Veränderte Wälder

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 1.696 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (7. Oktober 2024 um 20:29) ist von Bernhard 3.

  • Liebe Pilzfreunde,

    bin etwas frustriert. Ein großer Teil "meiner Schwammerlplätze" ist so gut wie nicht mehr vorhanden sehen so aus wie Bilder. Kein Kuhmaul, semmelgelber Schleimkopf, Trompetenpfifferling, Flocki usw. tote Äste, zugewachsen, Springkraut, sogar Schilf im Fichtenwald. Dafür 1 hübscher Schmetterling.

    Geht es Euch auch so?

    FG Sabine

  • Hallo Sabine,


    bei mir sind es Brombeeren die den Waldboden überwuchern. Dort wächst gar nichts mehr.


    VG Jörg

    Weil Pilze keine Bücher lesen sehen sie selten so aus wie sie sollten

  • Hallo Sabine

    Liebe Pilzfreunde,

    bin etwas frustriert. Ein großer Teil "meiner Schwammerlplätze" ist so gut wie nicht mehr vorhanden sehen so aus wie Bilder. Kein Kuhmaul, semmelgelber Schleimkopf, Trompetenpfifferling, Flocki usw. tote Äste, zugewachsen, Springkraut, sogar Schilf im Fichtenwald. Dafür 1 hübscher Schmetterling.

    Geht es Euch auch so?

    So ganz verstehe ich deinen Beitrag nicht. Geht es Dir um die Veränderung des Waldes an sich, oder darum , daß Du keine Pilze mehr findest?

    Daß beides einen Zusammenhang hat, ist meiner Meinung nach unbestritten und logisch. In einem veränderten Wald werde ich auch nicht mehr, wie in deinem Fall , die gewohnten Pilze finden. Wahrscheinlich werden da auch andere Bäume wachsen.

    Die Frage ist doch aber eher, warum das so ist. Der heutige Wald, in aller Regel Wirtschaftswald, hat sich durch den Klimawandel - oder nenne es Erderwärmung - verändert sich noch viel mehr. Er wird viel stärker als noch vor 10-15 Jahren als "Freizeitbeschäftigung" genutzt. Beispiel Radfahrer (Mountainbiker, E-Biker), Corona mit seiner Auswirkung und die immer wärmer und trockener werdenden Sommer verbunden mit der intensiveren Nutzung als Wirtschaftswald bringen das einfach so mit sich.

    Ich finde das nicht gut, aber es mag sich jeder fragen, ob er dazu etwas beitragen kann, daß diese Entwicklung so nicht weitergeht.

    Es wäre dazu noch so viel zu sagen, aber ich würde jeden einfach bitten, über seine eigenen Gewohnheiten nachzudenken. Vielleicht gibt's da dann auch eine Bewegung.

    In der Hoffnung, Dich nicht missverstanden zu haben wünsche ich einen schönen Abend.

    Gruß Bernhard

    Einmal editiert, zuletzt von Bernhard 3 (5. Oktober 2024 um 22:59)

  • Hallo Bernhard,

    es geht um beides. Ich wandere schon ca. 40 Jahre hier durch die Wälder. Natürlich haben sie sich verändert. Aber so krass wie in den letzten 3 Jahren habe ich das noch nicht gesehen. Es sind hauptsächlich Wirtschaftswälder. Sogut ich kann versuche ich auf die Klimaveränderung Rücksicht zu nehmen. Es gibt viele Möglichkeiten. Nur leider ist das vielen Menschen nicht bewusst. Ich bin auch der Meinung dass Fährräder weder in den Wald (querfeldein) noch ins Gebirge gehören. Bei meinen Wanderungen ist mir bis jetzt kaum jemand begegnet. Ich sehe nur Granini- oder Blumentopfschwammerl mit Taschentüchern garniert. Wie Corona Veränderung der Wälder beeinflusst, weiß ich nicht.

    Ich habe gefragt, ob das auch anderen so krass auffällt.

    Im Großen und Ganzen bin ich Deiner Meinung und wünsche Dir auch einen schönen Abend.

