Röhrlinge bestimmen

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 411 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (18. Oktober 2024 um 21:05) ist von CH-Andy.

  • Habe mich heute im Fichtenwald mit Röhrlingen die am Boden wachsen beschäftigt. Ich bin kompletter Anfänger und bin nur am identifizieren; ich nehm noch nichts zum Essen mit. Ich habe 3 Arten gefunden und wollte wissen ob ich sie richtig bestimmt habe. Hatte auch noch zwei Fragen zu den Funden.

    Die Röhrlinge die es bei mir am meisten gibt ist diese Spezies:


    Meiner Einschätzung nach sind das Rotfußröhrlinge (stimmt das?). Die Pilze in meinem Buch die man damit verwechseln könnte haben entweder einen viel dickeren Stil, oder der Stil hat ne andere Farbe, drum bin ich mir relativ sicher. Diese Pilze tragen oft Schimmel, was mein Buch auch über Rotfußröhrlinge sagt.

    Frage 1: Im letzten Bild sieht man ein Exemplar das auf Totholz wächst. Eigentlich sind Rotfußröhrlinge ja symbiotisch dachte ich; ist das in dem Bild dann eine andere Art oder kann sowas auch vorkommen?


    Der nächste Fund ist denke ich ein riesiger Fichtensteinpilz (stimmt das?), stand auch direkt an ner Fichte:


    Man soll den Fichtensteinpilz ja bekanntermaßen mit dem Gallenröhrling verwechseln können, aber wenn die Hutunterseite so gelblich ist, müsste es ja eindeutig sein vermute ich.

    Frage 2: Das Exemplar aufm Bild sollte man vermutlich nicht mehr essen oder? Nicht sicher woran man erkennt ab wann ein Steinpilz zu alt ist, aber die Schnecken sind denke ich kein gutes Zeichen. Oder könnte man da noch einiges Essbares wegschneiden?


    Zuguterletzt noch Maronenröhrlinge (stimmt das?):


    Unterseite wird bei Berührung bläulich. Die Textur der Kappen ist feucht glitschig. Finde ich relativ eindeutig.

  • Hallo,

    du hast deine 3 Röhrlingsfunde richtig erkannt. Die Genusstauglichkeit der Pilze (Zustand, Alter, Madenbefall usw.) ist auf Fotos in der Regel kaum feststellbar, da hilft nur das Vorzeigen der Funde bei einem/einer Pilzsachverständigen. Dennoch würde ich anhand der Bilder die Rotfüsse und den Steinpilz schon als überständig, also als zu alt für den Verzehr erachten. Die Maronen sehen mir dagegen anscheinend noch etwas besser aus.

    Wenn sich die Hüte solcher Röhrlinge beim Anfassen mit der Hand schon ziemlich weich und/oder matschig anfühlen bzw. bei einem Fingerdruck auf die Hutoberseite eine sich nicht mehr zurückbildende Delle entsteht, dann sind die Pilzfruchtkörper für den Verzehr zu alt und sollten komplett gemieden werden. Man sollte nur jüngere, festfleischigere Exemplare für Verzehrszwecke verwenden.

    VG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort

  • Hallo

    Erstens mal Kompliment, das ist der richtige Weg zum Ziel. Sich mit den gefunden Funde auseinander setzen -> mittels Bestimmungsbuch.

    Der erste Fund ist ein Rotfussröhrling, ein klassischer Mykorrhiza-Pilz. Der wächst bestimmt nur auf dem dicken Moos.

    Der zweite hast du auch richtig bestimmt -> Fichtensteinpilz, aber ein älteres Exemplar und in diesem Zustand lasse ich diese meistens stehen zum aussporen. Ein Steinpilz ist zu alt, wenn der Hut beim eindrücken mit dem Zeigefinger nachlässt.

    Bezüglich Verwechslungsgefahr mit Gallenröhrling, gibt es andere Merkmale wie die rosafarbene Röhren oder das dunkle Netz am Stiel als zuverlässiges Merkmal.

    Der dritte hast du auch korrekt bestimmt -> Maronen-Röhrling.


    BG Andy