Drei Waldspaziergänge Ende Januar/Anfang Februar

Es gibt 5 Antworten in diesem Thema, welches 352 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (4. Februar 2025 um 20:44) ist von Mykololologe.

  • Nach zweimonatiger gesundheitlicher Zwangspause ging es endlich wieder in den Wald, der jetzt pilzmäßig überschaubar, aber nicht langweilig ist - mit Altpilzen aus dem letzten Jahr wie z.B. zerbrechliche Becherlinge sowie Mumien von Schwefelporlingen und mit Neuzugängen, an Totholz gewachsen. Besucht wurden drei Eichen/Buchenschläge und Birkentotholzzonen mit einzelnen Kiefern. Überraschend im Vergleich zum Vorjahr wurden keine Zinnobertrameten, Austernseitlinge und Winter-Trompetenschnitzlinge gefunden, und nur ein 1 cm- Goldgelber Zitterling. Schön anzusehen waren besonders bei Baumpilzen oft Gruppen verschiedener Arten auf engem Raum (Bild 1) - Gemeiner Spaltblättling, Büschelmumie und Winzling, aus dem erst einmal etwas werden soll.

    Bild 1

    Häufig finden sich als „Gruppenpartner“ auch schwarzen Punkte, Kugeln, Flecken etc. auf der Rinde (Vgl. Rasigkrustiger Buchenkugelpilz oder Zusammengedrängte Kohlenbeere) in unmittelbarer Nähe (Bilder 2 und 3).

    Bild 2

    Bild 3

    An vielen Stellen findet man hier häufig den Rotrandigen Baumschwamm (Bild 4) und den frostempfindlichen Orangeseitling (Bild 5).

    Bild 4

    Bild 5

    Selten bisher von uns gefunden – der Rillstielige Seitling (Bilder 6 und 7), vom PSV bestätigt. Hutbreite um die 5 cm, Lamellen mit Rosatönumg. Farbe, Geruch und Geschmack erinnern allerdings stark an Austernseitlinge.

    Bild 6

    Bild 7

    Die Striegelige Tramete spare ich mir, kennt ja jeder, wie auch den der Eichenwirrling, Der taucht im Winter immer wieder auf, meist als älterer Pilz (nicht gezeigt).

    Die auch im Forum immer wieder nachgefragtem Zunderschwämme sind hier als schöne, jüngere Exemplare an Birke in den Bildern 8 und 9 gezeigt.

    Bild 8

    Bild 9

    Die regengeschützten Birkenporlinge (Bild 10) hatten noch oder schon weiche Fruchtkörper.

    Bild 10

    Bild 11 ist interessant. Der Pfeil zeigt auf ein 7mm-„Jungpustelchen“, das sich gerade öffnet und sofort in ein Resupinat übergeht. Die ausgewachsenen Exemplare ähneln der Reihigen Tramete und tatsächlich gibt es noch viele Jungpilze, die eine schöne Reihigkeit aufbauen könnten, aber dann müssten alle auf einem Nadelbaumstamm wachsen was sich nicht mehr so feststellen lässt. Ganz selten soll die Tramete auch an Laubholz vorkommen (lt. Forum).

    Bild 11

    Diese alten Exemplare gehen bestimmungsmäßig wahrscheinlich in Richtung alte Lederporlinge (Bilder 12 und 13).

    Bild 12

    Bild 13

    Apropos alt – 200 alte stäubungsfähige Birnenstäublinge (Bild 14, Teilausschnitt).

    Bild 14

    In großer Zahl die Schmetterlingstrameten, hier ca. 500 an einem langen Stamm (Bild 15).

    Bild 15

    Viele Schichtpilze, Striegelige und samtige (im weiteren Sinne). Mein persönliches Bild der Woche: Striegelige Schichtpilze in einem Astloch (Bild 16).

    Bild 16

    Nur einen gefunden – Borstrandiger Stielporling (Bild 17).

    Bild 17

    Es war kurios. In einem Waldstück fand ich nur Warzige Drüslinge (nicht gezeigt), in einem zweiten nur Abgestutzte Drüslinge (Bilder 18 und 19).

    Bild 18

    Biöd 19

    Zum Schluss noch Pilzgebilde, die sich über drei Meter auf einem liegenden Totholzstamm ausbreiteten (Bilder 20 und 21). Ich denke, dass es Kammpilze verschienenen Alters sind. Wenn man z.B. von den Färbungsresten (Bild 21) ausgeht, könnte es sich um den Orangeroten Kammpilz handeln.

    Bild 20

    Bild 21

    Ach so, da standen noch auf einem toten Buchenstamm gefrorene Judasohren (Bild 22).

    Insgesamt eine gute Ausbeute für die wenigen Stunden der Suche. Habe mich gefreut. Für Anregungen, Korrekturen, Meinungen usw. wäre ich dankbar.

    Beste Grüße aus Anhalt Henry

  • Sorry, da muss beim Hochladen etwas schiefgelaufen sein. Am Ende tauchen Bilder noch einmal auf (?). Kann man diese löschen ?

    Auch wird immer ein Smiley eingefügt, wenn man einen Satz mit Doppelpunkt abschließt und ein Bild danach folgen lässt.


    Das letzte Bild 22 mit den Judasohren kommt hier- Bild 22

    Gruß Henry

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    Meine Fotos sind alle gemeinfrei und dürfen für persönliche Zwecke verwendet werden. Es gelten die üblichen Zitierregeln. Bei Weiterreichung bzw. Verwendung für kommerzielle und nichtkommerzielle Publikationen bedarf es einer persönlichen Abstimmung.

  • Hallo Henry, schöne Ausbeute für die Jahreszeit. Bild 12/13 sehe ich auch als Lederporlinge. Bild 20 sehe ich auch als Orangerote Kammpilze. Bei Bild 21 bin ich nicht so sicher. Diese ungewöhnliche Wuchsform habe ich beim Orangeroten noch nicht gesehen.

    Danke für´s zeigen.

    BG Emil

  • Hallo Henry,

    eine tolle Fotostrecke! Und auch anregend beschrieben: Ganz toll finde ich die Darstellung des Übergangs von Fruchtkörperinitial zum resupinaten FK. Das habe ich so noch nicht bewusst gesehen.

    Die überzähligen Fotos kannst du natürlich löschen. Das Problem dabei ist meist, dass man nicht weiß, welches der Duplikate in den Text eingebunden ist. Deshalb am Besten auch das eingebundene Bild löschen und anschließend das nicht gelöschte Foto im Anhang neu im den Text einbetten, sonst fehlt es später vielleicht und hängt wieder hinter dem Text.

    LG, Martin

  • Hallo Emil, ich hatte bisher keine Erfahrung mit diesen Kammpilzen. Bei einigen sieht es so aus, als wären etliche runde Strukturen miteinander verwachsen. Sie sind aber auch schon nicht mehr jugendlich. Im Internet habe ich Ähnliches gefunden, aber es muß ja nicht stimmen, was da so im Netz steht. Beste Grüße Henry

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  • Hallo Martin, da warte ich erst einmal, um keinen Schaden anzurichten und probiere es später. Gruß Henry

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