Hallo, hier kommt der letzte Teil der Zusammenfassung der Funde von Anfang Juni bis Ende September.
1.Über Butterpilze Suillus luteus muss man wohl nicht allzu viel sagen. Die ersten kamen ja dieses Jahr schon im April, dann wieder im August (Bild 1) für ein Suppengericht und die große Menge wird für den Oktober erwartet. Ich mag sie sehr, aber die Leute hier schätzen sie nicht und lassen sie stehen. Dabei sind sie im Mischgericht und als Kleinpilz in der Suppe sehr schmackhaft. Die suspekte Haut schält sich leicht ab. In Osteuropa werden sie viel gesammelt. Ich könnte hier, wenn ich denn wollte, so zwischen 100 und 200 Exemplare sammeln - an vier verschiedenen Stellen in lichten Kiefernwäldern-dort, wo auch die Edelreizker stehen.
2.Rotfußröhrlinge (Gattung Xerocomellus), von denen es ja einige Arten/Varietäten geben soll, sind auch nicht so prickelnd für viele, besonders, wenn sie schon verschimmelt sind (Bild 2).
3.Der letzte 12cm-Pilz in zwei Exemplaren beieinander (weißlicher glattsamtiger Hut, relativ kurzer gedrungener Stiel, cremefarbene herablaufende Lamellen, breit angewachsen, teils gegabelt) mit weißen Sporen, gefunden am Rande eines Mischwaldes bei Dessau, wirkt bei der Bestimmung allerdings verwirrend. Auch wegen der Sporenfarbe war ich gleich bei den Trichterlingen, speziell Krempentrichterlingen, aber die Literatur sagt Widersprüchliches aus. Hier findet man den Riesen-Krempentrichterling Leucopaxillus giganteus, den Weißen Krempentrichterling Leucopaxillus candidus und den den Cremeweißen Krempentrichterling Leucopaxillus paradoxus. Möglich wäre vom Aussehen her auch noch der Riesen-Trichterling Infundibulicybe geotropa var. maxima. Giganteus und candidus werden auch manchmal zu einer Art zusammengeworfen. Nur bei 123pilzsuche im Netz wird auf einen rosafarbenen Einschlag bei der Lamellenfarbe hingewiesen, der im vorliegenden Fall ein Indiz für den Weißen Krempentrichterling sein könnte.
Der Geruch war aromatisch, leicht süßlich und nicht spermatisch. Der unangenehme Geruch soll aber nur bei älteren Pilzen auftreten. Es könnte auch ein junger Giganteus sein, aber die Stieleigenschaften passen m.E. nicht dazu. Vermutlich gibt es auch wieder Übergangsformen.
Liebe Grüße aus Anhalt Henry
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Anbei noch die Fundliste für den Sommer in chronologischer Reihenfolge (Ich untersuche erstmalig für mich in der zugänglichen Umgebung im Umkreis von ca. 10 km die Artenvielfalt). Es sind nicht wahnsinnig viele, aber fast 40-verglichen mit anderen Pilzgründen des Landes wahrscheinlich eher dürftig. Baumpilze sind kaum dabei. Einige bleiben auch mangels Mikroskopie nicht eindeutig bestimmt. Es kann im Herbst nur besser werden. Hoffentlich.
1.Zunderschwamm
2.Warziger Drüsling
3.Behangener Faserling (Restunsicherheit)
4.Gelber Schleimpilz im Plasmodium-Stadium
5.Waldfreundrübling
6.Ockerbrauner Trichterling
7.Unbestimmter Tintling, äußerlich dem Braunschuppigen Holztintling ähnelnd
8.Hypomyces lateritus auf zwei Lamellen-Wirtspilzen
9.Glimmertintling
10. Weißer Anischampignon
11.Kleiner unbestimmter harter Egerling mit leichtem Anisgeruch im Garten unter alter Blaufichte
12.Netzstieliger Hexenröhrling
13.Stadtchampignon
14.Rotfußröhrlinge
15.Riesenbovist
16.Riesenschirmling
17.Grüner Speisetäubling
18.Unbestimmter Baumpilz mit Poren und rötlichen Druckstellen auf der Unterseite
19.Karbolchampignon
20.Kegeliger Risspilz
21.Schopftintling
22.Ziegenlippe
23.Butterpilz
24.Gesäter Tintling
25.Bleigrauer Zwergbovist
26.Rothütiger Netzstieliger Hexenröhling (Restunsicherheit)
27.Nelkenschwindling
28.Gemeiner Birkenpilz
29.Heuschnittpilz
30.Milder Kammtäubling (Restunsicherheit)
31.Gefelderter oder Dünnschaliger Kartoffelbovist
32.Weißer oder Seidiger Dachpilz
33.Taubentäubling
34.Krempentrichterlingsart (Restunsicherheit)
35.Unbestimmter Kleinpilz mitspitzkegeligem weißem Hut, gewachsen im Blumenkübel
36. Unbestimmte kleine hellbraune Lamellenpilze mit chemischem Geruch im Eichenwald