Chroogomphus rutilus? --> Kupferroter Gelbfuß

Zitat von IngeS

Nun heißt es aber Chroogomphus helveticus auf Kuhröhrlingen parasitert.

Der auch? Ich dachte immer das macht nur Gomphidius roseus.

Hallo Inge

Zitat von IngeS

Nun heißt es aber Chroogomphus helveticus auf Kuhröhrlingen parasitert.

das wäre mir neu. Wo hast denn Du diese Info her?

Zitat von MisterX

Ich dachte immer das macht nur Gomphidius roseus.

Genau so ist es.

VG Jörg

Ich würde mich festlegen und sagen: Dein Fund ist der Kupferrote Gelbfuß.

Hallo

Zitat von MisterX

Ich würde mich festlegen und sagen: Dein Fund ist der Kupferrote Gelbfuß.

ganz so einfach ist die Sache leider nicht.

Ich zitiere mich mal selber aus einem alten Beitrag.

Zitat von Steigerwaldpilzchen

Seit einigen Jahren ist bekannt, dass bei uns mehrere Arten vorkommen und der Kupferrote nur eine davon ist. Seitdem mir das bewusst ist, finde ich bei mir nur noch den Mediterranen Gelbfuß Chroogomphus mediterraneus. Dieser reagiert als einzige der Arten um den Kupferroten Gelbfuß, nicht mit einem jodhaltigen Reagenz.auf den Lamellen. Zudem ist sein Basalmyzel gelb und die Lamellen ganz jung leuchtend orange. Da du den Stiel abgeschnitten hast, kann man dieses Merkmal nun nicht mehr überprüfen und die reifen Sporen färben bereits die Lamellen dunkel. Der Hut bei C.mediterraneus ist oft eher silbergrau als rotbraun aber das ist nicht konstant und ebenso altersabhängig wie ich beobachten konnte, genau so wie die Lamellendichte.

Der eigentlich Kupferrote Gelbfuß Chroogomphus rutilus s.str. wird durch die im Mikroskop sichtbaren dickwandigen Zystiden festgenagelt. Hätte aber zumindest ein weißliches Basalmyzel als makroskopisches Merkmal (allerdings wie 3 weitere Arten).

Also zusammengefasst braucht es zur Bestimmung von Gelbfüßen, einen Test mit Jod, den kompletten Stiel samt Basis (Farbe Basalmyzel u. Stieltrama) und wie bei fast allen Pilzen eine Kollektion aus jungen Fruchtkörpern.

Wer tiefer einsteigen möchte:

Diversity of Chroogomphus (Gomphidiaceae, Boletales) in Europe, and typification of C. rutilus - IMA Fungus

In this study, eight species of Chroogomphus are recognized from Europe: C. britannicus, C. aff. filiformis 1, C. fulmineus, C. cf. helveticus, C.…

link.springer.com

VG Thiemo

PS. Wenn ich mich recht erinnere, dürften die Gelbfüßchen auf hypogäischen Suillaceaen parasitieren (Schmierröhrlingsverwandten Trüffeln).

Zitat von Steigerwaldpilzchen

Ich zitiere mich mal selber aus einem alten Beitrag.

Sehr interessant, vielen Dank! Wie ist denn die Reaktion der Lamellen mit Jodreagenz? Blau/amyloid?

Hallo,

Zitat von MisterX

Wie ist denn die Reaktion der Lamellen mit Jodreagenz? Blau/amyloid?

Genau mit Jod testet man auf Amyloidität. Schwarzblau = positiv.

VG Thiemo

Hallo Inge,

ganz viele Fragen auf einmal, ich versuche mich an ihnen der Reihe nach:

- Chroogomphus helveticus parasitiert nicht auf Kuhröhrlingen. Das geht schon deshalb nicht, weil C. h. unter Fichte kommt, S. b. dagegen unter Kiefer.

- auch Chroogomphus rutilus parasitiert nicht auf Kuhröhrlingen, das verwechselst du mit Gomphidius roseus

- Chroogomphus rutilus ist sehr häufig, unter Kiefern sogar gemein und nicht schützenswert, also warum sollte man ihn auf eine Rote Liste setzen; er kommt auch ohne besonderen Schutz gut klar

- ob die bei dir in der Pfanne gelandeten Pilze rutilus oder helveticus oder noch was anderes waren, hängt davon ab, unter welchem Baum du gesucht hast; alle Gelbfüße sind ungiftig

FG

StephanW

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