Eine Strauchflechten-Art.

Es gibt 4 Antworten in diesem Thema, welches 280 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. November 2024 um 18:45) ist von Bemoeh.

  • Hallo KaMaMa

    Hallo Martin,

    nun eine Strauchflechte (Sauerland). Thallus an einer Stelle angewachsen, büschelig, Äste herabhängend. Beide Oberflächen der Äste Farbe + Form gleichartig, rinnig, runzelig, speckig glänzend mit weißen ovalen/runden Soralien an den Asträndern. Habe nach meinen Erkenntnissen dann bei Ralf Wagner + Italic 8.0 geschaut und mich für Ramalina farinacea entschieden!? Da es mehrere Chemotypen geben soll habe ich auf Grund meiner Farbtests die Flechte dem Chemotyp C zugeordnet? Farbtest: K- negativ,P- negativ, KC- negativ und UV+ bläulichweiß. Etwas irritiert mich aber am Foto 11b das der P-Test am Ästchen negativ ist und am Rand der Soralien gelb erscheint???

    Martin, was sagst du zu meiner Zuordnung? Bin gespannt auf deine Meinung.

    LG Bernd

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    11a

    11b ???

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  • Hallo Bernd,

    bei R. soralifera gehe ich mit!

    Wegen der Färbetests, kann man z.B. bei Italic lesen, dass der Cortex bei R. farinacea R- ist (abgesehen von ev. KC+ schwach gelblich), ganz wie du es beobachtest. Das Mark hingegen - und damit auch die Sorale, wo das Mark offen liegt - je nach Chemorasse unterschiedlich reagieren können. So siehst du das auch bei deinen Versuchen, nicht wahr?

    Wenn man genügend Reagenz auf die Flechtenoberfläche gibt, weicht auch die Rinde irgendwann durch und die Farbreaktion des Marks wird auf der Rinde sichtbar, ohne dass die Rinde selbst reagieren müsste.

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    wieder ein Danke für deine Bestätigung und Mithilfe, somit kommt die Flechte ins Archiv.

    Wenn ich das nun richtig deute am Foto 11b, wird beim bilden der Soralen das Mark sichtbar und kann sich anders färben wie die Rinde, o.k.. Wieder etwas gelernt. Du schreibst noch R. soralifera, ich finde wenig darüber, nur einen Hinweis als Chemotyp von R. farinacea, sehe ich das richtig?

    LG Bernd

  • Hallo Bernd,

    ich muss mich für den Schreibfehler entschuldigen. Es muss natürlich R. farinacea heißen. Da habe ich zu schnell drauflos geschrieben und hatte den Kopf nicht eingeschaltet. Uiuiui!

    LG, Martin

    Ja, Sorale können sich u.a. bilden, indem sich die Rinde auflöst (z.B. H. tubulosa) oder aufreißt (z.B. H. physodes, P. sulcata) und dadurch anschließend die Algenschicht und das Mark freiliegen. Soredienbildung geht natürlich auch an nativ unberindeten Stellen, wie der Grundschuppenunterseite von Cladonien, hier spricht man aber nicht von Soralen, glaube ich. Wenn sich nun kleine Hyphen-Algen-Pakete bilden, hast du Soredien. Hier kann die Chemie direkt mit dem Mark reagieren, da keine Rinde im Weg ist.