    Gruß Sabine

  • Hallo Sabine ja auch bei mir in der Umgebung verändert sich der Wald Das auf deinen Bildern sieht nach Naturverjüngung aus irgendwann geht der Waldbesitzer durch und lichterkräftig durch solche Waldstücke gibt's auch bei uns

    Tragisch wird's wenn sich der Borkenkäfer unkontrolliert ausgebreitet hat dann gibt's einen Kahlschlag oft etliche Hektar auch Schneebruch und Stürme setzen dem Wald zu dazu kommt der Versuch die Wälder für das Klima umzubauen alles manchmal kein toller Anblick

    Aber lauter abgestorbene Bäume will auch keiner

    Gestern jedoch war ich auch mal perplex vor ein paar Monaten noch ein halbwegs intakter Wald schaut es euch an

  • Hallo Elch,

    sieht nicht gut aus. Wichtig wäre warum dieser Kahlschlag. Die noch stehenden sehen ziemlich vertrocknet aus, deshalb?

    Verjüngung bei meinen Wäldern hauptsächlich kleine Fichten, bis jetzt.

  • Hallo zusammen,

    ein paar der Bilder sehen so aus, als ob da die angeblich ökologisch ach so tollen Windkraftanlagen (beliebter Euphemismus: Bürgerwindpark) aufgestellt werden.

    Zu deiner Frage, Sabine, ob ich das kenne, dass ehemals gute Pilzwälder keine mehr sind, kann ich sagen: ich erlebe das sehr oft. Niemand kann / sollte sich auf seinen tollen Pilzwäldern ausruhen, die können nämlich ruckzuck weg sein. Stattdessen muss man immerzu nach Alternativen Ausschau halten. Dafür wird oft Jungdickicht höher und lichter, so dass man dort suchen kann, wo seither nichts möglich war.

    Der Schmetterling mit dem markanten Aussehen ist ein Admiral.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo miteinander, wie haben hier alles, Naturschutzgebiete, Landschaftschutzgebiete und "normalen", teils privaten Nutzwald ohne besonderen Status. Die Tendenzen sind aber überall dieselben, wobei wir selbst nur wenig gegensteuern können, und wenn, dann sind die Veränderungen derzeit schneller als die Gegenmaßnahmen wirken (z.B. Aufforstung mit resistenten neuen Arten etc.). Besondere Schuld trägt der Klimawandel und das weiß auch jeder. Dürrejahre und sinkende Grundwasserpegel durch die Elbevertiefung (Einfluß der Buhnen z.B.) führen zum Absterben der Auwälder mit alten Eichen. Dürre lässt die Kiefernwälder absterben und lichte vergraste Areale entstehen. Brände tun das ihrige. Die neuen Schutzgebiete werden nur noch wenig bewirtschaftet, was leider auch die Ausgaben für die Forstwirtschaft senkt. Alt gewordene Waldeigentümer sind oft mit Waldflege total überfordert. Das Resultat ist ein kaum noch begehbarer Wald. Politisch kann man schon versuchen, hier und da Einfluss zu nehmen, aber das ist sehr schwierig. In die Lücken der sich verändernden Wälder springen andere Arten wie dornenreiche Beeren, Robinien, amerikanische Eschen und andere. Das Pilzangebot ändert sich oder verkleinert sich total. Das viele Totholz lockt andererseits Saprobionten im weitesten Sinne, einschließlich holzzersetzende Pilze. Bei uns findet man kaum noch sogenannte Edelpilze. Die Täublinge sind stark dezimiert. Man findet Pilze, aber nicht mehr die, die man so gern früher gesammelt und gegessen hat. Daher sollte man aus der Not vielleicht eine Tugend machen und sich auch für andere Pilze interessieren. Das aber wollen die wenigsten und fahren weit in andere Gebiete, um Pfifferlinge und Steinpilze dort zu "ernten".

    Ja, manchmal ist es wirklich frustrierend Beste Grüße aus Anhalt Henry

    ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo an Alle

    Bei meinen Wanderungen ist mir bis jetzt kaum jemand begegnet. Ich sehe nur Granini- oder Blumentopfschwammerl mit Taschentüchern garniert. Wie Corona Veränderung der Wälder beeinflusst, weiß ich nicht.

