Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa)

Es gibt 7 Antworten in diesem Thema, welches 1.835 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (1. Januar 2025 um 12:41) ist von AustriaMyko.

  • Hallo zusammen,

    Ich habe kürzlich was über den Blauglockenbaum gesehen und denke, da dieser ja Verhältnismäßig schnell wächst (im Gegensatz zu Buche bzw. Eiche) wahrscheinlich in Zukunft mehr gesetzt werden wird.

    Was ich natürlich nicht so Klasse finde, da er ja Invasiv ist.

    In weiterer folge dachte ich mir: gibt es Mykorrhiza Pilze die diesen Baum mögen?! Fand aber irgendwie nichts...


    So frage ich euch: Gibt es irgendwo eine Seite oder einen Link wo man nachsehen kann welcher Baum mit welchen Pilzen eine Symbiose eingeht?!


    Danke euch

    Lg

    Austria

  • Hallo,

    zumindest umgekehrt gibt es das: welcher Pilz schon bei welchem Baum gefunden wurde. Steht in der Baden-Württemberg-Flora (Krieglsteiner et al, Großpilze Baden-Württembergs Band 1 bis 5). Gilt zwar nur für Baden-Württemberg, ist aber auf andere Regionen übertragbar. Ich selber habe die dort angegebenen Verhältnisse auf Österreich (Tirol, Kärnten, Salzburg) übertragen können.

    Von den Neophyten können die allerwenigsten Bäume in nennenswerter Zahl Mykorrhizen bilden. Die Amerikanische Roteiche kann das ziemlich gut (z. B. mit Pfifferling, Hasenröhrling, Dickschaligem Kartoffelbovist oder Grünem Knollenblätterpilz), aber z. B. die Douglasie ist in dieser Hinsicht sehr spärlich. Von einer Paulownia kann ich mir jedenfalls nicht vorstellen, dass sie Mykorrhiza bildet. Tropische oder subtropische Bäume bilden meistens keine Mykorrhiza, insbesondere nicht mit hiesigen Pilzarten. In den Tropen und Subtropen ist bei Bäumen die Art der Nährstofferschließung eine andere.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo StephanW ,

    Verstehe ich das richtig, ist bei dem Buch Großpilze Baden Württemberg das quasi so aufgeschlüsselt : z.B. Rotbuche - Pilz a, - Pilz b, Pilz c .... ?

    Ich hab mich in der Vergangenheit mal umgesehen wegen diesen Buchbänden - doch die Preise sind ja nicht von schlechten Eltern..;(


    Schade, dass es da vermeintlich keine Mykorrhiza bildenden Partnern bei unseren hiesigen gibt... klingt aber auch irgendwie logisch das es so ist. Gerade auch wegen der anderen Nährstofferschließungen von zB tropischen, subtropischen Arten wie du bereits erwähnt hast!

    Danke dir für deine aufschlussreiche Antwort!


    Lg

    Austria

  • Hallo StephanW ,

    Verstehe ich das richtig, ist bei dem Buch Großpilze Baden Württemberg das quasi so aufgeschlüsselt : z.B. Rotbuche - Pilz a, - Pilz b, Pilz c .... ?

    Nein, ich schrieb ja: umgekehrt. Es ist quasi so aufgeschlüsselt: Pilz a - Rotbuche, Traubeneiche, Stieleiche, Roteiche, Fichte; Pilz b - Birke, Hainbuche; Pilz c - in Baden-Württemberg strikt bei Weißtanne. Auf diese Weise kannst du die Pilze erfassen, die dich überhaupts interessieren; ich gehe ganz stark davon aus, dass dich nicht alle Pilze interessieren, so wie es bei 99,5 % aller Pilzfreunde der Fall ist.

    Wenn du eine Liste haben möchtest, welche dich interessierende Pilze schon in Baden-Württemberg bei Rotbuche gefunden wurden, müsstest du es dir selber aus den dort gemachten Angaben zusammenschreiben. Im Übrigen behält man sich Dinge durch eigenes Aufschreiben viel besser als durch Sichten irgendwelcher im Internet verfügbaren vorgefertigten Listen.

    Dann habe ich für dich noch einen weiteren antiquarischen Buchtipp: "Pilzwanderungen" von Heinz Engel. Dieses Buch ist so aufgebaut, dass die heimische Pilzwelt in Habitate unterteilt wird (z. B. Kiefernwald über saurem Sandboden, oder Kalkbuchenwald, oder saurer, moosiger Fichtenforst) und dann die für diese Habitate jeweils typische Pilzgesellschaft erläutert wird - das halt auf einem recht niedrigen mykologischen Niveau..

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Hallo Stephan,

    Oh, das hab ich dann in der Eile des Gefechtes überlesen und mir so hingebogen wie ich es mir gewünscht hätte ^^.

    Da geb ich dir recht, dass das Aufschreiben hilft sich Dinge besser einzuprägen! Jedoch haben solche Listen aus dem "Internet" oder woher auch immer, doch einen gewissen "Charme". Als Beispiel: wenn einem vielleicht so eine ähnliche Frage wie von mir gestellt wurde, schnell beantwortet werden kann :)

    Danke für den Tipp mit dem Buch, werde ich mir mal ansehen. Jedoch dein letzter Satz im Bezug auf das Buch klingt ziemlich abwertend...


    Lg

    Austria

  • Nein, auch da fühle ich mich von dir missverstanden. Bewerten tue ich nichts, wer bin ich denn mit meinem geringen Wissen auch, dass ich Pilzbücher bewerten könnte. Ich meinte damit nur, dass sich die im ENGEL behandelten Arten allerhöchstens auf PSV-Niveau bewegen. Aber so ist das Buch auch gedacht - es soll ja gar kein wissenschaftliches Werk sein, sondern dem Anfänger dienen, in die Materie weiter einzusteigen. Und diesen Zweck erfüllt es sehr gut.

    Einige meinen ja ein Pilzbuch immerzu danach bewerten zu müssen, wie hoch das wissenschaftliche Niveau (am besten noch die wissenschaftliche Aktualität) ist. Dabei ist doch viel wichtiger, ob das Buch seinen angedachten Zweck erfüllt oder nicht.

    FG

    StephanW

    Für meine hier gemachten Aussagen zu Pilzen übernehme ich keinerlei Haftung, es sind insbesondere keine Essfreigaben.

  • Servus Austria,

    gibt es Mykorrhiza Pilze die diesen Baum mögen?


    heuer fand ich an einem alten Blauglockenbaum (80-100 Jahre), der sich auch über das Parkplatz-Areal an mehreren Stellen vermehrt hat, Morcheln.

    Kann natürlich auch dem Bodensubstrat (Kies) oder der Buchsbaumhecke zuzuschreiben sein.

    en guate Rutsch!

    inge