"Unkraut jäten" an Morchelstelle?

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 208 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (20. April 2025 um 22:45) ist von Rooki.

  • Hallo Pilzfreunde,

    würde gerne mal eure Meinung hören.

    Ich habe eine gute, ergiebige Stelle für Spitzmorcheln, die nur mir bekannt zu sein scheint. Es ist eine Stelle wo es wohl vor ein paar Jahren mal eine kleine Waldrodung gegeben hat. Da kaum jemand dort rumläuft wird der Boden kaum verdichtet.

    Das führt jetzt dazu, dass die Stelle langsam überwuchert, hauptsächlich durch die Rote Heckenkirsche, Hasel und Brombeere. Alle drei sind bei uns sehr häufig, die Spitzmorchel sehr selten. In 2-3 Jahren wird da alles überwuchert sein, sodass man (a) nicht mehr hinkommt und (b) wahrscheinlich die Morchel da nicht mehr gut wachsen kann.

    Das stellt mich vor ein umweltethisches Dilemma. Soll ich das aufkeimende Gestrüpp abschneiden, um die seltenere Morchel zu schützen? Das wäre natürlich auch nicht ganz uneigennützig. Andererseits fühle ich mich auch nicht gut damit so in die Natur einzugreifen und andere Pflanzen zu zerstören. Meine Mutter meint, ich soll es machen, das sei ja nichts anderes, als wenn sie im Garten Unkraut jäten würde. Schon richtig, aber das eine ist ein Garten, das andere der Wald.

    Würde mich interessieren, wie da eure Meinungen sind.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Hallo,

    heißt das Du hast unterschiedliche "umweltethische" Ansichten? Die Stelle, wo der Garten heute ist, war doch gestern oder vorgestern auch Natur bzw Wald.

    Andererseits ist die Frage, welchen Aufwand Du betreiben willst für die nicht garantierten Morcheln. Frei und kurz halten müsstet Du die Vegetation nicht nur jetzt .

    Ist es Dir das wert? Und wie lange geht das? Der nächste Harvester kommt bestimmt.:denkend_smilie_0025:

    Für mich ist das kein Dilemma, weil ich nicht auf die Idee käme.

    Es wird Zeit, daß die Pilzzeit anfängt, dann muss man sich nicht solche Gedanken machen.

  • Andererseits ist die Frage, welchen Aufwand Du betreiben

    Das ist natürlich auch ein guter Punkt. Irgendwann wird das natürlich ein Kampf gegen Windmühlen. Im Moment sind die Triebe aber noch relativ klein, wenn ich da jedes Mal wenn ich vorbeikomme ein paar abschneide, kann man es vielleicht im Zaum halten.

    Daneben stehen auch drei junge Nadelbäume, die wenn sie groß sind, die das Kronendach bei der Rodung wieder weitgehend schließen würden. Dann könnte das Gestrüpp wahrscheinlich nicht mehr weiter gut wachsen. Insofern müsste man halt vor allem Zeit gewinnen.

    Alle meine Aussagen in diesem Forum sind nur als Bestimmungshilfen und keinesfalls als Verzehrfreigabe zu verstehen.

  • Ich habe mich viel mit dem Thema Wald beschäftigt und menschliche Intervention scheint mir mitunter einer der schädlichsten Einflüsse zu sein.

    Wie Bernhard sagt, steht der Aufwand in keinem Verhältnis.

    Leicht off topic: habe gerade im Landwirtschaftmagazin einen Artikel gelesen, wo jemand ausgezeichnet wurde für vorbildliche Waldrenaturierung. Wenn man die Bilder anschaut, wurde da vorher kahlgeschlagen. Da fehlt mir das Verständnis der Auswahlkriterien…