon mit seinem Einleitungssatz die Sache geklärt und somit entspannt hatte!

    Was eine Mutter in so einem Falle auf keinen Fall braucht, ist eine Diskussion über evtl. [r]ausgebrochene Pilzstücke, oder doch natürlich gerissen!

    Gegenbeispiel meinerseits: Wenn bei euch der Dachstuhl eures Hauses oder Wohnung lichterloh brennt, ruft ihr die Feuerwehr, oder den Statiker? (und lasst euch berechnen, wieviel Restzeit euch bis zum Einsturz bleibt...)

    Weiteres dazu lasse ich mal so stehen, wir sind ja hier in einem freundlichen Forum (habe ich irgendwo einmal gelesen)

    VG
    Claudia

    Meistens fange ich dort mit der Suche an wo andere aufgeben :happy:

  • Hallo Pilzfreunde
    Bei den meisten Problemen gibt es mehrere verschiedene Lösungen, und welche Lösung die richtige war, zeigt oft erst der Verlauf. Das korrekte Vorgehen im Falle einer Pilzvergiftung ist in einem Beitrag von Hiatamandl https://www.123pilze.de/000Forum/announcements.php?aid=2 beschrieben. Dennoch glaube ich, dass im hier beschriebenen Fall durchaus auch zweigleisig vorgegangen werden kann, und wenn - wie hier geschehen - bereits 7 Minuten nach dem ersten Posting in klaren unzweideutigen Worten und aus kompetenter Hand (jedem ersichtlich an den Sternen neben dem User-Namen) Entwarnung gegeben wird, zeigt der sehr günstige Verlauf hier, dass SNicky gut gehandelt hat - und ihr wahrscheinlich so viel unnötige Aufregung erspart geblieben ist.
    LG Matyves

    Einmal editiert, zuletzt von matyves (2. August 2014 um 15:06)

  • Hallo Uwe, nun haben wir die "Arschkarte" zugesteckt bekommen.
    Nochmal, der Julius hat mit seinen Ausführungen Recht, bei einer Pilzvergiftung und Verdacht darauf.
    Wir als Forenmitglieder bekommen das Vorkommnis geschildert und mit Bildern belegt.
    Ich bin nur von dem Bild ausgegangen, was eindeutig aussagt, dass niemals von dem Pilz
    ein Stück herausgebrochen wurde. Niemals geht das in der Keilform. Bei einem Biss, ist die Beschädigung rund. Bei einem Fingerausbruch, wird eine runde ausgefranste Stelle zu sehen sein. Hier ist nichts beschädigt, auch die Lamellen unten nicht. Soviel kann jeder Laie erkennen und da ist keine Diskussion notwendig, ob ja oder nein. Das wollte ich ausdrücken.
    Auf den Dachstuhl bezogen, sage ich in dem Fall:" Das Dach ist rot, Feuerwehr muß her!"
    Die kommt und stellt fest, dass die Ziegeln nur rot geleuchtet haben. Hätte man bei genauem
    Hinsehen, sehen können. Entschuldigung, war etwas ketzerisch.
    Nun würde ich SNicki bitten, nochmal die Meinungen der Teilnehmer zu beurteilen.
    Sie wurden als völlig verantwortungslos in Ihrer Handlungsweise beurteilt.
    Wir wollen nicht streiten, sondern jeder legt seine Meinung dar und da bin ich der Meinung, dass ich die" Arschkarte" nicht annehme. Wenn die Mutter die Kinder geweckt hat, dann
    hätte sie den Kindern zeigen müssen, dass hier ein Stück herausgebrochen wurde.
    Das wäre also nicht möglich gewesen.
    Schluß, Gruß Fred

  • Zitat von Thüringer Peter pid='12367' dateline='1406969448'

    hallo SNicky !
    das abgebildete, ist der Blutchampignon. selten, bei uns häufig. guter Speisepilz


    Jetzt haut`s mich vom Hocker! :noway:
    Das ist der grüngefeldeter Täubling! Einer der wohlschmeckendsten Täublinge überhaupt.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, Peter!

    Wie kommst du hier bitte auf "Blutchampignon"?
    Das ist nun wirklich absolut abwegig, da passt ja nichts, kein einziges Merkmal zu der vorgeschlagenen Art. :what:

    Da muss irgendwas durcheinander geraten sein, fürchte ich.


    Zu der weiteren Diskussion:
    Ich hatte eigentlich nicht vor, dazu noch mal was zu schreiben. Das wesentliche hatte an Nicky vor ein paar tagen noch in einer Mail geschrieben. Nachdem ich die blaue Meldung oben gesehen habe, hoffe ich, daß die überhauot angekommen ist. Aber den Erhalt von PNs hat sie leider deaktiviert...

