Welch interessante Blattflechte?

Es gibt 2 Antworten in diesem Thema, welches 157 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (17. Januar 2025 um 14:36) ist von Bemoeh.

  • Hallo ans Forum,

    Hallo KaMaMa

    Hallo Martin,

    ein für mich neuer frostiger Blattflechtenfund, in Spitze von umgestürzten Baum voller verschiedener Blattflechten. Thallus locker blättrig, grün/grau, zerfällt leicht in kleinere Teilchen, Lappen aufgerichtet sorediös eingerollt, grüne mehlige Soredien an eingerollter Lappenspitze, eingerollte Lappeninnenseite teils braun. Unterseite Zentrum schwarz zum Rand hin braun. Rhizinen schwarz einfach verzweigt gabelig. Farbtest: Cortex K+ gelb, C- negativ, KC- wie K+, P+ leicht gelb. Medulla C+ rosa, K- negativ, KC+ rosarot, P- negativ.

    Meine Vermutung, es könnte Hypotrachyna revoluta sein?:/ Martin, schau dir meine Schlüsselung bitte mal an, bin auf deine Meinung gespannt. Es wäre für mich eine neu Flechte im Archiv.

    LG Bernd

    0-Substrat Spitze umgestürzter Baum

    1a-Flechtenthallus im Schnee

    1b

    1c-Flechtenthallus im Schnee

    2-Thallusprobe

    3-Thallusprobe

    4--Thallusprobe

    5-Thallus Unterseite

    6-Thallus Unterseite

    7-Rhizinen schwarz eifach gabelig verzweigt

    8-Lappen sorediös eingerollt

    9-Eingerollte Lappen innen teils braun

    10-Medulla weiß

    11-Medulla K- negativ

    12-Medulla KC+ rosarot

    13-Medulla C+ rosa

    14 Medulla P- negativ

    15-Cortex C- negativ

    16-Cortex K+ gelb

    17-Cortex KC wie K+

    18-Cortex P+ leicht gelb

  • Hallo Bernd,

    ja, schon beim Überfliegen der Bilder denke ich sofort an Hypotrachyna oder Parmotrema, wobei Parmotrema am Rand rhizinienfrei wäre. Vom Wuchs her hätte ich auf H. revoluta getippt.

    Meiner Erfahrung nach muss man hierfür junge Lappenenden mit heller, brauner Wachstumszone beurteilen, da die älteren, schwarzen Ränder (z.B. seitlich) Rhizinen bis zum Rand ausbilden können und keine braune, rhizinenfreie Randzone besitzen. Der Effekt ins in Bild 4/5 erkennbar: nur die am weitesten außen (links im Foto) liegenden Lobenenden sind unterseitig braun gefärbt, die älteren weiter innen bis zum Rand hin schwarz und mit Rhizinen besetzt. Welche Stellen sind nun im Schlüssel gemeint, wenn da steht: bis zum Rand schwarz, oder brauner Rand vorhanden? Beides kommt bei dieser Probe vor.

    Die schwarze Unterseite auf Bild 7 glänzt, die Rhizinen sind deutlich schwarz. Die Oberseite, die man im gleichen Bild sieht, glänzt ebenfalls stark. Ist die Probe auf dem Foto trocken oder angefeuchtet? Ein stark glänzender Thallus könnte in Richtung H. afrorevoluta hindeuten.

    Ich bin mir nicht abschließend im Klaren, ob hier nun H. revoluta oder H. afrorevoluta vorliegt. P. perlatum jedenfalls sieht anders aus und P-, C+rosa passt nicht zu ihr. Meist hat sie irgendwo deutliche Cilien am Lagerrand.

    Du kennst ja das schöne Paper "Bemerkenswerte und ehemals seltenere Großflechten im Aachener Stadtgebiet und der nordwestlichen Eifel" von Bomble, Joussen und Wolgarten, in dem die beiden Hypotrachyna-arten gegeneinander gestellt werden und die Unterscheide in Bild und Text schön dargestellt werden. Ich verlinke es nochmals hier.

    Eine der beiden Arten sollte es sein. Glückwunsch zum Erstfund!

    LG, Martin

  • Hallo Martin,

    zu erst ein Danke!!! Der gesendete Link ist sehr hilfreich (Fotos+Beschreibung), habe daraufhin nochmal versucht aus meinen Proben (trocken) ein paar Details heraus zu finden, mit dem Ergebnis das die Unterseite mit dem glänzenden Lappenrand + glänzenden schwarzen Rhizinen (keine bräunlich verzweigten) mit der Beschreibung + Fotos im Link übereinstimmt. Es deutet alles auf H. afrorevoluta hin. Die mittlerweile wohl häufiger in unserer Gegend vorkommt. Sende nochmal Belegfotos mit.

    Drei andere Blattflechten konnte ich noch entnehmen mal schauen was die mir sagen.

    LG Bernd

    18- mit glänzender Lappenunterseite

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