    Noch einmal kurz Genau dies sehe ich als Auswirkungen von Corona . Die verstärkte "Nutzung" der Wälder, oft noch mit Hund, von Menschen, die zuvor den Wald weniger als Naherholungsgebiet genutzt haben. Ich möchte denen dies nicht absprechen, aber es verändert das ganze.

    Was Granini- und Blumentopfschwammerl sind, weiß ich nicht. Bei uns gibt's Tüten mit dem großen M drauf und Dosen die eigentlich zum Fliegen befähigen.

    Und warum ich das vielleicht nicht so krass feststelle, ist vielleicht das , daß ich den Wald direkt hinter dem Haus habe und das damit schleichender wirkt. Aber der Verkehr ist immer stärker geworden, der durch den Wald fährt. Das finde ich sehr schlimm.

    Frustrierten Gruß Bernhard

  • Granini-Blumentopf sind Graniniflaschen, leere Plastikblumentöpfe. Hab auch schon Kohlrabi-Schw.=Kohlrabis gefunden. Wegen evtl. Menschen bin ich nur wochentags unterwegs. Muß leider fahren. 5-10 Minuten.

    Gruß Sabine

  • Hallo also bei den Fichten das war die Folge vom Käfer

    Da wo die Buchen im Hintergrund stehen Sturmschaden

    Und das planierte denk ich gibt ein Windkraftrad

    Ansonsten sind wir uns alle eigentlich ziemlich einig aber wir sollten auch bedenken daß die Wälder nicht uns gehören

    Und wir trotzdem in ihnen unserem Hobby nachgehen dürfen

    Das ist nicht selbstverständlich oder würdet ihr allen Leuten erlauben durch euren Garten zu latschen und euch kritisieren zulassen

    Und der Müll im Wald ich finde die Idee die sich zur Zeit verbreitet Müll aufzusammeln und Zuhause zu entsorgen richtig gut jede Dosse Flasche weniger zählt

    So und nun besser Wetter und volle Körbe

  • Schade dass man den Müll den Lieferanten nicht in den evtl. eigenen Garten zurück liefern kann. Die Wälder gehören nicht uns aber sie sind ein wichtiger Teil der Natur zum Klima. In irgendeinem Wald rumlaufen und Pilze suchen ohne jemanden fragen zu müssen ist eine Freiheit, die man nicht vermüllen sollte.

    Volle Körbe ja. Nur die Hälfte kenne ich nicht. Nehme sie mit zum Lernen.

  • Kahlschlag ist selten eine lohnende Vorgehensweise. Ohne jeglichen Schutz verdirbt man nur den Boden, gern wird er noch durch viel zu schwere Harvester verdichtet. Am Ende wächst nur noch Gras oder auf halbwegs feuchten Standorten vllt noch Erle, die kommt besser mit hartem Boden klar. Gras-Maus-aus sagt man für Eiche und Buche braucht ja sowieso Schatten. Ohne Schlagrücklass fehlen auch Nährstoffe für folgende Generationen.
    Die Forstwirtschaft bewegt sich auf Irrwegen, weil effiziente Ernte nicht all das ausgleichen kann, was man durch umständliche Bewirtschaftung der Monokulturen (Pflanzung, Pflege usw) und durch die unausweichlichen Schadereignisse (Windbruch, Schneebruch, biotische Schädlinge) an Wuchsleistung verliert. Setzlinge haben sowieso schlechteren Zuwachs weil ein verkrüppeltes Wurzelwerk für Anfälligkeit sorgt (trockenstress wg fehlender Feinwurzeln) und der Vorsprung durch frühere Keimung und Nährlösung so binnen weniger Jahre wegschmilzt und deutlich ins Hintertreffen gerät.

    Wer sich für das Thema interessiert dem seien Wilhelm Bode und Knut Sturm ans Herz zu legen (Print, YT).

    Lg Rooki

  • Es gibt auch seit 1975 ein Bundeswaldgesetz. Darin ist nicht nur die Nutzung sondern auch der Schutz dargestellt.

    Aber das ist ein müssiges Thema. Für mich stellt sich oft die Frage, ob es in 50-100 Jahren noch alte Bäume gibt, ohne Nutzen für die Holzwirtschaft.

    Gruß Bernhard