Sommer 2024 - Reminiszenzen (1) - Nelkenschwindlinge, kleine und große Boviste, Netzstielige Hexenröhrlinge

Es gibt 9 Antworten in diesem Thema, welches 372 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (8. September 2024 um 21:11) ist von Mykolologe.

  • Hallo in die Runde, der meteorologische Sommer ist vorbei bzw. geht temperaturmäßig in den nächsten Tagen wahrscheinlich zu Ende und die Einschätzung der Pilzlage in Mittelelbien ist sehr durchwachsen. Schwach begonnen und dann stark nachgelassen (auch einer wochenlangen fast regenfreien Zeit geschuldet, könnte man sagen, aber es gab auch Ausnahmen.

    1.Mitte/Ende Juli erschienen in kurzgehaltenem Gras noch Nelkenschwindlinge Marasmius oreades in ausreichend hoher Anzahl und lieferten etliche schmackhafte Pilzgerichte:

    Bild 1

    Bild 2

    2.Auf meiner Lieblingsparkwiese erschienen immer mal wieder Netzstielige Hexenröhröhrlinge Suillellus luridus und dann Anfang August noch einmal knapp vier Dutzend, vielen schon ihr vertrockneter/madiger Zustand anzusehen, aber auch noch viele in Ordnung bzw. mit nur madigem Stiel.

    Bild 3

    Bild 4

    Bild 5

    3.Meine drei Stellen mit Riesenbovisten Calvatia gigantea zeigten dieses Jahr nur mäßige Erträge: Stelle 1 – ein Exemplar statt 5 im vergangenen Jahr, Stelle 2 - drei Exemplare statt vier 2023, Stelle 3 war total zugewachsen und nicht zugänglich. Früher standen dort bis 16 „weiße Bälle“. Es reicht aber auch so. Die Nachbarn bereiteten leckere Schnitzel und luden dann ein. Was übrig blieb, wurde eingefroren.

    Bild 6

    4.Bild 7 zeigt eine von drei „Kleinbovist-Gruppen“, die ich in meiner mykologischen Unbedarftheit als Gefelderte Kartoffelboviste Scleroderma areolatum identifiziere (Meistens finde ich hier den Dickschaligen Kartoffelbovist Scleroderma citrinum). Gefunden wurde in einem Mischwald (Kiefer + diverse Laubhölzer) auf sandigem Boden. Der Geruch war deutlich wahrnehmbar, aber auf keinen Fall widerlich gasartig, wie es beim Dünnschaligen Kartoffelbovist Scleroderma verrucosum der Fall sein soll. Auch der Gelbflockige Hartbovist Scleroderma bovista mit anderem Aussehen und mildem Geruch scheint es nicht zu sein. Die Scheinstiele waren ca. 2 bis 3 cm lang, Mycelfäden deutlich erkennbar (Bild 9). Leider erlaubte das Alter keinen Schnitt durch den jungen Fruchtkörper, um die Intensität der Rotfärbung zu bewerten. Vielleicht wird es bei der Bestimmung auch Widerspruch geben.

    Bild 7

    Bild 8

    Bild 9


    Bis bald und liebe Grüße aus Anhalt Henry

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • 4.Bild 7 zeigt eine von drei „Kleinbovist-Gruppen“, die ich in meiner mykologischen Unbedarftheit als Gefelderte Kartoffelboviste Scleroderma areolatum identifiziere (Meistens finde ich hier den Dickschaligen Kartoffelbovist Scleroderma citrinum). Gefunden wurde in einem Mischwald (Kiefer + diverse Laubhölzer) auf sandigem Boden. Der Geruch war deutlich wahrnehmbar, aber auf keinen Fall widerlich gasartig, wie es beim Dünnschaligen Kartoffelbovist Scleroderma verrucosum der Fall sein soll. Auch der Gelbflockige Hartbovist Scleroderma bovista mit anderem Aussehen und mildem Geruch scheint es nicht zu sein. Die Scheinstiele waren ca. 2 bis 3 cm lang, Mycelfäden deutlich erkennbar (Bild 9). Leider erlaubte das Alter keinen Schnitt durch den jungen Fruchtkörper, um die Intensität der Rotfärbung zu bewerten. Vielleicht wird es bei der Bestimmung auch Widerspruch geben.

    Hallo, die definitive Art kann man nur mikroskopisch in Erfahrung bringen. Bei mir kommt der Scleroderma bovista sehr oft vor, Sporen anschauen.

    BG Andy

  • Hallo Andy, ich hatte das schon befürchtet. Trotzdem ist mein Interesse bzw. die mögliche Richtung erst einmal geweckt bzw. fixiert. Das Projekt Mikroskopie ist für den Winter geplant. Wenn dieser mild ist wie der letzte, gibt es auch noch ausreichend sporende Pilzarten.

    Recherchiere immer noch nach Mikroskopen. Es sollte der Effektivität wegen schon ein digitales sein, aber kein chinesisches. Da sträuben sich schon bei den Beschreibungen die Nackenhaare. Hatte zuletzt einen traditionellen deutschen Hersteller (ca. 1600 Euro Anschaffungskosten) und einen zweiten renommierten thüringischen Hersteller (ca. 3600 Euro) im Blick. Durchs Okkular mit dem Handy fotografieren möchte ich nicht; auch nicht schauen und gleichzeitig zeichnen wie früher. Es ist nicht einfach. Beste Grüße Henry

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo Gelbfieber (Wer ist Co.?),

    so viele "Hexen" wie in diesem Jahr, hatten wir vorher hier noch nicht. Ich sondiere zunächst bei diesen Pilzen die Konsistenz und pflücke dann die wahrscheinlich besten. Niemand brauch 40 Pilze auf einen Schlag. Wenn man jeden Tag nachschaut, ist die Wahrscheinlichkeit für gute Qualität auch hoch. Die Pilze schenke ich meinen pilzerfahrenen lieben Nachbarn, die sich freuen und sie dann kulinarisch verarbeiten. Das machen sie schon seit vielen, vielen Jahren. LGH

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo und guten Tag Henry,

    was bitte machst du mit den Netzstieligen Hexenröhrlingen?

    Eine gute Zeit

    Gelbfieber & Co

    Hallo

    Was macht man schon mit gesammelten Speisepilze?!

    BG Andy

  • Hallo und guten Tag Andy,

    Zitat

    ....Was macht man schon mit gesammelten Speisepilze?!

    ich sammel die Netzstieligen nicht als Speisepilze sondern momentan nur für mikroskopische Dokumentationen / Vergleich mit mendax.

    Eine gute Zeit

    Gelbfieber & Co

  • Hallo Uwe,

    Ganz einfach, wegwerfen! Die sind doch voller Maden!

    da hast Du recht. Schon allein deshalb können die Pilze auf Bild 5 keine Netzhexen sein:D.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo, nicht alles miesmachen.^^ Wenn, man es nicht weit zur Fundstelle hat, kann man öfter vorbeischauen und die Chancen für nichtmadige ganze Pilz oder zumindest Hüte sind sehr groß. Gruß Henry

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.