    Im Grunde ist das alles nachvollziehbar und richtig, was hier geschrieben wird. Wie so oft liegt die Wahrheit irgendwo dazwischen.
    Natürlich ist bei einem begründeten (!!!) Verdacht auf eine Pilzvergiftung ein rasches Einschreiten mit allen Konsequenzen erforderlich. So wie es Julius auch beschreibt. Aber in diesem Fall?
    Solange es nur um den Grüngefelderten Täubling geht, besteht ja kein Grund zur Sorge, ganz gleich ob das Stück abgebissen oder einfach nur eingerissen ist.
    Auf der anderen Seite kann man nicht wissen, ob die Kinder im Wald nicht auch anderen Pilze im Mund hatten, die sie nicht mitgebracht haben.
    Das kann nur hier kein Kriterium sein.
    Sonst müsste jede Mutter & jeder Vater, die / der im Wald oder im Garten (auch da wachsen Pilze) seine Kinder 5 Minuten nicht im Auge hatte, sofort die Fanfaren blasen?
    Das kann ja auch nicht sein, ist absolut nicht zielführend.
    Nicky hat ihre Kinder befragt, die Kinder haben gesagt, nichts gegessen zu haben.
    Und ich bin sicher, wenn die Kinder zukünftig im Wald sind und auch zukünftig ein (berechtigtes und wünschenswertes) Interesse an Pilzen haben, wird ihnen die Sorge und die Erklärung der Mutter eine Lehre sein, so daß sie eben nichts einfach in den Mund nehmen. Egal ob Pilz oder Pflanze (was mindestens genauso gefärhlich ist).
    Und nur so kann es funktionieren:
    Die Kinder ständig und ununterbrochen im Auge zu haben, ist ja gar nicht möglich. Eine Aufklärung und klare Regeln sind somit das A und O.
    Das Interesse an der Natur bleibt bestehen, das Risiko wird minimiert.

    Mal kurz zu Pilzvergiftungen:
    Die meisten Vergiftungen machen sich schon wenige Stunden nach dem Verzehr duch gastrointestinale Beschwerden bemerkbar.
    Auch eine Vergiftung durch Amanitine (zB Grüner Knolli).
    Bei Amanitin - vergiftung kommt es nach Abklingen dieser gastrointestinalen Symptome zu einem symptomfreien Intervall, das 24 oder mehr Stunden dauern kann. Dann treten die Symptome der Leberschädigung auf.
    Bei dem Auftreten von Erbrechen, Bauchschmerzen, Übelkeit, Durchfall in einem Zeitraum von 1-6 h nach einer Pilzmahlzeit ist umgehend zu reagieren. Hat man es mit einer Amanitin - Vergiftung zu tun (außer grünem und Kegelhütigem Knolli auch bei Gifthäubling und einigen Schirmlingen), bestehen mit den heutigen Mitteln immer noch gute Prognosen, das Schlimmste zu verhindern, wenn beim Auftreten der ersten Symptome reagiert wird.


    LG, pablo.

  • Hallo zusammen!

    Ich kann mich Pablos Meinung nur anschließen.
    Warum soll man denn die Pferde scheu machen, den Kindern vielleicht sogar Krankenhaus, Magen auspumpen usw. zumuten, wenn die Lösung so einfach ist.

    Ich finde das alles etwas hochgespielt.
    SNicky hatte als erste Idee gesehen, sich hier im Forum zu befragen.
    Sie hatte Glück, dass der Pilz gut angesprochen werden kann und es konnte Entwarnung gegeben werden.

    Wisst ihr, wieviel Giftiges in der Natur wächst?
    Und die Kinder sagten doch, sie haben nichts vom Pilz gegessen. Warum sollen die lügen?
    Insofern sehe ich auch nur ein rotes Dach, das nicht brennt.

    Also ich hätte da eher die Ruhe von Fred und verstehe seine Ansichtsweise.

    VG Ingo W

    Bezüglich Pilzbildanfragen: Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W (2. August 2014 um 14:34)

  • Hallo zusammen,
    nur mal kurzund nur mal für mich um klar zu werden: in Wikipedia steht nachfolgendes zum Amatoxin Syndrom. Hier ist die Rede von 6 Stunden Latenzzeit und daher gehe ich immer noch davon aus daß beim grünen Knolli die Symptome erst auftauchen wenn der Pilz schon (zum Teil) verdaut ist. Gibt es andere Angaben?


    Phalloides-Syndrom, Amatoxin-Syndrom
    Frühlingsknollenblätterpilz (Amanita verna)


    Latenzzeit: 6 bis 24 Stunden, meist 8 bis 12 Stunden, maximal bis 48 Stunden nach der Pilzmahlzeit.
    Anzeichen: Heftiges Erbrechen, anhaltender wässriger Durchfall mit bedrohlichen Flüssigkeits- und Elektrolyt-Verlusten, Wadenkrämpfe, starke Leibschmerzen. Die Beschwerden lassen am zweiten und dritten Tag nach, wodurch ein scheinbarer Erholungseffekt entsteht. In dieser Phase beginnt jedoch die Zersetzung der Leber. Bei starker Vergiftung kommen auch gelbsuchtartige Veränderungen der Hautfarbe vor.
    Dauer der Erkrankung: 4 bis 10 Tage, auch bei optimaler ärztlicher Notversorgung bei ca. 5 % der erwachsenen Vergifteten mit tödlichem Ausgang. Bei Kindern liegt die Sterblichkeit höher, geschätzt werden 10-20 %. Unter allen tödlich verlaufenden Pilzvergiftungen werden diese zu über 90 % durch den Grünen Knollenblätterpilz und die beiden weißen Arten Frühlingsknollenblätterpilz und Kegelhütiger Knollenblätterpilz verursacht.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo.

    Auch wenn's jetzt ja nichts mit dem vorliegenden Fall zu tun hat:
    Wie genau das geht, da müsste ich jetzt mal den Bresinsky / Besl rauskramen. Aber ich glaube, das ist schon weitestgehend richtig so: Kurze Latenzzeit, dann Erbrechen, Übelkeit, dann symptomfreies Intervall, dann Symptome der Leberschädigung.


    LG, Pablo.