Sommer 2024-Reminiszenzen (4) - der Rest

  • Hallo, hier kommt der letzte Teil der Zusammenfassung der Funde von Anfang Juni bis Ende September.

    1.Über Butterpilze Suillus luteus muss man wohl nicht allzu viel sagen. Die ersten kamen ja dieses Jahr schon im April, dann wieder im August (Bild 1) für ein Suppengericht und die große Menge wird für den Oktober erwartet. Ich mag sie sehr, aber die Leute hier schätzen sie nicht und lassen sie stehen. Dabei sind sie im Mischgericht und als Kleinpilz in der Suppe sehr schmackhaft. Die suspekte Haut schält sich leicht ab. In Osteuropa werden sie viel gesammelt. Ich könnte hier, wenn ich denn wollte, so zwischen 100 und 200 Exemplare sammeln - an vier verschiedenen Stellen in lichten Kiefernwäldern-dort, wo auch die Edelreizker stehen.

    Bild 1

    2.Rotfußröhrlinge (Gattung Xerocomellus), von denen es ja einige Arten/Varietäten geben soll, sind auch nicht so prickelnd für viele, besonders, wenn sie schon verschimmelt sind (Bild 2).

    Bild 2

    3.Der letzte 12cm-Pilz in zwei Exemplaren beieinander (weißlicher glattsamtiger Hut, relativ kurzer gedrungener Stiel, cremefarbene herablaufende Lamellen, breit angewachsen, teils gegabelt) mit weißen Sporen, gefunden am Rande eines Mischwaldes bei Dessau, wirkt bei der Bestimmung allerdings verwirrend. Auch wegen der Sporenfarbe war ich gleich bei den Trichterlingen, speziell Krempentrichterlingen, aber die Literatur sagt Widersprüchliches aus. Hier findet man den Riesen-Krempentrichterling Leucopaxillus giganteus, den Weißen Krempentrichterling Leucopaxillus candidus und den den Cremeweißen Krempentrichterling Leucopaxillus paradoxus. Möglich wäre vom Aussehen her auch noch der Riesen-Trichterling Infundibulicybe geotropa var. maxima. Giganteus und candidus werden auch manchmal zu einer Art zusammengeworfen. Nur bei 123pilzsuche im Netz wird auf einen rosafarbenen Einschlag bei der Lamellenfarbe hingewiesen, der im vorliegenden Fall ein Indiz für den Weißen Krempentrichterling sein könnte.

    Bild 3

    Bild 3

    Bild 3a

    Bild 4

    Der Geruch war aromatisch, leicht süßlich und nicht spermatisch. Der unangenehme Geruch soll aber nur bei älteren Pilzen auftreten. Es könnte auch ein junger Giganteus sein, aber die Stieleigenschaften passen m.E. nicht dazu. Vermutlich gibt es auch wieder Übergangsformen.

    Liebe Grüße aus Anhalt Henry

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    Anbei noch die Fundliste für den Sommer in chronologischer Reihenfolge (Ich untersuche erstmalig für mich in der zugänglichen Umgebung im Umkreis von ca. 10 km die Artenvielfalt). Es sind nicht wahnsinnig viele, aber fast 40-verglichen mit anderen Pilzgründen des Landes wahrscheinlich eher dürftig. Baumpilze sind kaum dabei. Einige bleiben auch mangels Mikroskopie nicht eindeutig bestimmt. Es kann im Herbst nur besser werden. Hoffentlich.

    1.Zunderschwamm

    2.Warziger Drüsling

    3.Behangener Faserling (Restunsicherheit)

    4.Gelber Schleimpilz im Plasmodium-Stadium

    5.Waldfreundrübling

    6.Ockerbrauner Trichterling

    7.Unbestimmter Tintling, äußerlich dem Braunschuppigen Holztintling ähnelnd

    8.Hypomyces lateritus auf zwei Lamellen-Wirtspilzen

    9.Glimmertintling

    10. Weißer Anischampignon

    11.Kleiner unbestimmter harter Egerling mit leichtem Anisgeruch im Garten unter alter Blaufichte

    12.Netzstieliger Hexenröhrling

    13.Stadtchampignon

    14.Rotfußröhrlinge

    15.Riesenbovist

    16.Riesenschirmling

    17.Grüner Speisetäubling

    18.Unbestimmter Baumpilz mit Poren und rötlichen Druckstellen auf der Unterseite

    19.Karbolchampignon

    20.Kegeliger Risspilz

    21.Schopftintling

    22.Ziegenlippe

    23.Butterpilz

    24.Gesäter Tintling

    25.Bleigrauer Zwergbovist

    26.Rothütiger Netzstieliger Hexenröhling (Restunsicherheit)

    27.Nelkenschwindling

    28.Gemeiner Birkenpilz

    29.Heuschnittpilz

    30.Milder Kammtäubling (Restunsicherheit)

    31.Gefelderter oder Dünnschaliger Kartoffelbovist

    32.Weißer oder Seidiger Dachpilz

    33.Taubentäubling

    34.Krempentrichterlingsart (Restunsicherheit)

    35.Unbestimmter Kleinpilz mitspitzkegeligem weißem Hut, gewachsen im Blumenkübel

    36. Unbestimmte kleine hellbraune Lamellenpilze mit chemischem Geruch im Eichenwald

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