Essbarer Champion?

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 548 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. August 2024 um 17:15) ist von Steigerwaldpilzchen.

  • Hallo ich bin neu hier und habe Mal eine Frage 😃

    Ich habe bei uns in der Hecke diese Pilze gefunden. Ich glaube Champignons, sie richen gut nach Pilz und färben sich auch nicht gelb. Was mich irritiert ist, das der Hut so gelb und sehr schuppig ist.

    Habe ich mein Abendbrot in der Hecke gefunden? 🤣Oder besser die Finger davon lassen

    LG Katja

  • Hallo

    Das sind keine Hutschuppen sondern ein aufreissen der Huthaut bedingt durch Trockenheit.

    Bezüglich Essbarkeit am besten ein PSV in deiner Nähe fragen.

    BG Andy

  • Hallo Waldkat,

    willkommen im Forum. Champignons sind schwer zu bestimmen und erst recht von Bildern. Wie Andy bereits bemerkte, sind auf den Hüten die Risse durch Trockenheit entstanden. Die Gelbfärbung, die entsteht nach und nach, z. B. der Anis champ. macht das. Einige deiner Pilze haben auch schon sehr dunkle Lamellen, was für Alterung der Pilze spricht.

    Viele Grüße

    Veronika Weisheit
    Pilzberaterin Landkreis Rostock


    Hinweis: Hier im Forum wird es von mir keine Verzehrfreigaben geben, weil eine Bestimmung über Bild immer fehlerhaft sein kann.

  • Hallo Waldkat,

    wie schon erwähnt sind Champignons schwer zu bestimmen, haben sehr gefährliche Verwechslungspartner und auch wenn man mit Champignons richtig liegt, gibt es in der Gattung giftige Pilze.

    Ein wichtiges Merkmal, das auf Giftigkeit hindeutet ist das Gilben in der Stielbasis. Ein Schnittbild wäre daher vorteilhaft. Karbolgeruch ist lt. Gminder (Handbuch für Pilzsammler) kein sicheres Merkmal, da er nicht immer auftritt oder auch nicht wahrgenommen wird.

    Was du auch ausprobieren könntest, ist einen der Pilze kleinschneiden und mit Wasser kochen. Hier müsste sich bei giftigen Karbolchampignons eine Gelbfärbung des Kochwassers ergeben. Du müsstest auf die Art allerdings jeden Fruchtkörper überprüfen, da essbare Wiesenchampignons und giftige Karbolchampignons direkt nebeneinander wachsen können.

    So sicher, ob deine Pilze wirklich nicht gilben wäre ich mir da auch nicht. Ich sehe da schon auch etwas gelb.

    Hier im Forum wird teilweise die Meinung vertreten, dass gilbende Champignons wegen hoher Schwermetallbelastung nicht für Speisezwecke verwendet werden sollten. Die DGfM führt sie allerdings weiterhin auf der Positivliste der Speisepilze.

    Insgesamt würde ich mich dem Hinweis anschließen, dass es in dem Fall wohl doch am besten wäre einen PSV aufzusuchen. Mit dieser Sicherheit schmeckt das Abendessen dann auch doppelt so gut und es gibt keine negativen Überraschungen.

    Da du noch relativ neu bei den Pilzen zu sein scheinst würde ich auch anregen, vielleicht mit einfacheren Gattungen als Champignons zu beginnen. Zur Zeit lassen sich z.B. viele Röhrlinge, Semmelstoppelpilze oder Reizker finden, die eine geringe Verwechslungswahrscheinlichkeit haben.

    Viele Grüße und weiter frohes Sammeln!
    Mr. X

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,

    Wilde Champignons sind sehr schwierige Bestimmobjekte und selbst essbaren Arten lassen sich als ungesund aufgrund ihrer hohen Schwermetallmenge betiteln - aber das wurde ja alles schon gesagt.

    Hier kann man den Fund schon in eine Sektion einordnen. Ich stimme Veronika zu, dass es sich um eine Art der Anis-Champignons handeln sollte. Sehr wichtig bei der Bestimmung ist der Aufbau vom Velum, den Hüllresten. Hier sieht man bei einem jungen Fruchtkörper an der Unterseite eine zahnradförmige Struktur, die typisch für einen Anis-Champignon ist.



    VG Thiemo

    Bestimmungsvorschläge anhand von Fotos sind immer unter Vorbehalt und mit Restrisiko!

    Eine Freigabe zum Verzehr können nur Pilzsachverständige vor Ort geben! -> Pilzsachverständige finden